Apothekenmarkt 2017

Umsatz wächst moderat, Absatz stagniert

Remagen - 26.02.2018, 09:00 Uhr

Wie haben sich die Umsätze im Apothekenmarkt entwickelt. Das Marktforschungsunternehmen IQVIA™ hat seinen Bericht vorgelegt. (Foto: imago / sven ellger)

Wie haben sich die Umsätze im Apothekenmarkt entwickelt. Das Marktforschungsunternehmen IQVIA™ hat seinen Bericht vorgelegt. (Foto: imago / sven ellger)


Anhaltenden Aufschwung im Arzneimittelversandhandel 

Der Versandhandel mit Arzneimitteln legte in 2017 umsatzmäßig um 8 Prozent zu und erreichte einen Wert von 1,1 Mrd. Euro. Rund drei Viertel davon gehen auf das Konto des OTC-Segments. Auch dessen Wachstum im Versand liegt mit 10 Prozent deutlich über dem Zuwachs für Rx-Präparate (+4 Prozent). Der Absatz konnte um 6 Prozent gesteigert werden, wobei auch hier der Löwenanteil der Packungen (92 Prozent) auf nicht rezeptpflichtige Präparate entfällt. Stärker nachgefragt wurden vor allem OTC-Produkte gegen trockene Augen (+14 Prozent nach Menge) und topische Schnupfenmittel (+12 Prozent). Immer kürzere Lieferzeiten, Erweiterungen des OTC-Portfolios und Bestellinks bei Internetrecherchen für Gesundheitsthemen beflügeln laut IQVIA den Aufschwung dieses Einkaufsweges. Als häufig bestellte rezeptpflichtige Präparaten werden Arzneimittel zur Therapie von chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Blutdrucksenker, Lipidregulatoren oder Diuretika angeführt.

Geringer Anstieg der GKV-Arzneimittelausgaben im Jahr 2017

Während die Menge abgegebener Packungen im GKV-Markt im Jahr 2017 um 1 Prozent gesunken ist, sind die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung2 nach dem Bericht um 3,5 Prozent auf 38 Mrd. Euro angewachsen (+4 Prozent gegenüber Vorjahresniveau). Einen großen Teil der Mehrausgaben führen die Marktexperten auf innovative Krebstherapien, Präparate gegen schwere Erkrankungen des Immunsystems und Therapien zur Schlaganfallprophylaxe zurück.

Gespart haben die Kassen aber auch, und zwar durch Hersteller- und Apothekenabschläge. Diese liegen im Jahr 2017 um 11 Prozent über dem Vorjahreswert (4.419 Mio. Euro vs. 3.976 Mio. Euro). Mit 3,3 Mrd. Euro entfällt der Großteil davon auf Herstellerabschläge, die das Vorjahresniveau bedingt durch gestiegene Rabatte aus Erstattungsbeträgen insgesamt um 16 Prozent übertreffen. Laut IQVIA kommt mittlerweile fast die Hälfte dieser Summe durch Einsparungen aus Erstattungsbeträgen herein (2016: 41 Prozent). Die Apothekennachlässe an die GKV liegen im Jahr 2017 bei 1.133 Mio. Euro und damit geringfügig unter Vorjahresniveau.


2 abzüglich Abschlägen von Herstellern (§ 130a Abs. 1 SGB V) und Apotheken (ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen)



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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