Bundesgesundheitsminister in spe

Die Apotheken-Zitate des Jens Spahn

Berlin - 28.02.2018, 15:30 Uhr

Welche Meinung hat der Bundesgesundheitsminister in spe Jens Spahn zum Apothekenmarkt? DAZ.online hat alle wichtigen Zitate zusammengestellt. (Foto: Imago)

Welche Meinung hat der Bundesgesundheitsminister in spe Jens Spahn zum Apothekenmarkt? DAZ.online hat alle wichtigen Zitate zusammengestellt. (Foto: Imago)


Spahn zu Vertriebsformen und zum Versandhandel

In einer seiner letzten Aussagen zum Thema Versandhandel bevor Spahn ins Finanzressort wechselte, gab er den Apothekern 2013 auf dem BVDVA-Kongress eine deutliche Nachricht mit auf den Weg:


„Der Kampf gegen den Versandhandel ist verloren. Steckt Eure Energie woanders rein. Ob der Apothekenbus oder sonst was kommt, darüber kann man streiten. Man soll aber nicht immer alles mit Schaum vor dem Mund vom Tisch wischen. Auch die Politik weiß noch keine abschließenden Lösungen. Es kommt vor allem auf die richtige Balance zwischen Flexibilität bei Vertriebsformen und den pharmazeutisch-fachlichen Anforderungen an. Vorschläge dazu müssen von der Apothekerschaft kommen.“


2014 haben dann zunehmend die Diskussionen um erweiterte Kompetenzen der Apotheker und deren Vergütung begonnen. Auf dem Deutschen Apothekertag 2014 machte Spahn einen interessanten Vorschlag:


„Ich möchte Ihnen mal eine Denksportaufgabe geben. Was würden Sie denn dazu sagen, wenn man aus der Großhandelsvergütung den Teil herausschneidet, den die Großhändler heute den Apotheken als Rabatt gewähren, und dieses Geld dazu verwendet, neue Dienstleistungen der Apotheken zu honorieren?“


Ebenfalls 2014 sammelten die Apotheker die ersten Erfahrungen mit dem Nacht- und Notdienstfonds. Vor der Verabschiedung des Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetzes hatten mehrere Politiker ein Vergütungsplus von 120 Millionen Euro pro Jahr versprochen – eine Summe, die allerdings verfehlt wurde in den Ausschüttungen. Spahn stellte sich auch hier hinter die Apotheker:


„120 Millionen Euro waren versprochen. Wenn wir das sagen, meinen wir das auch. Wenn die nicht erreicht werden, dann schauen wir, woran es liegt, und dann müssen wir an der Stellschraube drehen.“


In den nachfolgenden wurde es zumindest aus gesundheitspolitischer Sicht ruhig um Spahn: Er wechselte 2015 als Staatssekretär ins Finanzministerium und übergab die Funktion des gesundheitspolitischen Sprechers an Maria Michalk.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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5 Kommentare

Spahn Zitate

von Alexander Zeitler am 26.03.2019 um 2:19 Uhr

unbedingt am RX Versandverbot festhalten.
Sich nicht auf irgendwelche Deals mit Spahn einlassen.
Habe heute keine Lust, mehr zu kommentieren

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Jens Spahn

von Alexander Zeitler am 01.03.2018 um 3:05 Uhr

Unter Gröhe war es ja mal ruhig.
Und jetzt bekommen wir einen jungen Merkel-Feind in dieser Position.
Um sich "lieb Kind" zu machen, wird er sich bestimmt irgendwas einfallen lassen. Ob uns das gefällt, sei dahingestellt. Irgendwas Dynamisches und erfolglos?????
und vor wenigen Tagen erfährt man, was unsere liebe Ulla so nebenher verdient hat. und das bei einem anngeblichen full time Job. weiss nicht, wie die da oben das alles hinbekommen?
Bitte lasst uns einfach in Ruhe und kümmert euch um die wahren Porbleme dieses Landes!!!

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Schlangengrube JS

von Dr.Diefenbach am 28.02.2018 um 21:15 Uhr

Dieses Hin und Herjongliere in den Aussagen des Herrn S.ist diametral zu den Belobigungen ,Glückwünschen ,und Lobhudeleien,die die Verantworlichen in Kammern und Verbänden dem vermutlich neuen Minister entgegenbringen.Aber ach so :das macht man ja aus politischer "Klugheit"so.

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Tut mir leid

von Anita Peter am 28.02.2018 um 16:57 Uhr

Tut mir leid Herr Spahn,

ich kann nur einen Qualitätswettbewerb standhalten. Eine Preisschlacht mit Versendern und Großapotheken kann ich leider nicht mitgehen. Dann muss ich eben schliessen. Wie die 92-jährige Oma dann via Tablet ihre AMs bestellen soll, erklären Sie ihr sicher persönlich. Dafür hat sie dann aber 2 Euro gespart, da muss man eben auf seine Vor Ort Apotheke verzichten.

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Ja mein Gott

von Christiane Patzelt am 28.02.2018 um 15:41 Uhr

Wieder einer, der über mich und meine Apotheke rüberreitet...irgendwann in naher Zukunft ergeben wir uns freiwillig-keine Sorge. Die Schließzahlen sind schon steigend, die Lust auf Neugründungen nahe Null und jeder normal denkende Apotheke legt sich so peaux á peaux schon einen Plan B in die Schublade. Die Tafel für DocMo ist gedeckt, MaxMüller und Herr Oberhänsli sitzen schon mit Messer und Gabel parat-Herr Spahn im Livree muß uns nur noch servieren.

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