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Frankfurt am Main
Stadt-Parlament streitet um Mohren-Apotheken – ohne Lösung
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt am Main hat sich am gestrigen Donnerstag mit dem Namen einiger Mohren-Apotheken beschäftigt. Die Kommunale Ausländervertretung hatte zuvor beantragt, dass die Versammlung sich für eine Umbenennung einsetzen soll. Das Stadt-Parlament konnte sich jedoch nicht einigen und vertagte die Debatte.
Die Diskussion um die Mohren-Apotheken der Stadt Frankfurt am Main geht in die nächste Runde. Am gestrigen Donnerstag diskutierte die Stadtverordnetenversammlung einen Antrag der Kommunalen Ausländervertretung (KAV), der in den vergangenen Wochen eine bundesweite Diskussion um die Namen der Mohren-Apotheken ausgelöst hatte. Die KAV hatte sich dafür eingesetzt, dass sich die Verwaltungsspitze der Stadt Frankfurt dafür einsetzt, dass die Namen der „Mohren-Apotheke“ und der „Zeil-Apotheke zum Mohren“ geändert werden.
Ein Sprecher der Stadtverordnetenversammlung erklärte gegenüber DAZ.online, dass man in der gestrigen Sitzung lange und kontrovers über den Antrag diskutiert habe. Es sei jedoch nichts beschlossen worden. In den kommenden Wochen soll das Thema nun zunächst im Ausschuss für „Bildung und Integration“ angesprochen werden, um eine Lösung des Themas gegebenenfalls vorzubereiten. Die Stadtverordnetenversammlung tagt das nächste Mal am 22. März 2018. Sollte bis dahin eine beschlussreife Lösung vorliegen, werde das Thema wieder aufgegriffen.
Zu den Inhalten und Aussagen der Sitzung wollte sich der Sprecher nicht äußern. Allerdings berichten mehrere regionale Tageszeitungen über den Gedankenaustausch zwischen den Politikern. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet in ihrem Lokalteil beispielsweise, dass sich Sylvia Weber (SPD), Dezernentin für Integration der Stadt Frankfurt, darüber beschwert habe, dass eine der Antragstellerinnen für ihren Vorstoß in der Öffentlichkeit hart attackiert worden war. Virginia Wangare Greiner soll in den vergangenen Wochen Hassmails und Drohungen erhalten haben.
CDU uneins in Sachen Mohren-Apotheke
In der CDU, die die größte Fraktion in der Versammlung stellt, hat sich offenbar noch keine klare Meinung herausgebildet. „Die KAV wäre gut beraten, sich mit Themen zu befassen, die im Alltag tatsächlich von Bedeutung sind“, hatte Thomas Kirchner, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion noch Anfang Februar zu dem Thema gesagt. Sein Fraktionskollege Michael zu Löwenstein hingegen soll laut FAZ am gestrigen Donnerstag darauf hingewiesen haben, dass dies ein „schwieriges Thema“ sei und dass man aufpassen müsse, dass sich der Rassismus nicht weiter ausbreitet.
Die FDP kündigte an, den Antrag abzulehnen. Die Fraktion „Bürger für Frankfurt“ soll sich ebenfalls dagegen ausgesprochen haben. Auch die AfD lehnt den Antrag heftig ab. Die Frankfurter Neue Presse berichtet, dass ein Mandatsträger von „linkem Dominanzverhalten“ gesprochen haben soll. Ein humoristischer Vorschlag kam aus den Reihen von Die Partei: Ein Abgeordneter soll verlangt haben, mit einem Edding zwei Umlaut-Punkte über das „o“ zu malen, so dass aus der Mohren-Apotheke eine „Möhren-Apotheke“ werde.
6 Kommentare
Jeder weiß, dass „M**r“ negativ ist
von Thomas Flowers am 03.03.2018 um 17:14 Uhr
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AW: Jeder weiß, dass „M**r“ negativ ist
von N.Bödewig am 05.03.2018 um 13:07 Uhr
FAZ
von Dr.Diefenbach am 03.03.2018 um 12:04 Uhr
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Mohren-Apotheke
von Dr. Wolfgang Schiedermair am 03.03.2018 um 10:28 Uhr
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AW: Mohren-Apotheke
von Thomas Flowers am 04.03.2018 um 17:01 Uhr
Mal ehrlich
von Peter Bauer am 03.03.2018 um 9:05 Uhr
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