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14. Zwischenahner Dialog
Entlassmanagement bringt viele neue Fragen
Drohende Wirtschaftlichkeitsprüfungen
Ein zentrales Thema mehrerer Vorträge waren die Wirtschaftlichkeitsprüfungen für Entlassrezepte. Diese stellen eine große Unwägbarkeit dar. Kasper und Pundt betonten, dass Wirtschaftlichkeitsprüfungen zwangsläufig zu den vertragsärztlichen Regeln gehören. Kasper sieht letztlich die Krankenhäuser in der Haftung, während Käser auch ein mögliches Haftungsrisiko für die Ärzte sieht. Das werde das Bundessozialgericht in vielen Jahren entscheiden. Doka fürchtet, dass nach den ersten Prüfungen keine Verordnungen mehr ausgestellt würden. Sie forderte daher alle Beteiligten auf, im Gespräch zu bleiben. Jungmann-Klaar konstatierte, dass Krankenhausärzte das Rezeptieren nicht gelernt hätten. Da sie an die Umsetzungshinweise der Krankenhausfinanzierung gewohnt seien, könnten ihnen die Regeln der wirtschaftlichen Verordnung im ambulanten System kaum vermittelt werden. Käser räumte ein, dass auch die Krankenkassen oft noch keine Antwort hätten. Denn dies sei ein lernendes System. Dies werde in der Einführungsphase durchaus berücksichtigt, aber es komme auf den jeweiligen Fehler an.
Beharrungskräfte gegen Veränderungen
Zur zentralen Frage, warum die Zusammenarbeit zwischen den Versorgungsbereichen so schwierig ist, erklärte Pundt, die Kultur des Miteinandersprechens sei nicht ausgeprägt genug. Käser ergänzte, die Organisation von Krankenhäusern sei nicht darauf eingestellt, mit irgendjemandem außerhalb des Krankenhauses außerhalb der formalen Prozesse zu kommunizieren. Außerdem seien technische Lösungen wie die elektronische Gesundheitskarte ausgebremst worden, weil viele die damit verbundene Transparenz als Bedrohung und nicht als Chance sehen würden. Bruns berichtete, im ländlichen Raum könnten viele Probleme einfacher gelöst werden, weil sich die Beteiligten kennen.
Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen, bedauerte als Gastgeber des Zwischenahner Dialogs, dass kein Vertreter der Krankenhäuser einer Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt sei. Daher sei dort nur über die Anforderungen der anderen Systembeteiligten an die Krankenhäuser gesprochen worden. Unter den Anwesenden konstatierte Moderator Dr. Reiner Kern viel guten Willen, doch das Beharrungsvermögen des Systems wirke den Neuerungen entgegen.
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