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Pharmaverband befürchtet Versorgungsprobleme durch Brexit
Britische Behörde bisher überproportional beteiligt
Außerdem muss die EMA in Zukunft auf die Expertise der britischen Zulassungsbehörde, der „Medicines and Healthcare products Regulatory Agency” (MHRA), verzichten. Der vfa betont in diesem Zusammenhang, welche wichtige Rolle die britische Behörde bislang gespielt hat. So sei sie aufgrund ihrer Ressourcen und Kompetenzen überproportional häufig an Prüfarbeiten beteiligt gewesen. Laut dem Jahresbericht 2015 der MHRA sind in den Jahren 2014-2015 166-Mal Aufgaben im Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) an die Britten übertragen worden, was die unter allen Mitgliedstaaten höchste Zahl gewesen sei. Auch habe die MHRA in dem Zeitraum die höchste Anzahl von Berichterstattern in den Verfahren gestellt. Der vfa sieht deshalb eine neue kontinentale Lastenverteilung als nötig an, was aber „nicht von heute auf morgen möglich ist“.
EMA befragt Pharmafirmen
Auch die EMA selbst macht sich Gedanken um die
Arzneimittelzulassungen. Im Januar startete sie eine Umfrage unter den Pharmafirmen,
um sich zu erkundigen, inwiefern diese auf den Brexit vorbereitet sind. Hintergrund
ist, dass nach EMA-Angaben 427 der 1165 zentral zugelassenen Arzneimittel einen
Zulassungsinhaber im Vereinigten Königreich besitzen. So will die EMA Firmen identifizieren,
bei denen Lieferengpässe oder Ausfälle entstehen können. Darüber hinaus will
die Behörde sich und die EU-Kommission auf anstehende Zulassungsveränderungen
vorbereiten.
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