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„Tagesgespräch" im Bayerischen Rundfunk
Bürgersprechstunde zum Rx-Versandverbot
Apotheken-Niederlassungen sollte der Staat regeln
Aus Sicht des BR-Experten sei die Existenz der öffentlichen Apotheken nicht so stark gefährdet, wie es die pharmazeutischen Interessensverbände schildern würden. Schließen würde jährlich lediglich ein Prozent der Vor-Ort-Apotheken schließen. Und in Deutschland sei die Apothekendichte derzeit immer noch höher als beispielsweise in den Niederlanden oder in Dänemark.
Ein Zuschauer kritisierte die Niederlassungsfreiheit der deutschen Apotheken, weil dadurch aus seiner Sicht die Versorgung in infrastrukturschwachen Gebieten unzureichend sei. Seiner Meinung nach solle künftig wieder der Staat die Niederlassung der Apotheken regulieren und somit für eine flächendeckende Apothekenverteilung sorgen. Für diesen Gast sei die pharmazeutische Arbeit schließlich eine „hoheitliche Aufgabe“, vergleichbar dem Polizeidienst. Zudem könne seiner Ansicht nach der Staat Betrugsfälle, wie sie beispielsweise im Rahmen des Bottroper Zyto-Skandals geschehen seien, wirkungsvoll verhindern.
Chroniker können selbst entscheiden
Unter den zugeschalteten Gästen befand sich auch der Internist Dr. Philipp Ascher. Für den Mediziner sei der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten heutzutage nicht mehr wegzudenken. Auf die Nachfrage des Moderators, ob die Beratung in der öffentlichen Apotheker für Patienten wichtig sei, antwortete Ascher: „Beratung ist schon wichtig. Aber bei wiederholten Verordnungen kann der Patient doch selbst entscheiden, ob er Beratung in Anspruch nehmen möchte.“
Aus seiner Sicht seien die aktuellen Nachteile des Versandhandels wie mangelnde Beratung und verzögerte Belieferung noch keine Gründe, diesen Vertriebsweg zu beschränken. Vielmehr wäre es zu erwarten, dass sich der online-Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten weiter entwickeln könne, wen man ihn nicht verbiete. Diese Meinung teilte auch eine Zuschauerin, die den Arzneimittel-Versandhandel mit Amazon verglich. „Wenn ich heute bei Amazon prime bestelle, kann ich die Ware teilweise am Abend schon haben“, erläutere diese. Und ihren Prognosen nach, könne der Rx-Versandhandel diese Geschwindigkeit künftig ebenfalls leisten, wenn er erhalten bliebe.
4 Kommentare
RX Versandverbot im TV
von Alexander Zeitler am 16.03.2018 um 1:40 Uhr
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Schweigen und Zusehen hilft nicht weiter !
von Ulrich Ströh am 15.03.2018 um 8:54 Uhr
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Medienberichten zum RX-Versandhandelsverbot
von Thesing-Bleck am 15.03.2018 um 8:00 Uhr
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Begrifflichkeit
von Anita Peter am 15.03.2018 um 7:51 Uhr
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