- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Mein liebes Tagebuch
15. März 2018
Das zeigte wieder einmal die Misere, mit der die Öffentlichkeitsarbeit der Apotheker, so sie es denn gibt, zu kämpfen hat: In der TV-Sendung „Tagesgespräch“ des Bayerischen Rundfunks konnten Bürger ihre Meinung über das Rx-Versandverbot äußern – mit dem Fazit: Die Bürger wollen lieber weiterhin verschreibungspflichtige Arzneimittel im Internet bestellen können, um Geld zu sparen. Die tollen Leistungen der Vor-Ort-Apotheke wie persönliche Beratung, Rezepturherstellung, Nacht- und Notdienst und Botendienst – alles schön und gut, aber das spielte bei den Bürgern nur eine untergeordnete Rolle. Man möchte zwar darauf nicht verzichten, aber man möchte auch im Internet bestellen und Geld sparen. Mein liebes Tagebuch, das offenbart das Dilemma. Unsere Öffentlichkeitsarbeit hat es bisher noch nicht geschafft, dieses Dilemma aufzulösen. Aber kann sie das überhaupt? Nur bedingt. Wenn der Bürger in der Apotheke vor Ort nicht erlebt, was ihm versprochen wird, wenn er dort nicht die persönliche Zuwendung erhält, die er erhofft, wenn er nicht selbst Sorge hat, dass die Apotheke an der Ecke schließt, nützt die beste Öffentlichkeitsarbeit nichts. Und dennoch, es gibt auch mit Sicherheit bei der Öffentlichkeitsarbeit der Berufsvertretung noch Luft nach oben. Die neue Kampagne „Einfach unverzichtbar“ kann da vielleicht ein Anfang sein. Andererseits, mein liebes Tagebuch, ich bin überzeugt, dass die Versäumnisse in der Öffentlichkeitsarbeit weit in der Vergangenheit liegen. In den 80er und 90er Jahren, damals, als es den Apotheken vergleichsweise gut ging, damals hätte man auf den Wert der Apotheke, auf ihre Leistungen lautstark hinweisen müssen, hätte man Kampagnen zur Unverzichtbarkeit fahren müssen. Jetzt brennt die Hütte. Ob das bisschen Löschwasser reicht?
3 Kommentare
Öffentlichkeitsarbeit, Quadratur des Kreises?
von Elisabeth Thesing-Bleck am 18.03.2018 um 9:26 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Öffentlichkeitsarbeit, Quadratur des
von Anita Peter am 18.03.2018 um 10:20 Uhr
Krämer oder Heilberufler ?
von Ulrich Ströh am 18.03.2018 um 9:18 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.