GroKo will mehr Sprechstunden für Kassenpatienten
Die Bundesärztekammer kritisierte geplante „dirigistische
Eingriffe“ der großen Koalition zu Sprechstundenzeiten. Diese Pläne trügen
nicht dazu bei, eigene Praxen attraktiver zu machen. Schon jetzt arbeiteten
niedergelassene Vertragsärzte im Schnitt mehr als 50 Stunden pro Woche.
Notwendig sei vielmehr eine stärkere Flexibilisierung.
Union und SPD wollen angesichts teils langer Wartezeiten auf
Termine festlegen, dass Ärzte künftig 25 statt 20 Stunden pro Woche für Kassenpatienten
reservieren müssen. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) unterstützt die Pläne. Die gesetzliche Krankenversicherung finanziere die
Versorgung von 90 Prozent der Bevölkerung. „Da ist es nicht zu viel verlangt,
dass deren Versorgung auch den allergrößten Teil der Arbeitszeit von Ärzten
einnimmt“, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes.
Recht hoch sei weiterhin die Zuwanderung von Medizinern,
erläuterte die Ärztekammer. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der gemeldeten Ärzte
aus der EU und anderen Staaten um 4000 auf 50.800. Gerade in ländlichen
Regionen leisteten Ärzte aus dem Ausland einen wichtigen Beitrag zur
Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung, sagte Montgomery. „Wir können
und sollten aber nicht versuchen, unser Fachkräfteproblem im ärztlichen Dienst
durch Zuwanderung zu lösen.“ Die Mediziner fehlten in ihrer Heimat. Nötig seien
zudem enorme Anstrengungen, wichtige Fachsprachen-Kenntnisse bei ihnen zu
prüfen.
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Lobby 1plus
von Dr Schweikert-Wehner am 29.03.2018 um 19:21 Uhr
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