Beratung

Heuschnupfen und schwanger – was tun?

Stuttgart - 06.04.2018, 17:30 Uhr

Schwangere suchen oft Rat in der Apotheke. (Foto: imago / westend61)

Schwangere suchen oft Rat in der Apotheke. (Foto: imago / westend61)


Nasale Glucocorticoide: Packungsbeilage vs. Charité-Experten

Auch abschwellende Nasentropfen mit Oxytetrazolin oder Xylometazolin können in der Schwangerschaft mit einer Beschränkung der Anwendungsdauer auf acht bis maximal zehn Tage eingesetzt werden. Nasenspülungen und -tropfen mit Kochsalzlösung sollten, wenn die Symptomlinderung ausreicht, bevorzugt werden. Die Charité-Experten erachten die lokale Anwendung von Glucocorticoiden in Schwangerschaft und der Stillzeit als unbedenklich; in den Packungsbeilagen der Präparate finden sich abweichende Formulierungen.

Mometason 

Mometahexal® Heuschnupfenspray

Momeallerg® Nasenspray

Mometason ratiopharm® Heuschnupfenspray

nicht zur Anwendung bei Kindern indiziert 
Fluticason Otri-Allergie® Nasenspray Fluticason nicht unter 18 Jahren anwenden 
Beclometason 

Rhinivict® nasal 0,05 mg Nasendosierspray

ratioallerg® Heu­schnupfenspray

nicht unter zwölf Jahren anwenden

nicht unter 18 Jahren anwenden

Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Eine vor der Schwangerschaft begonnene Hyposensibilisierung kann ohne Dosissteigerung fortgesetzt werden, wenn sie gut vertragen wurde, ein Neubeginn soll in der Schwangerschaft nicht erfolgen. Homöopathische Mittel werden von Schwangeren meist gut akzeptiert und oft auch gewünscht. Eine evidenzbasierte Empfehlung ist hier allerdings nicht möglich. 

Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit- Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte

Seit mittlerweile einem halben Jahrhundert sind die Risiken bei der Verschreibung und Abgabe von Arzneimitteln im Zusammenhang mit Ungeborenen und Säuglingen gerade in Deutschland besonders präsent. Allerdings ist es nicht immer der generelle Verzicht auf Arzneimittel, sondern gerade das fundierte Wissen um Unbedenklichkeiten, was eine fachkundige Betreuung ausmacht. 

8., völlig neu bearbeitete Auflage 2016 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 

Die besondere Verantwortung macht daher eine verlässliche Informationsquelle unabdingbar. 
Dieses Standardwerk liefert mittlerweile in achter Auflage allen Ärzten und Apothekern, die schwangere und stillende Patientinnen kompetent unterstützen wollen, aber auch Hebammen das dazu notwendige Fachwissen: 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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