Aussage
gegen Aussage?
Foodwatch kritisiert, dass Studienergebnisse bislang
offensichtlich vom Auftraggeber abhingen. So würden 80 Prozent der von der
Lebensmittelindustrie finanzierten Studien zu dem Ergebnis kommen, es gebe
keinen Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Konsum von Zuckergetränken. 80
Prozent unabhängig finanzierter Studien zeigten jedoch das Gegenteil.
Interne E-Mails von Coca-Cola sollen zeigen, dass der
Konzern Sonderabgaben oder -steuern auf zuckergesüßte Getränke fürchtet. In
einem Strategiepapier werde der Bekämpfung dieser Maßnahme die höchste
Priorität eingeräumt: „Zurückschlagen“
(im englischen Original: „fight back“).
Auch Ernährungsminsiterin Julia Klöckner (CDU) teilte dem Deutschen
Ärzteblatt mit: „Es klingt einfach und verlockend, eine zusätzliche Steuer
für Fertigprodukte in unserem Land zu erheben. Aber die Praxis tut der Theorie
nicht immer den Gefallen.“ Auf der anderen Seite räume sie ein, dass der
Zuckergehalt in manchen Produkten mithilfe einer Steuer sinken könnte. Im Fokus
stünden jedoch nicht einzelne Nährstoffe, sondern die gesamte Lebens- und
Ernährungsweise und somit auch der Gesamtkaloriengehalt.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach twitterte am 4.
April: „Erfahrungen mit einer Zuckersteuer, die gleichzeitig für eine Steuersenkung
gesunder Lebensmittel eingesetzt wird, zeigen Erfolge. Besonders für Kinder.
Das sollten wir ernsthaft prüfen. Kombiniert mit einem Werbeverbot für Tabakprodukte.“
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