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Thomas Preis (AV Nordrhein)
„Berlin muss schnellstens handeln“
„Leicht positive Entwicklungen im Honorarbereich“
Doch auch Positives wusste Verbandschef Preis zu berichten. So seien langjährige Forderungen des Berufsstandes endlich politisch umgesetzt worden – beispielsweise die Ausschreibungspraxis für Impfstoffe sei 2017 trotz des massiven Gegendrucks der Krankenkassen abgeschafft worden. Ähnlich erfolgreich einzustufen sei, dass die Politik konsequent gegen Exklusivverträge bei der Zytostatikaversorgung vorgegangen sei.
Hervorheben möchte Preis auch die im letzten Jahr in Kraft getretenen Erhöhungen bei der Rezepturvergütung und bei den Dokumentationsgebühren von Betäubungsmittel- und T-Rezepten. „Endlich werden die bei der Abgabe dieser Arzneimittel verbundenen pharmazeutischen Leistungen und der damit verbundene Dokumentationsaufwand etwas besser honoriert.“ Allerdings könnten diese „nur sehr leicht positiven Entwicklungen im Honorarbereich“ nicht darüber hinwegtäuschen, dass zur langfristigen wirtschaftlichen Sicherung der Apotheken eine Erhöhung des Fixhonorars benötigt werde.
Kein Medikationsplan ohne Apotheker
Finanziell angemessen honoriert sehen will der Verbandschef aus Nordrhein auch pharmazeutische Tätigkeiten beim elektronischen Medikationsplan. „Lassen Sie es mich auf den Punkt bringen: Den Medikationsplan ohne das fachliche Engagement der Apotheker darf es spätestens mit der zum 1. Januar 2019 geplanten Einführung des digitalen Medikationsplans nicht mehr geben.“ Nur so sei eine vollumfängliche Nutzung im Sinne von einem Mehr an Therapiesicherheit für die Patienten in den Apotheken zu erreichen. Wie auch die Regierung wollten Heilberufler wie Apotheker und Ärzte die Digitalisierung voranbringen – allerdings in einem heilberuflich sinnvollen Umfang.
Und auch ein grundsätzliches Statement zur Digitalisierung teilte Preis den Verbandsmitgliedern noch mit: „Digitalisierung hat für uns lediglich einen dienenden Charakter und kann niemals die heilberufliche Entscheidung von Ärzten und Apothekern und den persönlichen Kontakt zum Patienten ersetzen. Es mag bald autonomes Fahren geben, aber bitte niemals eine autonome, ausschließlich digital gesteuerte Therapie- und Arzneimittelentscheidung“, erklärte der Verbandschef.
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