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Neurodermitis und Juckreiz
Nicht kratzen – so kann es gelingen
Kratzepisoden in beiden Gruppen reduziert
Die Ärztezeitung beschäftigte sich schon im Februar mit der genannten Studie. Dort wird betont, dass die Zahl der Kratzepisoden nach drei Wochen in beiden Gruppen fast im gleichen Maße zurückging. Die Forscher der schwedischen Studie vermuten, dass auch die Kontrollgruppe für das Kratzverhalten sensibilisiert wurde.
Kritisiert wird, dass die Menge der verbrauchten Cortisoncreme nicht über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg berücksichtigt wurde. Die Forscher werten die kombinierte Strategie aus HRT und Cortison dennoch als Erfolg. Topisches Cortison sei dabei weiterhin wichtig, um das Kratzen gar nicht erst zur Gewohnheit werden zu lassen.
Die Behandlung der atopischen Dermatitis mit topischen Glucocorticoiden erfolgt im akuten Schub in der Regel einmal täglich. Sie ist nicht als Dauertherapie geeignet.
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Der Juckreiz-Kratzzyklus in den Leitlinien
Auch die deutsche Neurodermitis-Leitlinie widmet sich dem Thema Kratzen. Es gibt die Theorie, dass das Kratzen zur Gewohnheit wird, welche im sogenannten Juckreiz-Kratzzyklus münden soll: Das Ekzem verschlechtert sich durch das Kratzen, der Juckreiz führt zu verstärktem Kratzen.
Verhaltenstherapeutische Ansätze sollen diesen Teufelskreis durchbrechen. Die Leitlinie bezieht sich auf zwei Studien bei Erwachsenen: „In zwei randomisierten kontrollierten Studien wurden topische Steroidbehandlungen mit Steroidbehandlungen in Kombination mit einem verhaltenstherapeutischen Ansatz verglichen.“ In der kleineren Studie (17 Patienten) verbesserte sich der Hautzustand und das Kratzverhalten signifikant stärker nach dem zusätzlichen verhaltenstherapeutischen Ansatz. In der größeren Studie (45 Patienten) beobachtete man zwar einen Trend in die gleiche Richtung, eine statistische Auswertung der Arbeit wurde jedoch nicht dargestellt.
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