Therapierefraktäre Hypertonie

Senkt Spironolacton den Blutdruck besser als Amilorid?

Frankfurt am Main - 11.05.2018, 16:00 Uhr

Amilorid und Spironolacton vergleichbar wirksam bei behandlungsrefraktärer Hypertonie. (Foto: tunedin / stock.adobe.com)

Amilorid und Spironolacton vergleichbar wirksam bei behandlungsrefraktärer Hypertonie. (Foto: tunedin / stock.adobe.com)


Ergebnisse: Amilorid so wirksam wie Spironolacton

Bereits frühere Auswertungen bestätigten die Überlegenheit von Spironolacton im Vergleich zu Bisoprolol und Doxazosin und Placebo: Spironolacton senkte den Blutdruck effektiver als Placebo – um 8,70 mmHg und auch effektiver verglichen mit Doxazosin um 4,03 mmHg beziehungsweise Bisoprolol um 4,48 mmHg. Wie sehen die neuen Daten für Amilorid und Spironolacton aus?

Sechs-Wochen-Daten zeigen vergleichbare Blutdrucksenkungen unter Amilorid und Spironolacton: Der systolische Blutdruck sank unter Amilorid 10 mg um 20,4 mmHg, unter Spironolacton 25 mg um 18,3 mmHg. Diese Werte beziehen sich auf die Baseline, also die Standardtherapie mit Diuretikum, ACE-Hemmer/AT1-Rezeptor-Antagonist und Calciumkanalblocker.

Amilorid gut verträgliche Alternative bei therapierefraktärer Hypertonie

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass der Mineralcorticoidrezeptor-Antagonist Spironolacton eine wirksame Therapie bei behandlungsrefraktärer Hypertonie sei, da die persisitierende Form des Bluthochdrucks gewöhnlich auf eine Natriumretention zurückzuführen sei – wahrscheinlich ausgelöst durch eine nicht angemessene Aldosteronsekretion. 31 Patienten wiesen erhöhte Aldosteronwerte auf, 42 Patienten hatten niedrige Reninspiegel.

Das kaliumsparende Diuretikum Amilorid scheint in der Behandlung der therapierefraktären Hypertonie ähnlich wirksam und effektiv wie Spironolacton zu sein. Allerdings, sei die Ursache einer vermehrten Natriumretention durch Aldosteron bedingt, scheint Spironolacton die wirksamere Substanz. Ihre Empfehlung geht bei therapieresistenten Hypertonikern zu einer früher Abklärung von primärem Hyperaldosteronismus.

Amilorid könne als therapeutische Alternative bei Patienten eingesetzt werden, die unter Spironolacton bekannte unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Gynäkomastie entwickelten. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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