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Anfrage der FDP im Bundestag
„Müssen bei einem Rx-Versandverbot keine Apotheken mehr schließen?“
Die FDP-Bundestagsfraktion hat dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Kleine Anfrage zum Rx-Versandverbot zukommen lassen. Ähnlich wie schon die Grünen-Fraktion zuvor konzentrieren sich die Liberalen dabei auf die rechtlichen Aspekte rund um das Verbot. Die FDP widmet sich aber auch einigen versorgungspolitischen Fragen.
Die Meinung der FDP zum Apothekenmarkt und im Speziellen zum Versandhandel ist bekannt: Im Wahlprogramm hatte sich die Partei für die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes ausgesprochen und dafür, dass es für Apotheken und den Versand gleichlange Spieße gibt. Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus, hatte bei einer Aussprache im Bundestag den Versandhandels-Konflikt erstmals seit dem Wiedereinzug der Liberalen thematisiert. Sie sagte: „Wir stimmen mit der Großen Koalition überein, dass wir die Digitalisierung voranbringen wollen. Aber wie passt das zusammen mit einem Rx-Versandverbot? Wir wollen die Wahlfreiheit der Patienten erhalten. Für eine flächendeckende Versorgung braucht es doch beides: die Apotheken vor Ort und die in- und ausländischen Versandapotheken. Auch wir wollen die Apotheken stärken. Aber das tut man doch nicht mit einem Rx-Versandverbot, sondern vielmehr und ganz konkret mit Sicherstellungszuschlägen.“
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Kritische Anmoderation
Und somit ist auch die Anmoderation der Anfrage an die Bundesregierung zu diesem Thema äußerst kritisch. Die Fraktion geht unter anderem darauf ein, dass die Bundesregierung vor dem EuGH nicht nachweisen konnte, dass es einen Zusammenhang zwischen der Rx-Preisbindung und der flächendeckenden Versorgung gibt. Und weiter: „Ungeachtet dieses Urteils wurde bereits Ende der 18. Wahlperiode ein Gesetzesentwurf zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln vom Bundesministerium für Gesundheit erarbeitet. Auch der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD setzt diese Haltung fort und spricht sich für den Einsatz eines Versandhandelsverbots ein.“
Sieben Fragen an die Bundesregierung
Dass die FDP-Bundestagsfraktion gerade jetzt zu diesem Thema eine Anfrage stellt, wird in dem Papier so begründet: „Aufgrund der konkreten Forderung der Bundesregierung nach einem solchen Verbot besteht nach Ansicht der Anfragensteller eine erhebliche Rechtsunsicherheit sowohl für Vor-Ort-Apotheken als auch für ausländische und inländische Versandapotheken. Gerade im Hinblick auf das Urteil des EuGH kommt der Forderung der Bundesregierung nach einem Versandhandelsverbot verschreibungspflichtiger Arzneimittel eine große Bedeutung zu.“
Das sind die sieben Fragen, die die Liberalen an die Bundesregierung zu dem Thema haben:
- Kann die Bundesregierung zusichern, dass ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln mit dem Verfassungsrecht vereinbar ist?
- Ist die Stärkung der Apotheken vor Ort ein für einen staatlichen Eingriff in grundrechtlich geschütztes Gut zulässiger legitimer öffentlicher Zweck?
- Ist das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln insbesondere im Hinblick auf die Erkenntnisse des Gutachtens im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (IC4 – 801436/74 – Projekt 74/15) ein geeignetes Mittel, um diesen Zweck zu erreichen?
- Ist das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein erforderliches Mittel, um diesen Zweck zu erreichen, und wurden weniger einschränkende Maßnahmen geprüft?
- Kann die Bundesregierung zusichern, dass das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu einer Stärkung der Apotheken vor Ort führt?
- Kann die Bundesregierung zusichern, dass mit einem Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln keine weiteren Apotheken vor Ort und insbesondere in strukturschwachen Regionen schließen, und der Status quo der flächendeckenden Versorgung erhalten bleibt?
- Welche anderen Maßnahmen, außer einem Rx-Versandverbot, sieht die Bundesregierung als geeignetes Mittel an, um ländliche Apotheken zu stärken?
Im März Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion
Schon im März hatte die Grünen-Bundestagsfraktion eine Anfrage ans BMG geschickt, die in einigen Punkten der FDP-Anfrage ähnelt. Die Grünen thematisierten insbesondere die Absagen der drei Bundesministerien in der vergangenen Legislaturperiode. Zur Erinnerung: Die Ministerien für Justiz, Finanzen und Wirtschaft hatten im vergangenen Jahr gegen den von Ex-Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vorgelegten Entwurf zum Rx-Versandverbot protestiert. Das BMG antwortete auf die Fragen der Grünen größtenteils mit ausweichenden Antworten. Eine Antwort hatte es allerdings in sich: Trotz des bestehenden Koalitionsvertrages erklärte das Ministerium, dass die „Meinungsbildung“ zum Verbot noch nicht abgeschlossen sei.
11 Kommentare
Digital ist nicht die Negierung von RX Versandverbot
von Ratatosk am 28.05.2018 um 14:26 Uhr
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Fdp
von Heiko Barz am 23.05.2018 um 21:11 Uhr
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AW: Fdp FS
von Dr Schweikert/Wehner am 24.05.2018 um 19:02 Uhr
Fragen über Fragen....
von Kassensklave am 23.05.2018 um 20:22 Uhr
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Falsche Frage
von T. La Roche am 23.05.2018 um 12:39 Uhr
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Dümmliche Frage
von Conny am 23.05.2018 um 12:24 Uhr
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selten blöd
von Karl Friedrich Müller am 23.05.2018 um 12:06 Uhr
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FDP ernst nehmen ??
von Landapotheker am 23.05.2018 um 12:03 Uhr
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AW: FDP ernst nehmen
von Anita Peter am 23.05.2018 um 12:05 Uhr
FDP
von Anita Peter am 23.05.2018 um 11:57 Uhr
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AW: FDP
von Landapotheker am 23.05.2018 um 12:05 Uhr
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