- DAZ.online
- News
- Politik
- „Nicht nur ...
DAV-Stellungnahme zum GKV-Positionspapier
„Nicht nur patientenfeindlich, sondern auch völlig absurd“
Am heutigen Mittwoch hat der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes einstimmig das Positionspapier „Neuordnung der Apothekenstrukturen und -vergütung“ beschlossen. Darin fordern die Kassen tiefgreifende Änderungen im Apothekenwesen. Unter anderem wollen sie die Apothekenvergütung drastisch absenken und so mehr als 1 Milliarde Euro sparen. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes Becker findet die Forderungen nicht nur patientenfeindlich, sondern auch völlig absurd.
Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes stimmte ohne eine einzige Gegenstimme oder Enthaltung für das Positionspapier zur „Neuordnung der Apothekenstrukturen und -vergütung“ ab. Nun hat sich auch die Standesvertretung dazu geäußert. Obwohl das Papier vorab bekannt geworden war, wollte man erst Stellung nehmen, wenn das Papier verabschiedet sei, hieß es auf Nachfrage von DAZ.online.
In der Stellungnahme heißt es, dass mit dem heute vom Verwaltungsrat beschlossenen Positionspapier „Neuordnung der Apothekenstrukturen und -vergütung“ der GKV-Spitzenverband einmal mehr zeige, dass den Krankenkassen trotz blendender Finanzlage jedes Mittel recht sei, um Ausgaben zu senken – und zwar auf Kosten ihrer Versicherten. So solle unter dem Deckmantel von Liberalisierung, Deregulierung und Flexibilisierung die flächendeckende Arzneimittelversorgung zwischen Flensburg und Berchtesgaden mittel- und langfristig aufgegeben und durch eine ‚Medikamentenversorgung light‘ aus Hilfs- und Notmaßnahmen ersetzt werden.
Mehr zum Thema
Apothekenketten, Versand-Verträge, Apothekenbusse
Einstimmig: Kassen fordern drastische Kürzungen am Apothekenhonorar
Papier zur „Neuordnung der Apothekenstrukturen“
Krankenkassen wollen eine Milliarde Euro am Apothekenhonorar sparen
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) Fritz Becker sagte dazu: „Die Krankenkassen entwickeln sich immer mehr zu Sparkassen. Sie heimsen immer mehr Beiträge ein, bilden immer höhere Rücklagen und fordern dann auch noch Steuerzuschüsse. Ihrer Pflicht zur Patientenversorgung kommen sie aber immer weniger nach. In Vertragsverhandlungen machen wir diese leidvolle Erfahrung mittlerweile ständig. Aber jetzt stellen die Kassen gleich noch das gesamte flächendeckende Arzneimittelversorgungssystem durch Apotheken in Frage. Das ist nicht nur patientenfeindlich, sondern auch völlig absurd, denn das System ist hocheffizient.“
4 Kommentare
Angedachte KraKa-Wünsche - die werden sich noch wundern
von Alfons Neumann am 08.06.2018 um 1:29 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Die Antwort ist eigentlich noch viel zu lasch
von Alfons Neumann am 08.06.2018 um 1:17 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Gkv-Spitzenverband schaffen?
von Maria Schwödiauer am 07.06.2018 um 22:14 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Stehen Sie zu Ihrem Wort Herr Kauder!
von Raik Arsand am 06.06.2018 um 19:34 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.