Liberalisierung

Cannabis als Medizin: In Österreich wächst der Druck 

Remagen - 11.06.2018, 11:00 Uhr

In Österreich können Cannabisblüten derzeit nicht von Ärzten verschrieben werden. (Foto: imago)

In Österreich können Cannabisblüten derzeit nicht von Ärzten verschrieben werden. (Foto: imago)


Mangelnden Kostenübernahme kritisiert

Bewegung gebe es auch an anderer Stelle, schrieb „derStandard.at“ nun vor wenigen Tagen weiter. So habe in Wien gerade eine Fortbildung für Ärzte und Pharmazeuten zum Thema Cannabismedizin stattgefunden, die für die Teilnehmer von der Wiener Ärztekammer zum ersten Mal mit Fortbildungspunkten belohnt worden sei. „Es tut sich was", wird der Allgemeinmediziner und Gründer der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin Kurt Blaas zitiert. Die Arbeitsgemeinschaft vermutet einen Bedarf für 4000 bis 5000 Menschen in Österreich. Die meisten könnten sich eine Behandlung mit den verfügbaren Medikamenten nicht leisten, beklagt Blaas. Das Spray Sativex habe er bis jetzt vielleicht zehnmal verschrieben. Der Arzt geht davon aus, dass etwa 35 bis 40 Prozent der Rezepte auf Anhieb von Krankenkassen übernommen werden, und zwar vorrangig für Tumorpatienten. Auch bei multipler Sklerose oder dem Tourettesyndrom gebe es meist eine sofortige Bewilligung. 

Apotheker warnen vor Online-Bestellungen

Cannabisblüten über ärztliches Rezept und Verkauf über die Apotheken würden den Markt beleben und damit die Preise senken, meint der Initiator des Antrags für die Liste Pilz Peter Kolba. Auch zwei Apothekerinnen aus Wien, die zur Fortbildung gekommen seien, könnten sich laut „derStandard.at“ eine Möglichkeit wie in Deutschland gut vorstellen: „Aber solange das bei uns noch nicht legal ist, haben wir keine Möglichkeit." Die Politik sei am Zug. Bis sich da etwas tue, appellierten beide an die Patienten, keine Medikamente online zu bestellen, weil hier „viel zu viel schieflaufen könne“. Damit meinten sie die frei erhältlichen Cannabidiol (CBD)-Produkte, die keine psychoaktive Wirkung haben. „Das ist eine Geschäftemacherei, mehr nicht", warnt auch Sinisa Katanic, der die Weltapotheke in Wien betreibt, gegenüber „derStandard.at“.  



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Falsche Zahlen bei der Bürgerinitiative "Straffreistellung..."

von Gerfried Düregger am 13.06.2018 um 11:27 Uhr

Als Mitinitiator der Bürgerinitiative und Obmann der ARGE CANNA erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass weit mehr Menschen unsere Bürgerinitiative unterschrieben haben... Wir haben schon im April die Zeitschrift Standard auf die falschen Zahlen hingewiesen. Korrekt ist:

Wir haben vor dem Einbringen der Bürgerinitiative offline bereits 9940 Stimmen gesammelt.

Zusätzlich haben in der

XXV. Gesetzgebungsperiode 3695 Menschen ihre Stimme Online abgegeben -> https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/BI/BI_00032/imfname_673649.pdf

und in der

XXVI. Gesetzgebungsperiode haben 371 Menschen ihre Stimme Online abgegeben.

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/BI/BI_00032/index.shtml#tab-Zustimmungserklaerungen

Insgesamt haben also 14.006 Menschen mit beglaubigter Unterschrift ihre Unterstützung für unsere Bürgerinititative bekundet!

Mit freundlichen Grüßen

Gerfried Düregger
Obmann ARGE CANNA
http://arge-canna.at

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