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BAH-Switch-Konferenz
Würde ein OTC-Switch der Grippeimpfung die Impfquote verbessern?
Warum soll ein OTC-Switch bei Grippeimpfstoffen die Impfrate erhöhen?
May geht von der Grundsituation einer Unterversorgung bei Grippeimpfungen aus, nicht aufgrund von Lieferengpässen, viel eher bezieht er sich auf die knappen ärztlichen Ressourcen im ambulanten Bereich. „Wie groß ist die Hürde zum Arzt zu gehen, zum Beispiel aufgrund von Wartezeiten?“, das stehe immer hinter dem Thema OTC-Switch. Neben medizinischen Risiken gelte es auch diese Versorgungsrisiken zu berücksichtigen, schlicht weil bestimmte Therapiemöglichkeiten nicht niederschwellig zur Verfügung stünden. Er findet: „Es ist nicht nur gefährlich zu switchen, es ist auch gefährlich nicht zu switchen“, und zwar, wenn ärztliche Kapazitäten überlastet seien und Patienten aufgrund von langen Wartezeiten auf einen Arztbesuch lieber verzichteten.
Es ist nicht nur gefährlich zu switchen, es ist auch gefährlich nicht zu switchen.
Grippesaison 2017/18 liefert Steilvorlage für Switch-Diskussion
Die durchlebte heftige Grippewelle der Saison 2017/18 soll wohl optimaler Nährboden für die Impfswitch-Debatte sein. Die diesjährige Influenza schuf nicht nur gesundheitliche Beschwerden, auch die Wirtschaft hatte mit den Folgen der Influenzawelle zu kämpfen. Der Grundtenor und das unermüdlich appelierende Mantra der RKI-Impfexperten lautet: „Die Influenzaimpfung ist der beste Schutz vor einer Influenzaerkrankung“.
Das ist laut May ein gute Vorlage, sich die Switch-Diskussion zu starten, Impfungen gelten als Mittel der Wahl, die Relevanz liege auf der Hand – da auch in diesem Jahr die Grippewelle, wie foudroyant sie auch verlaufe, sicherlich nicht ausbleiben werde. Wie aber kommt der Volkswirt zu der Annahme, dass genau eine apothekerliche Impfung die miserablen Impfquoten in die Höhe schnellen lassen?
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„Wir wollen mehr Impfungen“, sagt May. Das sei ein klares politisches Ziel. Die einzige Frage die zu diskutieren sei – könnte die Impfung keinen Sinn mehr machen, wenn sie in der Apotheke stattfindet? Hier hegt May keine Bedenken: „Wir haben keine Evidenz gefunden, dass das nicht funktionieren sollte“, noch nicht einmal plausible Gründe, die eine solche Annahme stützten.
Belege für den Nutzen eines Impfangebots durch Apotheken liefern laut May zu Hauf die Länder, in denen das apothekerliche Impfsystem bereits etabliert ist. So dürfen in England seit 2015 Apotheker impfen, mittlerweile machen 77 Prozent der englischen Apotheken von dieser Kompetenz Gebrauch – und impften in der Grippesaison 2017/18 über 1,3 Millionen Patienten zusätzlich. Auch andere Apotheken-Impf-Länder verzeichnen Erfolge: In Irland stieg seit Einführung der Influenzaimpfung durch Apotheker (2009) die Zahl Geimpfter von 9000 auf 78.000 (2017). Kanada berichtet von einer 8,4 Prozent höheren Impfrate und in der Schweiz geben 15 Prozent der Patienten an, dass sie sich ohne die Option der Grippeimpfung in der Apotheke gar nicht hätten impfen lassen. Warum also sollte sich dieser Trend nicht auch in der Bundesrepublik zeigen?
1 Kommentar
Impfung
von Sven Larisch am 15.06.2018 um 8:30 Uhr
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