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Experten fordern Weiterentwicklung
Brauchen innovative Arzneimittel innovative Zulassungsverfahren?
Freie Forschung im „Sandkasten” und Kritik an schnellen Zulassungen
Einen interessanten regulatorischen Ansatz gibt
es in Singapur. Hier soll zur Förderung von Innovationen eventuell ein
“regulatorischer Sandkasten” etabliert werden. In
diesem Sandkasten sollen Unternehmen Innovationen für einen gewissen Zeitraum
in einer gesicherten „lebendigen Umgebung“ ohne die volle Belastung der
üblichen rechtlichen Einschränkungen erproben können. Für den Verbraucherschutz
soll dabei gesorgt sein. Die Versuchsphase soll durch Kliniker, praktische
Ärzte, die Industrie und andere Stakeholder sowie die Behörden begleitet
werden, die bei dieser Gelegenheit dann auch gleich die passenden Vorgaben
entwickeln könnten, um die Innovation zur Marktreife zu bringen.
Kritik an aktuellen Verfahren für schnelle Zulassung
Bereits heute haben Behörden die Möglichkeit, Arzneimittel schneller zuzulassen, wenn sie zu dem Schluss kommt, es handle sich um einen Therapiedurchbruch (Breakthrough-Status). Allerdings bemängelten Wissenschaftler von der „London School of Economics“ (LSE) zusammen mit US-amerikanischen Kollegen der University of Pennsylvania und der Universität Stanford im vergangenen Jahr, dass aufgrund schneller Zulassungsverfahren in vielen Fällen Arzneimittel auf den Markt kämen, für die es keine ausreichende Evidenz gebe.
Vor
knapp zweieinhalb Jahren war die FDA auch stark kritisiert worden, da sie bei
schnellen Zulassungen nicht ausreichend ihren Prüfpflichten nachkam: Eigentlich
ist die Behörde beispielsweise verpflichtet, vierteljährliche Berichte zu
Sicherheitsproblemen herauszugeben, doch im Jahr 2015 war dies offenbar kein
einziges Mal erfolgt. Ein im Januar 2016 von einer US-Behörde vorgelegter
Bericht des GAO bestätige größte Sorgen, „dass der FDA die grundlegenden Mittel
und Aufsichtsmöglichkeiten fehlen, um sicherzustellen, dass schnell auf den
Markt gebrachte Arzneimittel tatsächlich sicher und effektiv sind“, hatte die
demokratische Kongressabgeordnete Rosa DeLauro damals erklärt.
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