Pflege

Berliner zahlen den höchsten Eigenanteil für Pflegeheime

Berlin - 04.07.2018, 12:30 Uhr

Berliner Pflegeheimbewohner müssen beim Eigenanteil für ihr Pflegeheim im Vergleich zu den anderen Bundesländern am tiefsten in die Tasche greifen. ( r / Foto: Imago)

Berliner Pflegeheimbewohner müssen beim Eigenanteil für ihr Pflegeheim im Vergleich zu den anderen Bundesländern am tiefsten in die Tasche greifen. ( r / Foto: Imago)


Beim Eigenanteil, den Patienten für die Pflege in Pflegeheimen zahlen müssen, gibt es weiter erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Am günstigsten ist es in Thüringen mit durchschnittlich 237,19 Euro im Monat, am teuersten in Berlin mit 872,50 Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage der Bundestagsfraktion der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen den Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung, anders als die Krankenversicherung, nur einen Teil der Kosten für die Versorgung in den Heimen trägt. Selbst zahlen müssen sie daneben auch für die Unterkunft mit Zimmerreinigung und Verpflegung. Dazu kommen umgelegte Kosten für Investitionen zum Beispiel in Umbauten und Modernisierungen ihres Heims sowie teils für Azubi-Vergütungen.

Aus der Antwort der Bundesregierung auf die Linken-Anfrage geht nun außerdem hervor, dass im bundesweiten Schnitt der Eigenanteil je Einrichtung zum Stichtag 1. April 602,13 Euro betrug. Über dem Durchschnitt liegen insgesamt sieben Länder.

Linke: Eigenanteile abschaffen

Die Sozialexpertin der Linken Sabine Zimmermann forderte: „Gute Pflege muss unabhängig vom Geldbeutel und vom Wohnort für jeden möglich sein.“ Die Pflege müsse daher endlich als Vollversicherung ausgestaltet werden, in der alle pflegebedingten Kosten übernommen werden. „So können die Eigenanteile sinken oder ganz entfallen.“

Hier informiert das Bundesgesundheitsministerium über die Eigenanteile.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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