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Datenschutz in den USA
Warum Amazon im US-Apothekenmarkt scheitern könnte
Sprungbrett in den Apothekenmarkt
Andererseits öffnen sich Amazon mit dem PillPack-Deal auch große Chancen. Wenngleich der Arzneimittelversender ein Nischenanbieter ist, so ist das Unternehmen mit seinen Apothekenlizenzen in 50 US-Bundesstaaten für Amazon ein ideales Sprungbrett, um in diesen Regionen selbst eines Tages als Apothekenbetreiber aufzutreten. Zudem hat PillPack nach Angaben der New York Times (NYT) auch Beziehungen zu den großen Pharmacy-Benefit-Manager-Unternehmen (PBM) wie Express Scripts und CVS Health, die wiederum Zugang zur Mehrheit der Amerikaner haben, die eine Krankenversicherung besitzen. Zur Erklärung: Die PBM-Konzerne handeln die Konditionen zwischen Herstellern, Apothekern und den Krankenversicherungen aus. „Wenn sie ein wichtiger Faktor bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sein wollen, müssen sie eine Beziehung zu einem PBM haben“, gibt die NYT John Sculley wider, Chief Marketing Officer bei RxAdvance, einem Unternehmen, dass sich zum Ziel gesetzt hat, die traditionellen PBM-Strukturen in den USA aufzubrechen.
Arbeiten die PBM mit Amazon zusammen oder nicht?
Dem Bericht nach könnten sich zudem führende PBM entschließen, anlässlich des PillPack-Deals künftig mit Amazon zusammenzuarbeiten. „Sie müssen entscheiden, ob Amazon eine Bedrohung oder eine Chance ist“, sagt Ana Gupte, Senior Health Care Analyst bei Leerink Partners. Tatsächlich hätten mehrere Führungskräfte der Branche, darunter Tim Wentworth, Geschäftsführer von Express Scripts, Interesse an einer Zusammenarbeit mit Amazon bekundet.
Erstaunlicherweise weist selbst die Süddeutsche Zeitung, die dem Umgang mit Nutzerdaten meist kritisch gegenübersteht, in einem Kommentar auf mögliche Vorteile des Amazon-PillPack-Deals hin. Damit könnten Kunden bequem ihre Medikamente bestellen. Das Sprach-Assistenzsystem Alexa könnte sie zudem daran erinnern, regelmäßig und gemäß der ärztlichen Verordnung ihre Arzneien einzunehmen. Immerhin würden jährlich 125.000 Amerikaner sterben, weil sie versäumten, ihre Pillen zu nehmen. Die SZ-Autorin geht sogar soweit, dass Amazon seine gigantische Computerkraft dazu nutzen könnte, die Patientendaten auszuwerten und so Neben- und Wechselwirkungen zu entdecken. „Das dürfte mehr bringen als wissenschaftliche Studien“, so das Blatt. Im Übrigen seien Arzneimittel in den USA ausgesprochen teuer. In den vergangenen 24 Jahren habe kaum jemand mehr dafür getan, Preise zu senken, als Amazon.
1 Kommentar
Amazons Willkür
von Heiko Barz am 04.07.2018 um 11:06 Uhr
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