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Honorardiskussion
Kammerpräsident Hanke bringt Streik ins Spiel
Hanke: Auch mal wieder streiken?
In Richtung Krankenkassen verwies Hanke darauf, dass 50
Prozent der Patienten ohne Rezept in die Apotheken vor Ort kämen, weil sie dort
Rat suchten. Dieser Rat koste momentan nichts. Wenn er aber wegfalle, käme das
die Kassen langfristig teuer zu stehen. Hanke kritisierte, dass Patienten
derzeit beim Bezug von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln über den
Versandhandel mit Rabatten belohnt werden, die eigentlich der
Solidargemeinschaft zustehen. Das hätten auch die Krankenkassen erkannt: Hanke
sieht eine gefährliche Allianz zwischen der GKV und den Rx-Versendern in Sachen
Abschluss von Selektivverträgen.
Würde es dazu kommen, dann gehöre der Rabatt wieder der Krankenkasse. Doch dabei werde es nicht bleiben. Denn: „Dann wird es in jedem Ort schlaue Apotheker geben, die zum Beispiel allen TK- oder AOK-Versicherten Rabatte auf den Gesamtkuchen gewähren. Die Großen werden größer werden, die Kleinen verschwinden!“ Die Folge: Light-Apotheken ohne Rezeptur und Notdienst, Kettenstrukturen mit mangelhafter Beratung, Shop-in-Shop-Apotheken in der hintersten Ecke eines Supermarkts. Mit dem Argument, dem zunehmenden Kundenbedürfnis nach kanalübergreifenden Einkaufsmöglichkeiten Rechnung zu tragen, würden so durch Krankenkassen und Versender wichtige Strukturen zerstört - letztlich immer alles zu Lasten der Patienten.
Der Kammerpräsident stellte klar, dass er sich nicht gegen eine vernünftige Weiterentwicklung der Arzneimittelpreisverordnung wehren werde. Sollte diese aber auf Kosten der Apotheker weiterentwickelt werden, dann so Hanke, „schaffen wir es vielleicht ja, mal wieder zu streiken“.
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