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Bayernwahl 2018
Steht die CSU noch zum Rx-Versandverbot?
CSU: Position hat sich nicht geändert
Auffällig im „Bayernplan“ zur Bundestagswahl war, dass die CSU das Rx-Versandverbot nicht im Kapitel zur Sozial- und Gesundheitspolitik verortete, sondern im Kapitel „Heimat und Zusammenhalt“ – ein Kapitel, das mit den Worten eingeleitet wird: „Heimat stiftet Identität und spendet den Menschen Sicherheit. Wir sind offen für Fortschritt und pflegen gleichzeitig Tradition und Brauchtum. (…) Wir lieben unsere Heimat.“ Nun ist Horst Seehofer der erste Heimatminister in einer Bundesregierung geworden und sein Herausforderer Markus Söder hat sein Amt als neuer Ministerpräsident von Bayern angetreten. Haben sich dadurch etwa auch die politischen Inhalte bezüglich Vor-Ort-Apotheken verändert?
Vor dem Bayerischen Landtag erklärte Söder am 18. April 2018, welche zehn Punkte „das Beste für Bayern“ wären. In seiner gesamten Regierungserklärung, vor allem unter „Wir tun mehr für Gesundheit und Pflege“, werden jedoch die Apotheker - geschweige denn das Rx-Versandverbot - mit keinem Wort erwähnt.
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Bayerns Gesundheitsministerin Huml
„Die SPD soll dem Versandverbot endlich zustimmen“
Auf Anfrage der Apotheker Zeitung (AZ) erklärte ein CSU-Sprecher in der vergangenen Woche: „Unsere Position hat sich – unabhängig von einer Erwähnung im Wahlprogramm zur Landtagswahl – selbstverständlich nicht geändert.“ Entgegen Medienberichten sei das Regierungsprogramm noch gar nicht abschließend fertiggestellt und man würde wie in vergangenen Wahlkämpfen ein möglichst kurzes und leicht verständliches Programm für die Bürger erstellen. Das könnte zur Folge haben, „dass möglicherweise nicht alle Einzelthemen angesprochen werden“.
Weiter heißt es, dass es sich beim Rx-Versandverbot um ein bundespolitisches Thema handeln würde. „Wir setzen uns für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein und wollen die Apotheken vor Ort stärken. Dies haben wir im Koalitionsvertrag auf Bundesebene durchgesetzt“, so der Sprecher.
Huml: Wettbewerbsbenachteiligung und Inländerdiskriminierung lösen
In einem aktuellen Statement erklärt auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml: „Im Koalitionsvertrag der Regierungskoalition ist aus gutem Grund das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln vereinbart. Eine zügige Umsetzung ist jetzt wichtig, denn nur so kann die wirtschaftliche Benachteiligung deutscher Apotheken gegenüber ausländischen Versandapotheken beendet werden. Dies ist zum Erhalt der flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken erforderlich. Dafür setzt sich Bayern auch zukünftig ein."
Huml sieht in der Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel „eine tragende Säule unserer Arzneimittelversorgung“. Sie verhindere ruinösen Wettbewerb und schütze Patienten. „Der Wettbewerb soll vielmehr über die Fachkompetenz der Apothekerinnen und Apotheker und nicht über den Preis stattfinden“, so die Ministerin weiter.
Von den Gegner des Rx-Versandverbotes sei bisher noch kein Vorschlag gekommen, der sowohl das Problem der Preisbindung als auch die Wettbewerbsbenachteiligung und Inländerdiskriminierung lösen würde.
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