Griechisch-Deutscher Arzneimittelskandal

Illegaler Arzneimittelhandel: Ministerium schaltet Infotelefon

Berlin - 20.07.2018, 09:30 Uhr

Diana Golze, Brandenburgs Gesundheitsministerin, entschuldigt sich. ( j / Foto: Imago)

Diana Golze, Brandenburgs Gesundheitsministerin, entschuldigt sich. ( j / Foto: Imago)


Berliner Apotheke hat betroffene Arzneimittel abgegeben

Indessen meldet das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), dass auch eine Berliner Apotheke betroffen ist. Sie sei mit vier verschiedenen vom Rückruf betroffenen Arzneimitteln beliefert worden. Die Berliner Überwachungsbehörde habe daraufhin in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Gesundheit unverzüglich die Apotheke überprüft – und festgestellt, dass alle betroffenen Medikamente bereits abgegeben worden sind.

Wie das LAGeSo weiter mitteilt, wurden zwischen September 2015 und März 2017 sieben Arztpraxen beziehungsweise medizinische Einrichtungen mit möglicherweise gestohlenen Arzneimitteln beliefert, davon vier in Berlin. Da Lunapharm eine gültige Handelserlaubnis hat, sei für die Apotheke nicht erkennbar gewesen, dass es sich um gestohlene Arzneimittel handeln könnte.

Patienten sollen informiert werden

Offen bleibt, ob Patienten geschädigt wurden. Schließlich besteht der Verdacht, dass die Ware, die Lunapharm von der griechischen Apotheke bezog, nicht ordnungsgemäß transportiert wurde. Insbesondere soll die Kühlkette nicht eingehalten worden sein. Die Empfänger der betroffenen Arzneimittel, also die Praxen oder Einrichtungen, wo die Mittel verarbreicht wurden, sind laut LAGeSo aber identifiziert. Sie werden jetzt von der Apotheke informiert, damit sie wiederum individuell ihre Patientinnen und Patienten ansprechen können.

Dazu erklärt Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD): „Patientenschutz hat für mich allererste Priorität. Deshalb haben wir sofort gehandelt und die betroffene Apotheke in Berlin überprüft. Wir sind allerdings auf schnelle und lückenlose Informationen aus Brandenburg angewiesen. Ich gehe davon aus, dass diese nun auch erfolgt.“



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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