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31. Juli 2018
Die FDP hat es uns mehrfach wissen lassen: Sie ist gegen ein Rx-Versandverbot. Sie will stattdessen einen Strukturfonds für Landapotheken. Und klar, das Fremd- und Mehrbesitzverbot soll auch gleich mit abgeschafft werden. So weit, so schlecht und alles typisch FDP. In einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung wird diese Denke nun ausgebaut: Die FDP will die Bundesregierung mit Fragen zu den Handelsbeziehungen mit den Niederlanden darauf aufmerksam machen, ob ein Rx-Versandverbot nicht im Widerspruch zum freien Warenverkehr und dem europäischen Richtlinien für den Internethandel stehe. Mein liebes Tagebuch, da zieht die FDP alle Register und macht sich sogar Sorgen um den Handel mit den Niederlanden. Ach, du meine Güte! Wie wär’s denn mal mit ein bisschen mehr Respekt vor den deutschen Apotheken und ihrer Leistung? Zählt für die FDP das Wohl der pseudoniederländischen Versender mehr als das von 19500 Vor-Ort-Apotheken? Übrigens, die Antwort der Bundesregierung auf diese Anfrage war, wie zu erwarten, nebulös und vage: Man wolle sich für ein Rx-Versandverbot einsetzen, aber der Meinungsbildungsprozess sei noch nicht abgeschlossen. Bla bla bla, ist langsam unerträglich.
Eine einfache Geburt war’s seinerzeit nicht. Aber die Mühen und Wehen haben sich gelohnt: Der mittlerweile fünf Jahre alte Nacht- und Notdienstfonds hat allen Grund zu feiern. Die damalige Bundesregierung mit Daniel Bahr als Gesundheitsminister (ja, damals hatte die FDP noch Sachverstand und Verständnis für Apotheken), hat mit dem Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) eine zielgerichtete Fördermaßnahme für den von manchen Apothekers nicht sonderlich geliebten Nachtdienst geschaffen, bisher einmalig in der Struktur. Über den Nachtdienst mag zwar immer noch der eine oder andere jammern, immerhin wird er jetzt ein wenig versüßt. 565 Mio. Euro wurden in den fünf Jahren über den Festzuschlag von 16 Cent pro Arzneipackung eingenommen und 554 Mio. Euro an die Apotheken ausgeschüttet, nach Abzug von 11 Mio. Euro Verwaltungskosten. 269 Euro durchschnittlich werden pro Nachtdienst an eine Apotheke ausgeschüttet. Der Geschäftsführer des Nacht- und Notdienstfonds (NNF), Rainer Gurski, spricht von viel „Leidenschaft und Herzblut“, mit denen der NNF sein Team und er die Apotheken unterstützt habe. Mein liebes Tagebuch, in der Tat, die Apotheken konnten sich immer auf den NNF verlassen, auf die sachgerechte Verarbeitung der Daten und die Auszahlungen. Da darf man schon mal dran erinnern. Und nicht zu vergessen, was Gurski am Ende seiner Mitteilung sagt: „Eine Überprüfung des Festzuschlags zur Finanzierung der Notdienstpauschalen wäre nach nunmehr fünf Jahren an der Zeit.“ Wie wahr, mein liebes Tagebuch!
7 Kommentare
NN-Fonds
von Heiko Barz am 06.08.2018 um 12:05 Uhr
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PTA ausbildung
von Dr.Diefenbach am 05.08.2018 um 17:55 Uhr
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AW: PTA ausbildung
von Thomas Kerlag am 07.08.2018 um 8:28 Uhr
was nicht erwähnt wird
von Karl Friedrich Müller am 05.08.2018 um 9:54 Uhr
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Heute morgen!
von Ulrich Ströh am 05.08.2018 um 8:52 Uhr
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AW: Heute morgen und die letzten Tage
von gabriela aures am 05.08.2018 um 10:23 Uhr
AW: Temperaturführung/DocMo
von Dr. Christian Meisen am 05.08.2018 um 18:11 Uhr
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