Großbritannien

Apothekenkette streicht Botendienste wegen Honorarkürzung

Berlin - 06.08.2018, 14:00 Uhr

Weil der britische Gesundheitsdienst NHS die Botendienste von Apotheken nicht finanziert und der finanzielle Druck nach den Honorarkürzungen zu groß geworden ist, will die Apothekenkette Rowlands, die zum Phoenix-Konzern gehört, nun fast alle kostenfreien Botendienste streichen. (Foto: dpa)

Weil der britische Gesundheitsdienst NHS die Botendienste von Apotheken nicht finanziert und der finanzielle Druck nach den Honorarkürzungen zu groß geworden ist, will die Apothekenkette Rowlands, die zum Phoenix-Konzern gehört, nun fast alle kostenfreien Botendienste streichen. (Foto: dpa)


Landapotheken leiden am meisten

Im Rahmen der Honorarkürzungen werden mehrere Honorarbestandteile zusammengefasst. Die Apotheker erhielten bislang beispielsweise „practice payments“. Je nach der Menge dispensierter Packungen pro Jahr sind das Pauschalen, die für die Bereithaltung und die Pflege der Apothekenräume ausgezahlt wurden. Diese Zahlungen sollen jetzt unter anderem mit den Packungsabgabe-Honoraren und einem weiteren Zusatzhonorar für das Einlösen von E-Rezepten zusammengeführt werden. Das Gesundheitsministerium teilte schon im vergangenen Jahr mit, dass zwischen 1000 und 3000 Apotheken schließen könnten.

Im April 2017 zitierte die Fachzeitschrift für Apotheker „Chemist and Druggist“ aus einem Schreiben des Gesundheitsministeriums, in dem evaluiert wird, welche Apotheken in welchen Regionen am heftigsten unter den Sparmaßnahmen leiden werden. Das Ministerium soll dabei von Einschnitten in einer Gesamthöhe von 400 Millionen Britischen Pfund bis 2018 ausgegangen sein. Die Liste enthält zehn Regionen. Interessant ist, dass acht dieser Gebiete ländlich strukturiert oder im Vorstadtbereich sind. Außer „North London“ und „South East London“ handelt es sich ausschließlich um Regionen, in denen der Abstand zur nächsten Apotheke größer ist als in der Großstadt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

eine logische Konsequenz ...

von Alfons Neumann am 07.08.2018 um 3:21 Uhr

Wenn steigende Inflation bzw. von Politik u./o. Krankenkassen permanent aufgedrückte Kosten nicht vergütet (bzw. wenigstens ausgeglichen) werden, darf man sich über solcherlei Gegenmaßnahmen keineswegs wundern - der im Internet bestellende "sog. Kunde" befeuert diese Entwicklung ohnehin !
Auch hierzulande ist das wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. ...

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