Kleine Anfrage 

Linke fragen nach „Kontrollversagen“ in Valsartan-Krise

Stuttgart - 15.08.2018, 17:35 Uhr

Die Linksfraktion im Bundestag hat der Bundesregierung einen umfangreichen Fragenkatalog zur Valsartan-Krise zukommen lassen. (s / Foto: Imago)

Die Linksfraktion im Bundestag hat der Bundesregierung einen umfangreichen Fragenkatalog zur Valsartan-Krise zukommen lassen. (s / Foto: Imago)


Screening für betroffene Patienten?

Außerdem interessiert sich die Linksfraktion noch dafür, wie groß der Anteil der Wirkstoffe in Deutschland vermarkteter Arzneimittel ist, die in China und Indien hergestellt werden, und welche Herausforderungen sich dadurch für die Überwachung ergeben beziehungsweise welche Maßnahmen die Bundesregierung ergriffen hat, um diese Herausforderungen anzugehen.

Auch Rabattverträge sind ein Thema. Fraktionsmitglied Sylvia Gabelmann, die einzige Apothekerin im Bundestag, hatte sich hierzu bereits gegenüber DAZ.online geäußert: Sie fordert deren Abschaffung und stattdessen eine Schärfung des Festbetragssystems. Ihre Fraktion möchte nun wissen, inwieweit der Preisdruck durch die Rabattverträge aus Sicht der Regierung dazu beiträgt, dass die Produktion von Wirkstoffen und Fertigarzneimittel zunehmend nach Fernost verlagert wird.

Antwort in 14 Tagen erwartet

In den beiden letzten Fragen dreht es sich um die betroffenen Patienten. So fragt die Fraktion, ob es eine regelhafte Erstattung der für zurückgerufene Präparate geleisteten Zuzahlung gibt und ob Patienten, die von einem zuzahlungsfreien Präparat auf ein zuzahlungspflichtiges Präparat umgestellt wurden, ihre Zuzahlung zurückbekommen. Und zu guter Letzt wird gefragt, wie die Bundesregierung zu einem Screening auf künftige Krebserkrankungen bei den Personen steht, die verunreinigte Valsartan-Präparate eingenommen haben.

Mit einer Antwort rechnet die Fraktion aufgrund der Sommerpause frühestens in zwei Wochen.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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