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Magen-Darmerkrankungen
Noroviren-Cluster überlisten das Immunsystem
Virushaltige Vesikel signifikant infektiöser
Anhand von Kotproben von Menschen und Tieren (Schweine und Mäuse) stellten die Wissenschaftler fest, dass die Viren im Stuhl als Viruscluster in membrangebundenen „Päckchen“ freigesetzt werden. Außerdem beobachteten sie, dass die virushaltigen Vesikel signifikant infektiöser waren als die freien, ungebundenen Viren in den Proben. Die Entdeckung der Cluster schafft aus ihrer Sicht ein völlig neues Verständnis dafür, wie sich die Viren verbreiten und warum sie so ansteckend sind. „Dies ist ein wirklich aufregendes Ergebnis auf dem Gebiet der Virologie", sagt Altan-Bonnet, Leiterin des Labors für Wirt-Pathogen-Dynamik am National Heart, Lung, and Blood Institute. „Es zeigt eine Art von Virusausbreitung, die bei Menschen und Tieren bislang nicht beobachtet wurde.“
Neuer Wirkansatz für antivirale Wirkstoffe
Den hohen Grad an Infektiosität führen die Forscher darauf zurück, dass die Vesikel viele Viren auf einmal an die Zielgewebe abgeben. Die Virusfracht ist vor Zerstörung durch die Exposition gegenüber Enzymen geschützt und ist wahrscheinlich für die Antikörper, die sich im Stuhl oder Darm des Wirtes befinden, unsichtbar, so ihre Vermutung.
Die Ergebnisse könnten den Weg zur Entwicklung von antiviralen Medikamenten weisen, die effektiver sind als existierende Behandlungen, meinen sie, denn diese zielen hauptsächlich auf einzelne Partikel ab. „Wir brauchen antivirale Mittel gegen die Vesikel und das Virus-Clustering“, resümiert Altan-Bonnet. Der Ansatz könnte im Übrigen auch auf eine breite Palette anderer Krankheiten übertragbar sein, an denen viele Arten von Viren beteiligt sind, wie etwa Herzentzündungen, bestimmte Atemwegserkrankungen oder auch Erkältungen.
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