Apothekertagsanträge

Mehr Anwendungssicherheit: Neuer Anlauf bei den Trockensäften

Stuttgart - 20.08.2018, 12:55 Uhr

Antibiotikasäfte sollten Dosierspritzen Enthalten findet die AK  Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: j/ sergeevspb/ stock.adobe.com)

Antibiotikasäfte sollten Dosierspritzen Enthalten findet die AK  Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: j/ sergeevspb/ stock.adobe.com)


In München zweiter Versuch mit leicht geändertem Antrag

Nun unternimmt die Kammer aus dem Nordosten in München einen weiteren Anlauf. Der Antrag, der DAZ.online vorliegt, gleicht in großen Teilen dem vom vergangenen Jahr. Allerdings wurde beim neuen Antrag auf den Absatz, in dem es heißt, dass verpflichtend Dosierspritzen beiliegen sollen, verzichtet. Ganz fallen gelassen hat die Kammer das Thema jedoch nicht, es findet sich in der Begründung, die im Vergleich zum Vorjahr erweitert wurde. Gleich geblieben ist der erste Teil: 


Bei der Zubereitung o. g. Zubereitungen für den Patienten durch pharmazeutisches Fachpersonal in der Apotheke ist festzustellen, dass Laien, die sich zusätzlich mit ihrem erkrankten Kind noch in einer Stresssituation befinden, durch die missverständlichen Zubereitungs- und Dosierhilfen (insbesondere bei Antibiotika- Trockensaftzubereitungen) Probleme haben, diese Arzneimittel fehlerfrei zuzubereiten und korrekt zu dosieren. Diesem Umstand ist Abhilfe zu schaffen.“

DAT-Antrag der AK Mecklenburg-Vorpommern


Mehr Antibiotika-Säfte durch Entlassmanagement

Dann wurde aber ein zweiter Absatz angefügt, in dem es heißt, dass im Rahmen des Entlassmanagements häufiger Antibiotika-Säfte für Kinder verordnet würden. Die Dosierung der Klinikärzte orientiere sich aber sehr streng am Körpergewicht.  Daraus ergäben sich Dosierungen, abseits der üblichen Messlöffelmarkierungen. Somit sei die Ausstattung dieser Arzneimittel mit Dosierspritzen notwendig, findet die AK Mecklenburg-Vorpommern. 

Zweiter Antrag zu den Notfalldepots

Neben diesem Antrag kommt ein weiterer Antrag von der AK Mecklenburg-Vorpommern, der sich mit der Überprüfung und Freigabe von in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimitteln zur Bestückung der Notfalldepots durch das BMG/PEI befasst. Konkret geht es um Antitoxine, die auf dem Weltmarkt nicht in der erforderlichen Qualität erhältlich sind, wodurch Engpässe bei der Bestückung der Depots entstehen. Beim Diphterie-Antitoxin ist bereits seit einiger Zeit ein Problem, bei anderen, wie Botulismus-Antitoxin, sind solche Probleme ebenfalls zu erwarten.

Der Deutsche Apothekertag findet dieses Jahr vom 10. bis 12. Oktober in München statt. Die Antragsberatung beginnt am Mittwoch, den 10. Oktober im Anschluss an die Eröffnung durch den ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt und den Bericht des Hauptgeschäftsführers Dr. Sebastian Schmitz beziehungsweise die Diskussion darüber.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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