Deutscher Apothekertag

Spahn-Diskussion: Die ABDA wehrt sich

Berlin - 23.08.2018, 17:50 Uhr

ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern: Gegenüber DAZ.online erklärte er, dass auf dem DAT zeitlich bedingt kein Raum für zusätzliche Diskussionen sei. Nun teilt er den Kammern und Verbänden mit, dass man doch mit dem BMG wegen des Auftrittes mit Hr. Spahn in Kontakt stehe. (Foto: s / Imago)

ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern: Gegenüber DAZ.online erklärte er, dass auf dem DAT zeitlich bedingt kein Raum für zusätzliche Diskussionen sei. Nun teilt er den Kammern und Verbänden mit, dass man doch mit dem BMG wegen des Auftrittes mit Hr. Spahn in Kontakt stehe. (Foto: s / Imago)


ABDA lässt Presseanfragen eine Woche unbeantwortet

22. August 2018: Sieben Tage (!) nach der Anfrage antwortet ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern. Hier nochmals sein gesamtes Statement: „Für die Eröffnungsveranstaltung zum DAT gibt es wie jedes Jahr eine straffes und längerfristig geplantes Programm. Nach dem Eröffnungstrailer findet die Rede des ABDA-Präsidenten statt. Dann muss dem Bundesminister für Gesundheit ausreichend Zeit gegeben sein, seine Botschaften zu vermitteln. Im Anschluss findet ein Diskussionsforum mit geladenen Gästen aus Wissenschaft und Kommunalpolitik statt, das die Bedeutung der Gesundheits- bzw. Arzneimittelversorgung für die Strukturpolitik von  Kommunen beleuchtet, bevor noch am gleichen Tag die eigentliche Hauptversammlung mit dem Bericht des Hauptgeschäftsführers beginnt. Das Programm ist damit zeitlich recht ambitioniert und wird voraussichtlich kaum Raum für spontane zusätzliche Diskussionen lassen.“

22. August 2018: Am selben Tag veröffentlicht DAZ.online daraufhin die Nachricht „ABDA: Keine Zeit für Apotheker-Diskussion mit Spahn“.

23. August 2018: ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern schreibt eine Rundmail an alle Apothekerkammern und -verbände. In dieser Mail, die DAZ.online vorliegt, wirft er DAZ.online eine Falschmeldung vor und erklärt, dass die ABDA sehr wohl mit dem Ministerbüro über die Ausgestaltung des Minister-Auftrittes spreche. Wörtlich heißt es in dieser Mail: „In einzelnen Fachpresse-Veröffentlichungen wird derzeit der Eindruck erzeugt, die ABDA hätte im Zusammenhang mit der DAT-Eröffnung ein Diskussionsangebot des Bundesgesundheitsministers abgelehnt. Das ist nicht zutreffend. Vielmehr läuft derzeit die Abstimmung mit dem Ministerbüro und es wird geklärt, wie der Besuch von Jens Spahn auf dem DAT optimal gestaltet werden kann. Das hängt davon ab, wann genau er vor Ort eintrifft, wieviel Zeit er sich für die Eröffnungsveranstaltung nehmen kann, und wie seine Vorstellungen und bereits geplanten Programmbestandteile koordiniert werden können. Bis die Planung abgeschlossen ist, wird es voraussichtlich noch ein paar Tage dauern.“

Die Information, dass sich die ABDA selbst in einer „Abstimmung mit dem Ministerbüro“ befinde, um den Besuch von Spahn „optimal auszugestalten“ lag DAZ.online zu keinem Zeitpunkt vor. In unserer Berichterstattung bezogen wir uns lediglich auf die Aussage der ABDA-Pressestelle, dass aufgrund des zeitlich ambitionierten Programmes „kaum Raum für spontane zusätzliche Diskussionen“ da sei. Eine weitere Anfrage bei der ABDA-Geschäftsstelle von DAZ.online dazu, wie der Unterschied zwischen dem Pressestatement und der Nachricht an die Mitgliedsorganisationen zustande kommt, blieb unbeantwortet.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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10 Kommentare

DAT 2018 ... neuer Minister ... neues Format ...

von Christian Timme am 08.10.2018 um 18:34 Uhr

Nach der Rede von Herrn Jens Spahn fällt der Strom aus ... nach 30 Minuten hört man eine Stimme: „Noch Fragen?“ ... Applaus ... „Der nächste Programmpunkt ist ... „

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Spahn

von Thomas Kaiser am 20.09.2018 um 10:31 Uhr

Na der Herr Spahn macht ja immer bessere Vorschläge, nun sollen seiner Ansicht nach die Pflegekräfte 3 bis 4 Stunden die Woche mehr arbeiten nun das ist ja wie in den 50ziger des letzten Jahrhunderts da kann man ja nur hoffen das andere Politiker nicht auch die Gesetze von damals wieder einführen möchten ich glaube dann würde Herr Spahn sich strafbar machen bei den Gesetzen aus den 50/60 Jahre.
Also eine Unverschämtheit was den Herren alles so einfällt, vielleicht sollte man mal den Bundestag verkleinern der ja von Jahr zu Jahr grösser geworden ist.
Mein Vorschlag jeder Politiker arbeitet oder halt anwesend 5 Stunden mehr in der Woche dann die Abgeordneten um 10% kürzen und die gesparten Millionen dann für Pflegekräfte investiert.

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Diskussion -aber sicher!!

von Florian Becker am 24.08.2018 um 12:12 Uhr

Nun ja.... ABDA-Communication as usual... in dem Punkt ist noch jede Menge Luft nach oben und so gaaaanz langsam sollten sich die Verantwortlichen fragen, ob da die richtigen Leute an der richtigen Stelle sitzen.

Abgesehen davon:
Hiermit teile ich offiziell mit, dass ich sehr gerne eine Stunde länger oder auch mehr auf dem DAT bleibe, damit Zeit für die Diskussion mit Spahn bleibt.
Und ich bin der sicher, dass ich diese Meinung mit den allermeisten Delegierten teile.

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Abda

von Conny am 24.08.2018 um 9:31 Uhr

Und wer wird wieder Applaus spenden ? Ich werde es nie verstehen , warum die Delegierten ( in meinen Augen Lemmerlinge) immer so begeistert sind.

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AW: Abda

von Heiko Barz am 24.08.2018 um 11:31 Uhr

Das wird so kommen, wie es jedes Jahr gefügige Praxis ist, liebe-oder lieber Conny, ( Schämst Du Dich Deines Klarnamens? Oder, nun mal raus damit!)
Ich verfolge seit Jahren die flammenden Reden des Vorsitzenden zum jeweiligen Apotag.
Da gibt es vergleichsweise beruflich adaptierte Meteoreinschläge, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Erdbeben, Tsunamis und der Katastrophen viele seit des Beginns unserer, aber wahrscheinlich nur von unserer Berufsgruppe so gesehenen, Forderungen nach mehr finanziellem Ausgleich für tatsächlich erpresste Leistungen.
Wie läuft denn die Verfahrenskette ab?
EU Gesetze, beschlossen von Sesseldrückern fernab jeder Realität, Bundesgesetze, die nur unbewertet weiterführen, was in Brüssel beschlossen wurde und die angeschlossenen Verfahrensebenen, die gnadenlos allen Schwachsinn kommentarlos durchpeitschen. Wie sangen doch die „Prinzen“: ....das Alles ist Deutschland.....
In den meisten EU-Ländern läuft das allerdings anders. Die bestimmen noch selbst ihr eigenes Schicksal-siehe Gesundheitspolitik- und haben dabei noch ein starkes Rückgrat.

AW: Abda

von Florian Becker am 24.08.2018 um 12:16 Uhr

@Conny:

Dagegen gibt es ein ganz einfaches Mittel:
Sich berufspoitisch engagieren und selber hingehen!
Mitmacher sind überall gesucht..
Und dann können Sie beweisen, dass Sie kein "Lemmerling" sind.

AW: Abda

von Dirk Krüger am 24.08.2018 um 14:01 Uhr

Was lernen wir aus der Misere: dieses Ungetüm ABDA endlich abschaffen. Den Apothekertag in dieser Form gleich mit entsorgen. Den Berliner Palast verkaufen. Die dilettantischen Hobbyberufspolitiker durch eine hauptamtliche hochprofessionelle Spitze ersetzen, die effektive Interessenvertretung für unsere Berufsgruppe zu leisten in der Lage ist. Auch wenn diese hochbezahlt sein muss bleibt noch Raum für Beitragssenkungen.

Manipulation?

von Dr.Diefenbach am 23.08.2018 um 19:58 Uhr

Was soll das?Was denkt sich das Politbüro?Werden hier bereits vor der Tagung Meinungen und Sachverhalte zurechtgezimmert.Es ist einfach schlimm,wenn ein PR Mann unfähig(!) zu sein scheint bzgl. der Aussage:"Ja,es gibt Raum für Diskussionen" oder "Nein,es gibt sie nicht".Momentan wird das Gespräch mit Herrn Spahn schon vor München in seiner Bedeutung in Teilen zerpflückt.Ich sehe das so,dass man in der Zentrale glaubt,von Gottes Gnaden zu regieren,unfehlbare Statements abzugeben. Die dann derart ausschweifend klingen,dass der geneigte Leser sich fragt,was will man eigentlich sagen?Das braucht der Stand nicht.Vor allem brauchen wir eine Neuordnung der Struktur,Endlich .Damit die Kollegen draussen wissen,WO ihr Geld,ihre Stimmen bleiben.Man könnte nach den neuerlichen Ausschweifungen des Herrn Dr.Kern auch fragen:Wozu noch zentrale ,hochbezahlte PR?KLARE diesbezügliche Arbeit sieht anders aus.

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Die Planung ist doch ganz einfach !

von gabriela aures am 23.08.2018 um 19:36 Uhr

Der GM kommt, spricht und hat dann bereits zugesagt, Fragen zu besntworten.
Wenn DAS durch ist, dann kann „uns“ FS ans Rednerpult treten.
Anschließend 15 Minuten Pinkelpause und los gehts mit der Antragsberatung.
Die Rede vom HGF kann wahlweise ausfallen , bzw. dürfte so kurz und mager sein wie die Erfolge der ABDA einfach als einseitiges „handout“ vor den Toiletten ausgelegt werden, da kommt zumindest Jede/r mal vorbei.
Von Demokratie, Transparenz und den geheimen Erfolgen, über die die ABDA nicht sprechen dürfe, braucht er gar nicht mehr zu schwadronieren. Und über die Millionenhütte sollte er lieber schweigen....

Die angepisste Reaktion der ABDA auf den Artikel ist ja wohl die Höhe.
ZK läßt grüßen....

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So nicht, Genossen!

von Christiane Patzelt am 23.08.2018 um 18:57 Uhr

An die ABDA mal die Worte gerichtet: wenn Ihr unsere Interessen nicht vernünftig vertreten, dann machen wir es eben selber!! Glaubt Ihr denn der DAT ist der einzige Zeitpunkt, an dem wir Herrn Spahn treffen können? Wisst Ihr von der ABDA wieviel Politik wir InhaberInnen vor Ort ganz OHNE EUCH machen? Wir kämpfen ums nackte Überleben und wenn ich mir die Verhandlungen des PHAGROS angucke, dann sterben euch bei der ABDA die ZAHLER schneller weg, als Ihr euch vorstellen könnt!
Wenn nicht mehr miteinander geredet wird, dann helfen nur noch Taten! Ich stell mich mit den reifsten Tomaten vor euer Podium und fange an zu schmeissen, wenn Ihr den kacklangweiligen Geschäftsbericht runterleiert, bevor WIR VOR-ORT-APOTHEKERInnen überhaubt Gelegenheit zur Diskussion bekommen haben!! Eure Blockadementalität hätte vielleicht in der DDR funktioniert, wenn ich recht erinner haben wir aber 2018 - und wir wollen ALLE nicht sehenden Auges in die Insolvenzen reiten, weil IHR euch zu fein seid für Basisarbeit! Mensch Himmel, A..und Zwirn!! Ihr schafft es wirklich, den gesamten Zorn der Apotheker-vor-Ort auf euch zu ziehen — das ist doch total unnötig!!

Lernt endlich dazu - soviele Apotheken gibts nicht mehr!!

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