Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

02.09.2018, 08:00 Uhr

Importförderung – ein Relikt von gestern! Die Zeit ist reif. ( r / Foto: Andi Dalferth) 

Importförderung – ein Relikt von gestern! Die Zeit ist reif. ( r / Foto: Andi Dalferth) 


Der Lunapharm-Skandal zieht seine Bahnen, die Ministerin tritt zurück, die Taskforce zur Aufklärung des Falls veröffentlicht pikante Details und fordert: weg mit der Importförderung. Auch für Big Pharma ist die Importförderung ein Relikt von gestern, also weg damit – Herr Spahn, warum steht die Abschaffung der Importförderung noch nicht in Ihrem High-Speed-Gesetzentwurf (TSVG)? Aufreger der Woche: Die böse Janssen-Company wälzt Preissenkungen auf Apotheken ab und hält nichts von Apothekendienstleistungen. Und das BMG traut den Apotheken keinen alleinigen Verkauf von HIV-Selbsttests zu. Lichtblick: Das Schwabenländle wird offiziell E-Rezept-Testregion.  

27. August 2018

Merke, mein liebes Tagebuch, die wirklich wichtigen Themen auf einem Deutschen Apothekertag (DAT) kommen über Anträge ins Programm – nicht über die Programmplanung der ABDA. Das wird auch in diesem Jahr wieder so sein, beispielsweise die Themen Digitalisierung und Honorierung. Bei der Durchsicht des vorliegenden Antragskatalogs zeigt sich, dass zum Punkt Digitalisierung sogar ein eigenes Antragskapitel eingefügt werden musste. Die Anträge zeigen, es gibt zum E-Rezept und anderen digitalen Anwendungen noch viele offene Fragen! Es ist ein Mega-Thema! Und das Honorar stellt die Saarländische Apothekerkammer mit zwei Anträgen ins Blickfeld des DAT. Sie fordert einen höheren Festzuschlag auf Rx-Arzneimittel und ein Gegengutachten zum Honorargutachten. Auch weitere Anträge anderer Mitgliedsorganisationen befassen sich mit Teilaspekten des Honorars. Mein liebes Tagebuch, der Apothekertag verspricht spannend zu werden. Da freut man sich doch auf muntere Diskussionen im Plenum, die dem Podium kein Ausweichen erlauben. 


Es muss sichtlich immer erst etwas passieren, damit etwas passiert. Stichwort Valsartan-Krise. Sie legte deutliche Schwächen in der Überwachung und Kontrolle der Wirkstoffherstellung offen, und zeigte auch, wie schwerfällig Arzneimittelrückrufe in Deutschland laufen: Sie liegen in der Hand der Länder. Jedes Bundesland muss den Rückruf starten, auf Bundesebene kann hier nichts veranlasst werden, erklärte der Bundesgesundheitsminister. Und das kann’s in der Tat nicht sein, mein liebes Tagebuch. Spahn will nun prüfen, inwieweit das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) künftig schneller agieren kann. Gut so. Mein liebes Tagebuch, bei aller Liebe zum bundesdeutschen Flickerlteppich – da stößt der Föderalismus eindeutig an seine Grenzen: Entscheidungen wie beispielsweise Arzneimittelrückrufe, aber auch Verbote von dubiosen Arzneimitteln, wie wir sie in der Vergangenheit immer wieder erlebten, müssen bundesweit von Berlin aus möglich sein.

28. August 2018 

Da räumt eine bayerische Apothekerin ein paar Globuli-Fläschchen aus dem Sichtwahlregal, weil sie als „ehrliche Apothekerin“ nichts von diesem Hokuspokus hält. Ihre Aktion schafft es in einige bayerische Tageszeitungen, löst wilde Diskussionen aus. Shitstorms im Netz gehen über sie nieder. Einige Kolleginnen und Kollegen drohten sogar, sie bei der Kammer anzuzeigen oder den Pharmazierat auf sie zu hetzen. Mein liebes Tagebuch, unglaublich, welche Emotionalität in Zuckerkügelchen steckt – wie in allen Religionen und Glaubenssachen. Dabei hat die Apothekerin  nichts Böses, Unanständiges oder Verbotenes gemacht – sie hat ihre Überzeugung nur publik gemacht. Die überwiegende Zahl an Apotheken in Deutschland dürfte vermutlich ebenfalls kein  Sichtwahlregal mit Homöopathika haben, der Platz ist einfach zu kostbar, um Saccharosekügelchen mit lustigen Namen auszustellen. Aber, mein liebes Tagebuch, spitzen wir’s mal zu: Wie weit ist es gekommen, dass eine Apothekerin um ihr Leben bangen muss, wenn sie öffentlich zugibt, von Homöopathie nichts zu halten? 


Der Rücktritt der brandenburgischen Gesundheitsministerin Golze war konsequent. Wie der Bericht der Taskforce zeigt, sind in ihrem Ministerium schwere Fehler passiert,  es liegen „strukturelle und organisatorische Mängel“ vor. Der Bericht soll zudem schwere Vorwürfe gegen das Ministerium und die Aufsichtsbehörden in Brandenburg erheben. Aber aus dem Bericht gehen weitere pikante Details hervor. So soll bereits 2017 das Bundesgesundheitsministerium von den Vorwürfen gegen Lunapharm erfahren haben. Freilich, zuständig für die Überwachung ist nicht das BMG, aber vielleicht hätte das Ministerium nachfragen können, warum Lunapharm weiterhin trotz bekannter Mängel und fehlender Dokumente weiter mit Arzneimitteln handeln durfte.

Mein liebes Tagebuch, solche Erkenntnisse und der Rücktritt der Ministerin ist das eine. Im Raum stehen allerdings noch viele offene Fragen zum Lunapharm-Skandal: Wie groß ist der gesundheitliche Schaden, der den Patienten durch diesen Arzneimittel-Skandal entstanden ist? Wurden die in Griechenland gestohlenen Arzneimittel auf dem Transport ausreichend gekühlt? Wie viele Patienten haben überhaupt diese Arzneimittel erhalten? Fragen über Fragen –  was letztlich zu der Frage führt: Soll es in Zukunft weiterhin möglich sein, dass solche Ex- und Importfirmen im Arzneimittelhandel tätig sein dürfen? Wie schön und sicher wäre es, wenn es nur einen Weg gäbe: Hersteller – Großhandel – Apotheke. 


Ok, Pharmafirmen sind umsatz- und gewinnorientierte Unternehmen. Dennoch, sollte man von einem pharmazeutischen Unternehmen nicht auch ethisches Verhalten erwarten können? Schließlich geht es um die Gesundheit von Menschen. Janssen, eine pharmaceutical company von Johnson+Johnson, hält sichtlich nicht viel von solchen Werten. Die Company bekam für ihr HIV-Kombipräparat Symtuza keinen Zusatznutzen attestiert und musste demzufolge ihren Preis senken. Auf dem Lagerwertverlust, 1285 Euro pro 90er-Packung, bleiben nun Apotheken sitzen – Janssen hat entschieden „Preisanpassungen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben wie dem AMNOG-Prozess notwendig sind, nicht zu erstatten“. Mein liebes Tagebuch, ein starkes Stück, oder? Janssen will zwar vor der Preissenkung informiert haben, aber für manche Apotheken kam dies dann doch zu spät, vor allem, da sie für ihre Patienten zeitnah lieferfähig sein wollten. Eine Stellungnahme von Janssen-Chefin Zemzoum, einer Ärztin, lässt erkennen, dass das Unternehmen von solchen apothekerlichen Dienstleistungen nichts hält. Und überhaupt, Janssen schlägt sogar vor, Apotheken sollten nicht mehr für die Lagerhaltung einkaufen. Die Arbeitsgemeinschaft der HIV-kompetenten Apotheker spricht von menschenverachtendem Verhalten, wenn Janssen in Kauf nimmt, dass Versorgungslücken entstehen, wenn Apotheken ihre Bestände vor dem Stichtag der Preissenkung auf Null reduzieren. Auf seiner Homepage schwafelt Janssen von hohen Zielen, die man sich setzt, von nachhaltigen, effektiven Gesundheitslösungen – mein liebes Tagebuch, Worthülsen, leeres Ethikgeschwätz. Man sollte Firmen, die ihre ethische Verantwortung nicht ernst nehmen, auf eine schwarze Liste setzen. Auch Ärzte können das Verhalten von Janssen nicht verstehen und haben schon ihre Bereitschaft signalisiert, falls möglich therapeutisch gleichwertige Alternativen anderer Hersteller bevorzugt zu verordnen. Übrigens, sämtliche Mitbewerber von Janssen bekommen Preissenkungen ohne Probleme geregelt und wälzen sie nicht auf die Apotheken ab. 

29. August 2018 

Nochmal Lunapharm-Skandal: Eine vom BfArM gebildete Taskforce, besetzt mit Ärzten und Apothekern der Arzneimittelkommissionen sowie Vertretern von Behörden und Landesregierung empfiehlt in ihrem Untersuchungsbericht über die Vorgänge um Lunapharm, die Importförderung und die Importquote zu streichen und über ein Verbot des Parallelimports von Arzneimitteln nachzudenken. Mein liebes Tagebuch, deutlicher kann man es nicht sagen. Schluss mit dem Importgedöns bei Arzneimitteln, es passt nicht mehr in unsere Zeit und bringt nur zusätzliche Gefahren! Klar, solche Forderungen gefallen dem Verband der Importeure nicht. Er vermutet, dass im Hintergrund die ABDA die Fäden gezogen und die Taskforce instrumentalisiert haben soll – immerhin sitzt mit Martin Schulz von der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker ein ABDA-Mitglied in der Taskforce. Mein liebes Tagebuch, was heißt hier instrumentalisieren! Die hochrangigen Mitglieder der Taskforce haben sich eben den Argumenten von Schulz angeschlossen oder sie sind selbst der Auffassung, dass Importförderung  und -quote angesichts der potenziellen Gefahren nichts bringt. Wie formulierte es doch Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins, unlängst: „Gäbe es die Importzwänge nicht, gäbe es kein Lunagate.“ Den Taskforce-Bericht sollten sich die Gesundheitspolitiker zu Herzen nehmen und die Quote abschaffen. Das ist überfällig! Auch nach Ansicht des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (vfa) kann der Parallelimport die Sicherheit von Arzneimitteln gefährden. Und er führt zu Versorgungsengpässen in den Ländern, aus denen Arzneimittel parallelexportiert werden. Auch für den vfa ist es klar: Weg mit der Importförderklausel, sie ist ein Relikt aus alten Zeiten. Wie wahr, mein liebes Tagebuch. 


Sie ist eine der Großen in der Berufspolitik der Apotheker: Magdalene Linz, seit 2000 Kammerpräsidentin von Niedersachsen. Von  2005 bis 2006 war sie auch Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Jetzt hat sie ihren Rückzug von der Berufspolitik angekündigt: bei der nächsten Kammerwahl 2019 werde sie nicht mehr antreten: „Es reicht jetzt einfach.“ Und das Leben biete noch andere schöne Seiten als die Berufspolitik. Mein liebes Tagebuch, es sei ihr gegönnt. Dennoch schade, denn sie ist eine äußerst engagierte, kämpferische, pragmatische, praxisorientierte und mit gesundem Menschenverstand ausgestattete Berufspolitikerin, zudem hervorragend vernetzt bis hinein in die Landes- und Bundespolitik. Und was die ABDA betrifft, so ist sie genug geerdet und sieht durchaus, was dort gut und was weniger gut läuft – und sagt es auch. Zu ihrem Credo gehört: „Der Apotheker muss als der Arzneimittelfachmann in der Gesellschaft wahrgenommen werden.“ Mein liebes Tagebuch, es wird für die niedersächsische Kammer nicht leicht werden, einen Nachfolger oder, noch besser, eine Nachfolgerin zu finden. Die Messlatte liegt hoch. 

30. August 2018

Schwierig, ganz schwierig: Sollen HIV-Selbsttests demnächst für Laien zugänglich sein, beispielsweise in Drogeriemärkten, übers Internet? Das Bundesgesundheitsministerium sagt ja, die ABDA fordert dagegen die Apothekenpflicht. Mein liebes Tagebuch, für beide Standpunkte gibt es mehr oder weniger gute Gründe. Das BMG möchte mit dem freien Zugang zu den Selbsttests einen möglichst niedrigschwelligen Zugang. Es geht vermutlich davon aus, dass sich bei einem freien Zugang mehr Personen trauen, einen Test zu machen, was dem Präventionsgedanken entgegenkommt – das Ministerium sieht in der Abgabe über die Apotheke demnach eine Hürde. Klar, übers Internet lässt sich ein HIV-Selbsttests natürlich weitgehend anonym, ohne persönlichen Kontakt zu einer Person bestellen, ohne Nachfragen, ohne Hinweise und ohne Beratung. Aber auch mit allen Gefahren und Nachteilen: schlechte Qualität mancher Tests aus dem Internet, keine Hinweise zur richtigen Durchführung und zur Interpretation der Testergebnisse – die Betroffenen werden mit einem positiven Test, der vielleicht auch nur ein falsch-positiver Test ist, alleine gelassen: Das kann für diese Menschen verheerende Folgen haben. Bei allen liberalen Zugangsszenarien – das BMG könnte mit der Apothekenpflicht für den HIV-Selbsttest ein Zeichen setzen: Den Test kann jeder frei in einer Apotheke kaufen, der sich testen will, und es gibt mit dem Apotheker eine kompetente Person, mit der man darüber reden kann, über die richtige Anwendung und die Interpretation von Ergebnissen. Das BMG scheint dies den Apothekern nicht zuzutrauen. Was für ein Zeichen! 

31. August 2018 

Jetzt steht der Zeitplan für das sogenannte Terminservice-Versorgungsgesetz (TSVG) des Bundesgesundheitsministeriums: Es geht ratzfatz, schon Anfang 2019 könnte es in Kraft treten. Und damit u.a. auch die Rabattsperre für das Großhandelsfixum – das heißt: der Großhandel darf sein Honorarfixum von 70 Cent nicht für Rabatte oder Skonti einsetzen. Aus die Maus. Rabatte und Skonti darf der Großhandel nur aus seinem Zuschlag von 3,15 Prozent (höchstens 37,80 Euro) geben. Für so manche Apotheke wäre das in der Tat bitter, die ABDA hat bereits gegen diesen Passus im Gesetz Stellung bezogen. Noch ist nichts endgültig, der Gesetzentwurf kann durch Anträge aus den Fraktionen geändert werden. Mein liebes Tagebuch, was das TSVG allerdings auch zeigt: Wie hurtig Spahn ein Gesetz aufgleisen und durchpeitschen kann. Sein  vielzitiertes Vorhaben zum Rx-Versandverbot dümpelt dagegen vor sich hin, konkret: Es tut sich nichts. 


Im Ländle geht’s bald rund: Baden-Württemberg wird zur Testregion für das E-Rezept, das haben Landesgesundheitsministerium Kammer und Verband bekanntgegeben. Nachdem die Ärztekammer Baden-Württembergs bereits ihren Modellversuch zur Fernbehandlung („Docdirekt“) auf den Weg gebracht hat, ist mehr als schlüssig, dass hier auch die E-Rezepte getestet werden. Das Land will den E-Rezept-Test mit einer Million Euro fördern. Mein liebes Tagebuch, es ist jedem klar, dass sich das E-Rezept nicht mehr aufhalten lässt, umso besser ist es, dass wir Apothekers selbst an vorderster Front mitmachen und mitbestimmen können. Erste Tests soll es bereits Anfang des zweiten Quartals geben. Hoffen wir, dass keine falschen Weichen gestellt werden.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


16 Kommentare

In wiefern besser?

von Christian Becker am 03.09.2018 um 11:13 Uhr

"Mein liebes Tagebuch, es wird für die niedersächsische Kammer nicht leicht werden, einen Nachfolger oder, noch besser, eine Nachfolgerin zu finden."

Was wäre daran besser, wenn es eine NachfolgerIN wäre?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

hat schon mal einer überlegt,

von Karl Friedrich Müller am 03.09.2018 um 8:55 Uhr

was Spannenkürzung für das Verhältnis der Apotheken und Apotheker untereinander bedeutet?
Noch mehr Konkurrenz, noch mehr Verbissenheit, noch mehr "Ärztemarketing"?

Es ist einfach eine kolossale Sauerei, die hier passiert.
Apotheken werden ständig beschnitten im Gewinn und sollen immer mehr leisten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Zusammengefasst:

von Wolfgang Müller am 03.09.2018 um 12:25 Uhr

..... noch mehr Friedhofs-Effekt.

Das Verhältnis der Apotheker untereinander ist doch schon genau deshalb denkbar schlecht. Denn es werden immer etwas mehr als die Hälfte der jeweils verbleibenden sein, die breitschultrig sagen "Mir kann´s egal sein, meine Apotheke läuft" (Kollegin Patzelt, ich weiß, dass genau Sie das nicht wirklich verkörpern, auch wenn dieses ideale Zitat von Ihnen stammt). Denn Sie erhalten oft auch noch "zusätzliche Größe" von den Weggestorbenen. Dann wird Ihnen das Honorar gekürzt, aber vom Gewinn her landen sie dann wieder genau da, wo sie vorher mit weniger Kunden und Aufwand waren. Sind dann aber irgendwann in ein paar Jaaren vielleicht bei "beeindruckenden" 3 - 3,5 Mio. Umsatz, allein "durch die Tür".

Bis dann irgendwann einmal die Todeszone bei 3 Mio. beginnt, was sich natürlich erstmal keiner vorstellen will.

Die Apothekerschaft: Der doofe Frosch, der im llaaaaaangsaaam erhitzten Wasser umkommt, statt rauszuspringen. Zum Kotzen, das muss jetzt einfach mal so gesagt werden.

Also: Wird erstmal einfach "nur" mehr Honorar gefordert. Was es natürlich nicht in nennenswertem Umfang gibt. Stattdessen dann schlimmstenfalls, als Frosch-Ruhigstellungspille: "Zusätzliches Honorar für zusätzliche Selektivvertrags-Dienstleistungen", was dann am Ende gar keinen zusätzlichen Gewinn bringt, nur Komplexität.

Diese Haltung verhindert, dass die weiter unten vom Kollegen Herzog angesprochenen "Lebenslügen" der Apothekerschaft einfach mal radikal beendet werden. Und man sich von "völlig unnötigen Ballast" befreit. Weil es die Größeren ja NOCH nicht stört, und die Kleineren deshalb verschwinden usw. usf.

Ist das wirklich so schwer zu verstehen, das das dumm, zumindest mittelfristig schädlich für die ganz große Mehrheit, unmoralisch sowieso (falls das überhaupt jemanden schert) und daher dringend zu BEENDEN ist? Und durch eine ziemlich vollkommen neue Strategie ersetzt werden muss? So wie es Brandt damals mit den Ostverträgen, unter großem stockkonservativen und Bedenkenträger-Geschrei, dann aber endlich doch begonnen hat?

Vertrauen

von Reinhard Rodiger am 02.09.2018 um 15:56 Uhr

Auffällig ist, dass ein Studentenvertreter dem BMG fehlendes Vertrauen vorwirft, obwohl dieses doch seit langen Jahren systematisch Vertrauen entzieht. Und die Durchführung von Gemeinwohlaufgaben gegen Eigeninteressen erzwingt, ohne für Machtbalance zu sorgen. Dagegen protestiert niemand-weder Standesvertretung noch Studenten.
Heute wurde im "Tagesspiegel" die Rangfolge der Berufe mit Gemeinwohlfunktion angeführt- Apotheker waren nicht dabei.
Möglicherweise ist das nur unvollständig, doch es ist ein Hinweis auf das geläufige Denken.Bei Gemeinwohl wird nicht an Apotheker gedacht.
Ist das der Schlüssel dafür,dass Herr Spahn der Neu-Entdecker von Gemeinwohlaufgaben bei Pflege,Digitalisierung , ärztlicher Versorgung,Prävention und verbessertem Organzugang die Apotheker aussen vor lässt?
Apotheker passen nicht in seine Gemeinwohlstrategie. Ergibt seine Analyse, dass Vorteile für die Apotheker ihm keinen Nutzen bringen, sondern via Hochkochen nur Schwierigkeiten?
Material und lautstarke Vertreter stehen ja bereit.
Hingegen ist Gegenwehr von Apothekerseite nicht zu erwarten,
wie Schweigen und Abmachungen signalisieren.Niemand reagiert auf Substanzentzug.Nicht mal die Betroffenen.
Wo bleibt der Aufschrei?

Fast hätte ich die Bemühung um Führerschaft beim e-Rezept vergessen.Mein Vertrauen in diese Absicht hält sich -nicht zuletzt wegen fehlenden Diskurses-in Grenzen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Was Herr Spahn/das BMG verkennt...

von Christiane Patzelt am 02.09.2018 um 13:32 Uhr

..ist, mit jeder geschlossenen Apotheke geht auch der Verlust der in D vorrätig zu haltenen Arzneimittel in die Knie. Kein Kollege verdoppelt sein Lager, wenn der „Konkurrent“ seine Apothekentür für immer schließt. Mit dem Verlust von 7000 Apotheken (die laut dem Gutachten, dessen Namen nicht genannt werden darf, gefährdet sind), gehen auch für 7000 Wochen Arzneivorrat in D zugrunde (ein Vorrat für die nächsten 138 Jahre). Somit dünnt allein die wirtschaftliche Schieflage unseren bundesdeutschen Vorrat aus. Wie möchte denn das BMG via Apotheke die hoheitliche Aufgabe der ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung im Pandemiefall garantieren? Oder im Katastrophenfall? Und die Katastrophe muss ja noch nicht mal bei uns stattfinden...Stellen wir uns ein Erdbeben in Indien vor-Pakistan-Bangladesh, dort wo eben unsere hochgelobten Generika produziert werden oder in Zukunft produziert werden, weil dort die Lohnkosten am Geringsten sind...Was macht das BMG, wenn wir im Zuge der Geschichte die Grenzen in den europäischen Ländern hochziehen (ein Traum für Österreich, für Italien ein Albtraum) und der Warenverkehr via DocMo und shopapotheke nicht mehr so läuft...Was, wenn die Großstädte ein Dieselfahrverbot erzwingen und der Lieferdienst nicht mehr in die Innenstädte kommt...? Was, wenn die Niederlande beschließen, es gibt jetzt Strafzölle auf Arzneimittel, die in die BRD geliefert werden?

Sie argumentieren vielleicht, in einem geeinten Europa passiert doch sowas nicht - ich halte dagegen und sage Ihnen: wie gut Europa funktioniert, sehen wir an unseren Lieferengässen — die Konditionen im Warenverkehr mit Arzneimitteln sind so unterschiedlich, das ganze System ist dermaßen vulnerabel, dass ich es als höchst fahrlässig erachte, sich auf den Versand aus dem Ausland zu verlassen!

Es ist mehr als fragwürdig, dass unsere Regierung so auf den Versand aus dem Ausland setzt, uns zuhause hängen lässt und uns das Ganze unter dem Label „Digitalisierung“ verkauft!

Herr Spahn, Ihnen sterben die Apotheken weg!
Wir müssen reden!
Das Honorar muss nach oben!
SIE sind am Zug! Nicht in 3 Jahren, nicht übermorgen, HEUTE!
Wie schnell Sie Gesetze können, sehen wir am „wir-schreddern-die-Apotheken-durch-Rabattkürzungen-Gesetz“.

» Auf diesen Kommentar antworten | 5 Antworten

AW: Köstlich ...

von Reinhard Herzog am 02.09.2018 um 15:06 Uhr

Ich habe mich gut amüsiert, auch wenn der Beitrag dafür wohl so nicht gedacht war. Somit im (Halb-)Ernst:

Sie sollten das "Apotheken-Panikorchester" gründen. Wirklich!

Obige Katastrophen-Szenarien, noch reichlich ergänzt, dann schön-schaurig intoniert z.B. im Stile der "wise guys" (u.a. bekannt durch "Pillen in den Schlund ...) - und das Ganze dann viral gehen lassen bzw. auf Tournee, bezorzugt bei Seniorenvereinigungen oder in Altenheimen. Da zieht Panik besonders gut. Vielleicht sogar in den linksgrünen Szenevierteln - Apotheken-/Versorgungs- statt Öko-Horror!

Das könnte tatsächlich weit mehr Resonanz bringen als alle ABDA-Kampagnen. Die Erregbarkeit und Ängstlichkeit der Massen, ja allenthalben zu sehen, sind jedenfalls auf Ihrer Seite ...

Im Voll-Ernst:
Natürlich kann man immer Katastophen-Szenarien kreieren, bis hin zum Meteoriten-Einschlag oder Atomkrieg.
Im Übrigen gäbe es weitaus bedeutsamere (und gar nicht so abwegige) Angriffsvarianten z.B. auf Infrastruktur oder Energieversorgung, da sind Ihre Befürchtungen ein Kindergeburtstag dagegen.

Fakt ist sicher, dass die ganzen hochentwickelten Nationen Schönwetter-Gesellschaften sind. Und dennoch hat gerade die internationale Verflechtung zu einer Stabilisierung der Versorgungslage geführt.

Was wäre denn die Alternative? Autarkie (gab mal jemanden, der das propagiert hat, hat nicht geklappt)? Irgendwo in unseren komplexen Wertschöpfungsketten holt Sie die Abhängigkeit doch wieder ein. Zumindest bei einem auch nur näherungsweise so hohen Lebensstandard wie bei uns.

Wer sein Business retten will, sollte mit Leistung, Mehrwert (für die Bürger und idealerweise auch die weiteren Kostenträger) und konstruktiven Zukunftsvorschlägen kommen. Und mal über das Geschäftsmodell an sich, die Wettbewerbsfähigkeit und zahlreiche (eigene) hemmende Faktoren, Bremsklötze und Grotesken nachdenken.

Die Welt wird nicht um die Apotheken herum gebaut, sondern die Apotheken müssen sich in die Welt (auch die von morgen) nützlich einpassen - oder sie werden eben auf das nützliche Maß eingeschrumpft.

Bei den Entscheidern zieht das Panik-Orchester jedenfalls nicht - dort ist es allenfalls wohlfeile Unterhaltung.

AW: Was Herr Spahn/das BMG verkennt

von Christiane Patzelt am 02.09.2018 um 17:10 Uhr

@ Herr Herzog,
hey, dann is ja alles im Lot! Dann macht mal schön weiter, die Apotheker haben ja auch grad so n geilen Lauf—mir kanns egal sein, meine Apotheke läuft, ich bin auf dem neusten technischen Stand. Ich dachte nur, man kann ja auch mal für andere kämpfen...das Sie da ne Witzenummer draus machen-dann hab ich mich wohl geirrt und uns ging es noch nie so gut wie heute! Danke Herr Kollege, dass Sie mich zurecht weisen, ich wusste es nicht besser. Ich hab dann wohl die Schlagzeilen falsch gedeutet! Sorry, Leute, weitermachen..soll ja nicht weiter unkonfortabel werden...ihr Männer macht das schon richtig, ich seh Tendenz nach oben!!

AW: Was Herr Spahn/das BMG verpennt

von Bernd Jas am 02.09.2018 um 18:21 Uhr

Echt jetzt?
Dann alle zusammen:

We olwais luck on se brraid said of laif - ta dum,...ta dum, ...tadumtadumtadumm.

Yeah! Wat jedet ons jood!

AW: Was Herr Spahn/das BMG verkennt

von Christiane Patzelt am 02.09.2018 um 20:26 Uhr

@ Herr Herzog

Ich möchte mal Eines klarstellen. Ich bin kein Blindfisch, der nicht sehen kann, wie verwoben die Warenströme mittlerweile sind - Ihr Querverweis auf Adolg Hitler und sein Autarkiebestreben sind somit überflüssig. Sie werden es nicht für möglich halten, in den meisten Kreisen bin ich die linksgrünversiffte Tante und empfinde allein den Verdacht, dass ich rechtstendenziöse Wünsche hege schon als Beleidigung! Was ich sehe Herr Herzog sind Frauen meines Alters, die die Apotheke verkaufen, schließen, die hinschmeissen mit dem höchsten Grad an Frust, die einfach keinen Bock mehr haben, weil der Verdienst nicht mehr stimmt, weil die Arbeitsbelastung überbordernd ist ( ich bin locker mit ner 70-80 Stunden-Woche dabei - aber hey, ich komm von ganz ganz unten, ich bin da schmerzarm, meine Apotheke ist mein Babe - schuften gehört zu meiner DNA, ob ich dafür Pharmazie studieren musste? Medizin hät mir besser gefallen, aber ich suche gern das Schwere, das Knifflige, einfache Lösungen sind nicht so meins ).
Eine ganze Riege von Herren in en 80ern bis in die 2005-Jahre haben in unserer Standespolitik einfach mal richtig dick Scheisse gebaut! Darüber bin ich so stinkig wütend! Und wenn mir Argumente für den fight für unsere Apotheken einfällt, dann kann man den käse/beschissen finden, man kann auch mal darüber nachdenken, aber darüber lachen - Herr Herzog - bei aller Hochnäsigkeit, die mir alle Apotheker schon entgegengebracht haben, darüber lachen finde ich persönlich einfach sehr beleidigend!! Ich bin nicht Ihr „seltsamer Kollege ausm Osten“! Ich bin der, mit dessen Bücher SIE sogar Geld verdienen. Sie sollten nicht über mich lachen! Wenn Sie so schlau sind, dann holen Sie mich ab, mit Argumenten, die mich im „Kampf“ Pro-Apotheke-Vor-Ort unterstützen! Aber nicht lachen, nicht auslachen! Das kann ich GAR NICHT leiden!!

AW: Bin etwas erschrocken, liebe Frau Patzelt ...

von Reinhard Herzog am 03.09.2018 um 0:21 Uhr

... denn mitnichten ging es mir darum, jemanden auszulachen, und so sollte der Text auch nicht zu verstehen sein.

Ich kann sehr gut verstehen, dass es vielen bis zur Oberkante Unterlippe steht sowie die Wut, teils auch die Hilflosigkeit, wenn man fremdbestimmt und per Gesetz an den Betrieb gekettet ist. Geld ist dabei oft, aber mitnichten immer das Problem. Ich habe genug Fälle aller Art zu lösen gehabt. Insoweit kann ich das alles sehr gut nachvollziehen.

Nun stehen wir vor der Herausforderung, mehrere Ebenen und Interessenlagen unter einen Hut zu bekommen, wenn wir etwas erreichen und zu den Entscheidungsträgern durchdringen wollen. Vergessen wir bitte nie, dass wir und die anderen "Leistungserbringer" großteils aus Zwangsabgaben bezahlt werden, von Menschen, die mehrheitlich weitaus weniger verdienen. Vielen anderen (Klein-)Selbständigen geht es übrigens ähnlich: Immer am Limit ... zu oft noch weitaus prekäreren Bedingungen. Da sind wir tief in der Gesellschaftspolitik an sich. Jeder verantwortliche Politiker muss das auch auf dem Schirm haben.

Der ganze Beruf des Offizin-Apothekers steht langfristig vor großen Herausforderungen, er steckt gar in einer strukturellen Krise, vergleichbar mit anderen Einzelhandelsbranchen oder demnächst der Autoindustrie. Unsere heutigen Probleme werden in einigen Jahren geradezu winzig erscheinen, wenn wir nicht den berühmten "Strukturwandel" hinbekommen, uns von zahlreichen Lebenslügen verabschieden und wenigstens schon mal unsere eigene Wertschöpfungskette in den Griff bekommen sowie die Betriebe von zahlreichem, völlig unnützem Ballast befreien. Heute noch tanzen z.B. die Lieferanten den Apotheken auf dem Kopf herum und nicht umgekehrt.

Es gibt durchaus viele Chancen, aber die gilt es zu nutzen, und nicht in steter Bedenkenträgerei zu ersticken.

Hierfür brauchen wir aber künftig vor allem klaren, analytischen Verstand, einen Blick für das Machbare und Sinnvolle sowie das in der Zukunft Benötigte. Leider scheitert es schon heute daran, (Zukunfts-)Märkte überhaupt zutreffend zu identifizieren und zu umreissen.

Uns fehlen nicht die "Kämpfer an der Front" (von denen gibt es ja viele, die das teils sehr aufopferungsvoll und lokal erfolgreich tun, so wie Sie offenkundig auch), uns fehlen die Visionäre, wirklichen Strategen und Charismatiker an der Spitze ...

Phobie

von Karl Friedrich Müller am 02.09.2018 um 10:22 Uhr

..... , um Saccharosekügelchen mit lustigen Namen auszustellen. ....
Herr Ditzel, ein wenig mehr Ernst. Hier übertreiben Sie Ihre Homöopathie Phobie deutlich. Selbst wenn Sie nichts davon halten, sind das noch lange keine „lustigen“ Namen.
Weiterhin enthalten zumindest niedrige Potenzen wirksame Wirkstoffmengen, nicht umsonst sind einige verschreibungspflichtig.
Ich will hier keine Diskussion entfachen, aber so geht es auch nicht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Phobie

von Christian Becker am 03.09.2018 um 10:55 Uhr

Mir ist Herr Ditzel bisher nicht als Homöophob aufgefallen - ich war positiv von der Formulierung "Saccharose(!)kügelchen mit lustigen Namen" überrascht, nicht nur weil der Zucker richtig benannt wurde.
Ob die Namen lustig sind oder nicht, ist Geschmackssache. In einigen Fällen sicherlich weniger Abstoßend.

Das Argument "Weiterhin enthalten zumindest niedrige Potenzen wirksame Wirkstoffmengen, nicht umsonst sind einige verschreibungspflichtig." Zieht nicht so richtig. Die Verschreibungspflichtigen dürften ohnehin nicht ausgestellt werden (und um den wertvollen Platz in der Sichtwahl ging es in Herrn Ditzels Äußerung ja).
Die anderen Niedrigpotenzen könnte man ebensogut als Phytopharmaka verkaufen, ohne den Irrglauben der Homöopathie zu propagieren.

Einkaufsvorteile

von Dr.Diefenbach am 02.09.2018 um 10:05 Uhr

Zu Herrn Ströh:Das alles realisiert was wieder über den Apotheken schwebt,MUSS zwangsläufig auf jeden(!)Fall heißen:Keinerlei (!!!)Nachlässe mehr für die GKV.Kein Zwangssskonto mehr,woher sollte sich das auch finanzieren lassen ??
Und was Herr Spahn von uns zu halten scheint,spiegelt sich ja wieder in den unterschiedlichen Aktionszeiten :RX Versandverbot mit Depot bis gar keiner Zeitschiene,beim Abwürgen der Apokonditionen ist man rasch dabei :Ich erinnere,dass der GH die aktuelle Struktur selbst (!)wollte..Die GH Abschlüsse sind jedes (!)Jahr von positiven Bilanzaspekten geprägt..Dann:mit der aktuellen Gestaltung der AmPVo kann der Durchschnittsbetrieb doch kaum überleben.Warum wird dies nicht öfters angeprangert :Dafür Securpharm,Zertifizierungskosten,Preisdifferenzen ,die selbst zu tragen sind(Janssen zB),Schlampereien wie Lunapharm,Valsartan,wo sicher auch Viele Gelder aus eigener Tasche bewegten,um aktuelle Sachverhalte vor Ort zu lösen.Neue Tarife usw.Es ist ein wichtiges Anliegen beim Apotag :Wie weit lässt unser System die öffentliche Apotheke noch überleben???

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Einkaufsnachteile und anderer Trübsinn

von Bernd Jas am 02.09.2018 um 15:00 Uhr

Schönen guten Morgen Herr Ditzel,

wo Sie grad´ sagen Religionen und Glaubenssachen.
Da haben sich doch mal wieder ganze Völkerscharen wegen Dezimal-, Centisimalrechnungen usw. in tasmanische Teufel verwandelt.
Klar, dem Einen brauche ich nicht versuchen zu erklären, dass das trotz der potenten Verdünnung potente Wirkung entfalten könnte. Aber der Andere bekommt die Erklärung, dass er nicht mehr weinen muss und dass das gleich nicht mehr so weh tut, wenn er ein paar von den Kügelchen lutscht.
Also ich WEIß dann, dass es dem der GLAUBT dann besser geht, auch wenn ich selbst weiß, das es nur hilft weil der Andere es glaubt. Und dem wissenden wird auch geholfen, das können Sie aber getrost glauben.
So muss ich doch schweren Herzens eingestehen, dass der Glaube hier im Vorteil ist. Aber die Sache mit der Ehrlichkeit mag mal dahingestellt sein, jedoch bleibt dort das „Lob der Lüge“.

Die Ehrlichkeit und der Mut der tasmanischen Teufel versackt jedoch dann, wenn es darum geht gegen nicht gleichwertige Gegner (wie hier der Kollegin im Glaubenskrieg) entgegen zu treten.
Auf dem Lagerwertverlust, 1285 Euro pro 90er-Packung, bleiben nun Apotheken sitzen, genau wie auf so vielen vielen vertraglich und perfide gerechtfertigten Retaxationen usw. Warum nur?
Ja, und jetzt sitzen sie da und wie sie da so sitzen und vor sich hin grollen, halten sie doch mal die Ventilöffnung in Richtung der Glaubensverweigerin bis der Druck mal wieder aus dem Oberstübchen ist. Und weiter, immer weiter treten wir die Stufen hinauf, denn endlos ist´s in Hamsterrad. Gefangen. Und immer weiter im Dreiklang der Hymne, da herrscht Einigkeit, dass das
Recht eingesetzt wird und alle Ihre Freiheit abgeben, wenn es an der Kasse im Supermarkt beim Einkauf des HIV-Schnelltests heißt: „Haben Sie eine Payback-Karte“.

Der Rabatt verdünnt sich bald!

von Ulrich Ströh am 02.09.2018 um 8:57 Uhr

Lieber Herr Ditzel,

Sie haben es so schön soft formuliert:

- Für manche Apotheke wäre es in der Tat bitter-...
wenn Skonto außerhalb des Zuschlages von 3,15 Prozent gesetzlich ohne Umgehungstatbestände im nächsten Jahr entfallen wird.

Es trifft dann zukünftig die meisten der leistungsfähigen Apotheken in Deutschland,falls es keine Kompensationen auf anderen Ebenen gibt.

Mich wundert die Gelassenheit der Betroffenen,insbesondere der Apotheken- Kooperationen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

....um Ihr Leben bangen muss

von Conny am 02.09.2018 um 8:22 Uhr

Das ist ja albern.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.