Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

16.09.2018, 08:00 Uhr

ABDAs Schweigen hilft nicht – das Gutachten wird jetzt zum Politikum. (Foto: Andi Dalferth)

ABDAs Schweigen hilft nicht – das Gutachten wird jetzt zum Politikum. (Foto: Andi Dalferth)


13. September 2018 

Wirklich dumm gelaufen, es geht nicht weg, es löst sich nicht in Luft auf, es sublimiert nicht, das 2hm-Honorargutachten, das zu dem Schluss kommt, unser Honorar müsste drastisch gesenkt werden. Auch wenn die ABDA versucht, es totzuschweigen und nicht darüber sprechen will. Die ABDA glaubte noch im März, die Strategie des Schweigens sei erfolgreich, weil es eine zeitlang keine Berichterstattung zum Gutachten gegeben habe. Mein liebes Tagebuch, wie kann man nur so naiv sein. So ein Gutachten bleibt, es poppt immer wieder auf. Der GKV-Spitzenverband argumentiert bereits damit. Und jetzt wird es sogar zum Politikum. Mitte Dezember soll zu diesem Gutachten eine Diskussion im Wirtschaftsausschuss stattfinden, möglicherweise sogar mit Gesundheitsminister Spahn. Eigentlich sollte es bereits vor einiger Zeit im Gesundheitsausschuss besprochen werden – u. a. hatten sich die Grünen dafür stark gemacht –, aber Union und SPD verhinderten das. Michael Hennrich, Obmann der Unionsfraktion im Gesundheitsausschuss, begründete es damit, dass ein vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenes Gutachten auch im Wirtschaftsausschuss besprochen werden sollte. Kordula Schulz-Asche von den Grünen ist der Meinung, dass man das Honorargutachten in jedem Fall gesundheitspolitisch diskutieren müsse – auch wenn man mit den Empfehlungen nicht übereinstimme. Ihr Argument: „Das Gutachten liefert erstmals seit 2003 wieder Primärdaten zu den erbrachten Leistungen der Apotheken sowie Informationen zur flächendeckenden Versorgung, zur Entwicklung von Beschäftigtenzahlen und Betriebsstätten.“ Mein liebes Tagebuch, das Gutachten strotzt aus Sicht von Insidern, die den Apothekenmarkt kennen, vor Fehlern, strittigen Berechnungen und zweifelhaften Ansätzen. Und dieses Gutachten dient nun als Bibel, als Vorlage für weitere Diskussionen. Da die ABDA dazu geschwiegen hat, es offiziell nicht diskutiert und nicht auf die Unstimmigkeiten hingewiesen hat, kann der falsche Eindruck entstehen, die Apotheker finden es zwar nicht schön, aber finden sich damit ab. Und ein Gegengutachten von ABDA-Seite, das einiges gerade rücken, zumindest eine andere Perspektive einbringen könnte, gibt es nicht. Von der Politik wurden schon seit Jahren unabhängige Daten zum Apothekenmarkt angefordert – warum nur haben wir kein Gutachten in Auftrag gegeben bei neutralen Experten, die den Markt und seine Zusammenhänge kennen. 400.000 Euro wäre das allemal wert gewesen.   


Ach nee, nicht schon wieder diese Kindereien der Kassen: Sie können sich über eine neue mögliche Retaxquelle freuen! Wenn nämlich auf Entlassrezepten von Kliniken ein Adressaufkleber vom ausstellenden Arzt aufgebracht wird, wie es in Kliniken häufig vorkommt, dann könnte dies ab 1. Oktober ein Grund sein, dass es für dieses Rezept kein Geld gibt. Denn: Die Beschriftung eines Rezepts muss dauerhaft sein, direkt auf dem Rezept – ist die Adresse dagegen auf einen Aufkleber gedruckt, der aufs Adressfeld des Rezeptformulars geklebt wird, stehen die Angaben eben auf dem Aufkleber und entsprechen nicht der Vereinbarung. Da schüttelt zwar jeder Normalsterbliche mit dem Kopf – nicht so die Kassen. Bis zum 30. September waren Aufkleber ausdrücklich erlaubt, aber diese Zusatzvereinbarung ist nun weggefallen. Mein liebes Tagebuch, man mag es nicht glauben, welche Gemeinheiten sich der GKV-Spitzenverband ausdenkt, welche sinnlosen Bürokratiemonster uns das Leben schwer machen – und der Deutsche Apothekerverband unterschreibt’s. 


Eigentlich hätte man sich von unserer Standesführung schon viel eher gewünscht, gegen die längst überholte Importförderung und Importquote vehementer vorzugehen. Bis auf kleine Nebensätze in Sonntagsreden auf Apotheker- und Wirtschaftstagen, die nicht in die Politik drangen, ist in all den Jahren wenig bis nichts passiert. Aber jetzt trauen sie sich groß raus, unsere Mannen, sie haben ja auch Unterstützung vom AOK Bundesverband Baden-Württemberg und sogar von der Kassenärztlichen Vereinigung von Baden-Württemberg. Mit einer gemeinsamen Presseerklärung sind sie an die Öffentlichkeit gegangen. Und aus Brandenburg kommt der wachsende Druck entgegen, eine Bundesratsinitiative gegen die Importförderung auf den Weg zu bringen – die Lunapharm-Affäre lässt grüßen. Mein liebes Tagebuch, vielleicht wird’s ja dieses Mal was. Fritz Becker, Chef des Deutschen Apothekerverband, weiß schon, wie’s gehen könnte: „Die Importquotenpflicht im Sozialgesetzbuch lässt sich kurzfristig mithilfe des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) streichen.“ Genauso ist’s. Also, Herr Spahn, das passt doch noch locker ins TSVG. 


Das Quorum ist erreicht: Die Petition für ein Rx-Versandverbot von Apotheker Christian Redmann hat 50.000 Unterstützer – das Anliegen in einer öffentlichen Sitzung des Bundestags-Petitionsausschusses zu diskutieren, ist damit aber leider noch nicht gesichert. Denn: Redmann wählte als Unterschriftensammlung die Plattform OpenPetition, bei der man zunächst Unterschriften sammeln kann, um sie dann beim Empfänger einreichen zu können. Der Vorteil: Man kann eine relativ lange  Zeichnungsfrist wählen. Hätte er dagegen die Petition direkt elektronisch beim Petitionsausschuss des Bundestages gestartet – als sogenannte ePetition –, so hätte er die Unterzeichner binnen vier Wochen gewinnen müssen, um das Quorum zu erreichen (fraglich, ob er das geschafft hätte angesichts der anfänglich zögerlichen Unterstützung aus berufspolitischen Kreisen). Allerdings hätte er dann die Chance gehabt, sein Anliegen mit den Abgeordneten in einer öffentlichen Sitzung vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zu diskutieren. Mein liebes Tagebuch, nach einer Entscheidung der Abgeordneten des Bundestags-Petitionsausschusses von 2011 werden nämlich auf openPetition gesammelte Online-Unterschriften nicht für die Berechnung des Anhörungs-Quorums anerkannt, man bekommt also nicht automatisch eine öffentliche Anhörung. Umsonst war die Mühe auf keinen Fall: Es war ein Zeichen, eine Willensbekundung eines Apothekers, der sich für die Sache einsetzt. 

Auch wenn es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass unsere Bundesregierung von einem Rx-Versandverbot immer weniger hält, die Petition zeigt, was wir Apothekers wollten. Und im Koalitionsvertrag steht das Rx-Versandverbot auch noch drin. Übrigens, auch wenn das Quorum erreicht ist, man kann weiterhin Redmanns Petition zeichnen. Es ist ein Zeichen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


7 Kommentare

Der Blick in die Zukunft —-

von Christiane Patzelt am 16.09.2018 um 13:10 Uhr

Da brauchen wir uns nur in den europäischen Nachbarländern umgucken — OTC im Supermarkt/Discount/Tankstelle und die Kette ist bis dahin etabliert. Jeder, der mit einem GH intensiver spricht, der weiß, dass die Jungs schon auf den Startblöcken stehen. Da wir in D leider auch 2028 kein Versandverbot haben werden und OTC auch weggerutscht ist, gibt es noch ein paar tausend „Zentralapotheken“ und das war es dann. Das Schöne daran ist, wir ApothekerInnen müssen nicht mehr fighten, das machen dann andere „Institutionen“. Wir werden bei miesem Lohn mit Gewerkschaft verdi im Hintergrund im Einzelhandelsniveau beschäftigt werden. Studium für die freie Wirtschaft? Mmmm...
Das Schöne Teil 2 —die ABDA hat sich damit selbst abgeschafft, denn auch für die ABDA gilt -wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

Dem Kollegen Redmann wüsche ich, dass er bundespolitisches Gehör findet — er sollte damit auf jeden Fall auch in die Öffentlichkeit gehen, leider ist er mir noch ein bissl zu schüchtern!! Los Red!! Ab vor den Bundestag, ich geb dir auch n Zimmer und n Feldbett für ein paar Nächte und unterstütz dich für ne Protestaktion auf der Wiese vorm Bundestag!! Spahn will Kanzler —das geht nicht ohne ApothekerInnen in Deutschland!

» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten

AW: Ein optimistischer Blick in die Zukunft wäre möglich

von Wolfgang Müller am 16.09.2018 um 16:24 Uhr

Wieso sollten "Wir" es nicht schaffen, das geschilderte Untergangs-Szenario zu verhindern? Mit kühlem Kopf und ausreichend Wirtschaft-Wissen ist es nicht schwer, nachzuweisen, dass unser freiberufliches System viel besser ist als die ganzen "fortschrittlichen" Konzern-getragenen Systeme, und seien sie inzwischen noch so sehr im vermeintlich unaufhaltsamen Vormarsch.

Man müsste dann allerdings schon auch in der Lage und Willens sein, unser System auf einer deutlich vereinfachten, kostengünstigeren Basis am Laufen zu halten. Nicht nur für Riesen-Apotheken, sondern wirklich mindestens für die, die man zur vielbeschworenen Vor-Ort-Flächendeckung benötigt.

Und man müsste in der Lage und Willens sein, mit genau diesem Ziel ein fulminantes Zahlenwerk wie das von 2HM zu unseren eigenen Gunsten zu korrigieren, zu ergänzen, zu verbessern und dann neu interpretiert zu nutzen. Und die durchaus vorhandenen guten Ansätze dadrin zu erkennen und ebenfalls zu nutzen ("Welche denn", höre ich es schon populistisch aus der Null-Ergebnis-Nur-Jammern-Friedhofs-"Elite" raunen .....). Statt aus Angst, sich die Finger daran zu verbrennen oder das Ganze doch nicht so richtig verstanden zu haben und in einer offenen Diskussion zu beherrschen, nur mal ein paar vernichtende Rülpser in diese Richtung abzugeben und sich dann schnell wieder in den selbstgefälligen Schmollwinkel zurückzuziehen.

Ich hoffe weiter, dass diese Notwendigkeiten in den Gesprächen FS/Minister Spahn längst - wenn auch geheim - berücksichtigt wurden, und in diesem Geiste eine POSITIVE Überraschung beim DAT auf uns wartet. Mindestens: Eine dem Rx-Versand-Verbot gleichwertige Regelung für feste Rx-Preise. Und nicht nur weitere Erschwernisse durch eine hochnotpeinlich härtere Gangart gegen normale Apotheken verkündet werden. Von großer Politik UND unseren standeseigenen Peinigern. Welch letzteres ja gerade wohl u. a. wirklich (ich kann es immer noch nicht glauben) in Meck-Pomm mit einem Fortbildungsveranstaltungs-Anwesenheitszwang fröhlich vorbereitet worden sein könnte.

AW: Der Blick in die Zukunft

von Christiane Patzelt am 16.09.2018 um 17:01 Uhr

@ Wolfgang Müller

Wir zwei Beide sind leider zu wenig, um den Apotheker, wie wir ihn kennen zu retten —ich bin in den sozialen Medien unterwegs und immer bass erstaunt, wie wenig Engagement im Kollegenkreis so unterwegs ist. Es ist so unsagbar mühselig, ApothekerInnen aus der Komfortzone zu holen. Manchmal hab ich das Gefühl, es sind immer die selben 20, die sich Sorgen machen, der Rest lebt im Gummibärchenland oder auf Takka-Tukka und Berufspolitik ist das, was sie am wenigsten interessiert.
Ich persönlich bin sehr daran interessiert, der Politik die Augen zu öffnen, versuche auch, mal um die Ecke zu denken (Frau Barley als Verbraucherschutzministerin sollte auch interessiert an der Apotheke vor Ort und Gleichpreisigkeit sein, nicht war?), wenn ich mir manchmal so Schwachsinn von Kollegen anhören muss oder die Bräsigkeit von Kammern und Verbänden sehe, dann muss ich echt schon tief durchatmen und mir nen „verdammte Scheiße“ unterdrücken. Echt mal!! Wir brauchen einfach mehr Schultern! Noch mehr Schultern!!
Wir sollten dringend das Kammer-und Verbandwesen revollutionieren/neu denken! Wir sollten, wie Sie das schon so lange fordern-ganz zu recht- ganz kräftig entrümpelt werden!! Diese besch..Eingangsprüfungen find ich so überflüssig....

Also Ideen gibt es genug, flexibel im Sinne der Kundenfreundlichkeit sind auch sehr viele, wir bieten doch in kurzer Schlagzahl so viel Neuerungen in den Apotheken an, dagegen wirkt „apple“ wie ein lahmer Vogel. Also, soll heißen, wir können was — nur ist das überhaupt gewollt? Wo ist der Weg, wenn du nur als Logistiker wahrgenommen wirst, die „Billiglösungen“ der Versender versprechen, sie sparen der Gemeinschaft richtig dick Kohle und du als Apotheker aber weißt, nee nee, wir sind eben nicht auf Logistik zu reduzieren? Wer kommuniziert das mit den Entscheidungsträgern?
Wer ist gewillt, auch das zu bezahlen?
Wer kann das Wertvolle am sozialen Miteinander, am „ich-kümmer-mich-um-dich“-Prinzip ermessen und verdeutlichen?

Das Gegengutachten von Thomas Müller-Bohn ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass es Fakten gibt, die keiner lesen/hören/sehen möchte! Und die ABDA verhält sich wie die 3 Affen, obwohl sie sich wunderbar dieses Müller-Bohns-Papier bedienen könnte!! Warum tut sie das nicht? Sagen Sie es mir? Das ist wieder so ein Moment, da frag ich mich-warum soll ich nur eine Minuter für so n Kindergarten opfern? OK, bitte Herr Müller, da ist Schreien aber auch echt mal erlaubt!

Warum wir das nicht gegensteuern werden? Weil wir KEINEN Kapitän haben, weil 15tausend Kollegen in unterschiedliche Richtungen rudern und weil die Politik schon längst ihren Masterplan hat—diesen auch ganz straff verfolgt. Meinen Sie, die Kollegen, die vor 6 Jahren schon prophezeit haben, dass wir an die 15tausender Marke selbstständiger ApothekerInnen kommen, sind besonders hellseherisch unterwegs?
Nö, die Politik trägt ihr Ziel der Zerschlagung der Apothekenstrukturen ziemlich offen und unverfroren vor sich her und unsere ABDA hat einfach die Hosen voll und hat keine Ahnung, wie sie uns diese „News“ auch noch als was Gutes verkaufen soll....

Ich schätze Ihren Optimismus! Wenn Sie recht haben, und Herr Spahn schüttet im Oktober das goldene Horn über uns aus, dann spendier ich Ihnen ne Flasche Pommery!
Ich hoffe, Sie behalten recht!

AW: Der Blick in die Zukunft

von Peter Lahr am 17.09.2018 um 10:28 Uhr

Also dass wir auf Einzelhandelsniveau finanziell irgendwann eingegliedert würden mag der feuchte Traum von potentiellen, ausbildungsfremden Betreibern sein, aber das würde nur funktionieren wenn man gleichzeitig die Pharmazie abschaffte. DAS glaube ich allerdings persönlich nicht. Planen könnte man also nur kurzfristig mit uns enteigneten Apothekern und auch nur mit denen die sich aufgrund des Alters nicht mehr beruflich anders orientieren können oder wollen. Machen wir uns doch nichts vor, gekauft werden vom Nachwuchs nur noch Apotheken die zumindest annähernd ein Betriebsergebnis einer Arztpraxis abwerfen. Warum auch nicht, diese Anspruchshaltung ist mehr als legitim und es schadet nicht zu sagen: "drunter mach ich's nicht". Dass die ganze Chose so still und heimlich von Statten geht ist eher dem Durchschnittshabitus von uns Apothekern geschuldet frei nach dem Motto: Stellt euch vor es ist Krieg und keiner geht hin oder der Nachwuchs entzieht sich freiwillig ohne Getöse da er erst dann etwas zu verlieren hat wenn er bei einer Übernahme die falsche Wahl getroffen hätte, vorher jedoch nicht. Und anstatt im Vorfeld zu fordern was man gerne hätte wird einfach ein anderer Weg gewählt, so simmer ;)
Klar steht auch bei uns jeden Tag ein Dummer auf, der sich eine kleine Apo schön rechnet, meist verblendet von dem was der Vorbesitzer irgendwann mal erwirtschaftet hat, aber wer genauer hinschaut weiss in der Regel, dass das Haus, die Apotheke in den eigenen Räumlichkeiten, das schöne Auto mit SO einer Apo nicht mehr drin sind. Der Dumme übernimmt dann und wundert sich. Dass wir aber erwiesenermaßen weniger dumm sind als man anhand des Durchschnitts annehmen könnte zeigt die Zahl der Schliessungen vs der Zahl der Neueröffnungen. Wenn pro Semester so 500-800 Apotheker im Durchschnitt fertig werden aber trotzdem der Nachwuchs bei den Stellen und erst Recht bei den Übernahmen fehlt ist es absurd unsererseits die emotionale Attraktivität DER Apotheke zu propagieren, da die kumulierte Zahl der Übernahmen/Neueröffnungen von 90 pro Jahr nunmal bei max 1600 Absolventen bloss 5,5% sind. Das ist wie beim Quartett, Kohle sticht Emotion, idiotisch also mit Emotion zu werben.
Und wenn man nun unser Durchschnittsalter von 51 nimmt, 16 Jahre bis zur Rente, wären das bis 2034 satte 1440 Übernahmen vs kumulierten 4400 Schliessungen im gleichen Zeitraum, wobei der Trend mehr Schliessungen weniger Übernahmen natürlich immer wieder mal durch unseren persönlichen Honeymoon, sprich Umsatzverschiebung von geschlossen zu noch offen, stagniert und eine eigene Sprache spricht. Aber ich sprach ja von Rente, also 15 000 Inhaber gehen im Durchschnitt in 16 Jahren in Rente, ups, also in der durchschnittlichen Theorie sagt das was? Übrig bleiben wohl nur die Sahnestücke. Wobei es mir schwer fällt auch bei denen noch eine Planbarkeit auszumachen wenn unser Honorar nicht zumindest mal inflationsbereinigt wird, denn bei +- 2% Inflation, kann jeder selbst rechnen wieviel die 8,35 im Jahre 2034 nach 30 Jahren "in Stein gemeißelt sein" noch Wert sein werden. Sprich selbst wenn unser Personal ab JETZT keinen Cent Lohnerhöhung mehr bekäme, müsste es dann mehr als doppelt so viele Packungen abgeben. Wenn ich mir die Lohnsteigerungen der letzten Jahre aber so anschaue sehe ich da schon vor 2034 nur noch reine Kostendeckung, also etwas was man als Kaufmann, der ich wirklich (noch) gerne bin, auch lassen kann da ich genauso nichts verdiene wenn ich es nicht anbiete und das mit weniger Risiko.
In diesem Sinne ;)

rx vesandverbot

von Dr. Radman am 16.09.2018 um 11:14 Uhr

Das RX -Vesandverbot kommt. Da bin ich mir sicher.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Geht das?

von Ulrich Ströh am 16.09.2018 um 9:25 Uhr

Das Honorargutachten löst sich nicht in Luft auf...
Stimmt ,Herr Ditzel,es härtet nunmehr im Dezember seine Kanten.

Als Delegierter zum DAT 18 freue ich mich,wenn wir darüber diskutieren können.

Auch über Liberalisierungstendenzen, Importe
und Cannabis . (Siehe Szenarien 18 und 28)
Und auch über apothekerliche Folgen des Wegfalls
vom jetzigen Skonto.Und Mitarbeiterschwund.

Geht das?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Geht das

von Conny am 16.09.2018 um 10:54 Uhr

Nein, die meisten Delegierten sagen nämlich nichts kritisches und nicken nur fröhlich ab. Diese Hauptversammlung erinnert mich immet an einen SED Parteitag.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.