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Umstrittener Iberogast-Inhaltsstoff
Wie wirkt Schöllkraut und wie steht es mit den klinischen Belegen?
Warum Schöllkraut in Iberogast®?
In einer jüngeren Publikation hat ein Autorenteam mit Beteiligung von Steigerwald-Wissenschaftlern die pharmakologische Datenlage hinsichtlich der Wirkstoffe des Präparates mit Hilfe der neuen Methode der „stufenweisen Cluster-Analyse“ unter die Lupe genommen.
Mit dieser können aus heterogenen Daten aus verschiedenartigen Modellen vereinfacht ausgedrückt die verschiedenen Wirkmechanismen einer Kombination zusammenfassend abgeleitet und die Einzeleffekte den einzelnen Wirkstoffen mit einer individuellen Gewichtung zugeordnet werden. Nach Angaben des Herstellers von Iberogast® soll Schöllkraut in dem Arzneimittel folgende Wirkungen haben:
Wirk-Beiträge von Schöllkraut in Iberogast* | |
Aktivierung der Muskulatur im Magen-Darm-Trakt | Mittlere Wirkung |
Entspannung der Muskulatur im Magen-Darm-Trakt | |
Entzündungshemmend | |
Antioxidative Wirkung (wehrt freie Radikale ab) | |
Reduziert Blähungen | Leichte Wirkung |
Klinische Evidenz für die Mono-Anwendung gering
Bei vielen „alten“ Arzneipflanzen ist die klinische Datenlage dürftig. Das gilt auch für Schöllkraut. Der Beurteilungsbericht des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel bei der EMA (HMPC) zu Chelidonium majus kam im Jahr 2011 zu dem Schluss, dass die Datenlage für eine „well-established use”-Indikation für die Mono-Droge nicht ausreichend sei und dass die traditionelle Anwendung wegen der zahlreichen Berichte über etwaige Leberschädigungen ebenfalls nicht befürwortet werden könne. Aus diesem Grunde verzichtete der Ausschuss bis auf Weiteres auf die Erstellung einer europäisch harmonisierten Monographie.
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