EUCTR

Ergebnisse klinischer Studien: Viele Sponsoren liefern nicht

Remagen - 24.09.2018, 11:30 Uhr

Eine Publikation im BMJ beschreibt, welche Sponsoren sich am besten an die Vorschriften gehalten haben: Wer sind die Musterschüler nach Anzahl der Studien im EUCTR und „Erfüllungsraten“? (Foto: takasu / stock.adobe.com)

Eine Publikation im BMJ beschreibt, welche Sponsoren sich am besten an die Vorschriften gehalten haben: Wer sind die Musterschüler nach Anzahl der Studien im EUCTR und „Erfüllungsraten“? (Foto: takasu / stock.adobe.com)


Nur für die Hälfte sind Ergebnisse eingestellt

Nur für knapp die Hälfte der 7.274 Studien lagen tatsächlich Ergebnisse vor. Dabei hatten kommerzielle Sponsoren (68 Prozent) wesentlich häufiger geliefert als nichtkommerzielle (11 Prozent), wie Universitäten, Krankenhäuser, Regierungen und Wohltätigkeitsorganisationen. Ähnliches gilt auch für Sponsoren, die eine große Anzahl von Studien durchführen (78 versus 18 Prozent). Auch für neuere Studien wurden eher Ergebnisse in die Datenbank eingestellt.

Fehler, Auslassungen und widersprüchliche Angaben

Die Forscher waren überrascht darüber, dass die Daten des EU-Registers häufig Inkonsistenzen enthalten, das heißt Fehler, Auslassungen und widersprüchliche Angaben. Zum Beispiel war bei fast 30 Prozent der Studien, die als abgeschlossen gekennzeichnet waren, kein Abschlussdatum angegeben. So können die Regulierungsbehörden überhaupt nicht beurteilen, ob die Studiensponsoren ihren Verpflichtungen nachgekommen sind.  

Die Publikation beschreibt auch, welche Sponsoren sich am besten an die Vorschriften gehalten haben. Die folgende Tabelle listet die Top 8 nach Anzahl der Studien im EUCTR und ihre „Erfüllungsraten“. 

Sponsor Gesamtzahl der Studien im EU CTR Berichtspflichtige Studien Anteil der erfüllten Berichtspflicht in Prozent
Novartis 1260 473 87,7
GlaxoSmithKline 1060 293 88,7
Pfizer 744 168 95,8
Merck 662 164 89,0
Roche 596 115 87,0
Sanofi 573 111 99,1
Astrazeneca 520 141 96,5
Johnson & Johnson 424 108 98,1

Quelle: Nach Goldacre B et al., BMJ 2018



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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