- DAZ.online
- News
- Politik
- Impfende Apotheker, ...
BAH-Diskussionsrunde
Impfende Apotheker, Folgerezepte, Notfallversorgung – Kritik an der ABDA
ABDA will das Impfen nicht lobbyieren
Die ABDA selbst hat sich erst kürzlich zum Impfen in der Apotheke geäußert. Im Juni 2018 wies sie Teile eines Antrages zurück, den die Apotheker auf der Hauptversammlung des Deutschen Apothekertages 2017 beschlossen hatten. „Nach eingehender inhaltlicher Beratung im Geschäftsführenden Vorstand der ABDA, der sich zum zuständigen Ausschuss erklärt hat, und einem Treffen mit dem Antragsteller wurde im Einvernehmen mit dem Antragsteller beschlossen, die Durchführung von Impfungen in der Apotheke momentan nicht zu lobbyieren, aber Aktionen, die der Impfaufklärung dienen, voll zu unterstützen“, hieß es damals.
Mehr zum Thema
Reaktion auf DAT-Beschluss
ABDA will sich nicht für Impfungen in Apotheken einsetzen
Aber selbst von Stackelberg, der beim GKV-Spitzenverband bald ausscheidet, fand die besprochenen Ideen durchaus sinnvoll. „Wir haben toll ausgebildete Apotheker, die aber den Ruf haben, nur Packungen über den Tresen zu reichen. Gleichzeitig reden wir über einen Ärztemangel bei steigenden Fallzahlen in den Praxen. Es wäre durchaus richtig, darüber nachzudenken, dass man nicht alles auf den Arzt konzentriert.“ Denkbar sei beispielsweise, dass das erste Folgerezept in der Apotheke ausgestellt werde, das zweite aber wieder in der Praxis. Grundsätzlich sah aber auch er große Probleme bei der Haftungsfrage. Außerdem unterstellte er den Apothekern indirekt, dass sie sich mit solchen Geschäftsmodellen bereichern könnten: „Wenn die Apotheker das vehement fördern würden, könnte man auf die Idee kommen, dass sie sich Nebengeschäfte aufbauen wollen.“
Die Grünen-Politikerin Kordula-Schulz Asche steht schon seit längerer Zeit dafür ein, dass der Apotheker mehr Versorgungskompetenz bekommt. Nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung hatte sie beispielsweise mehrfach vorgeschlagen, neue Beratungshonorare an die Apotheker zu zahlen und die Apotheker intensiver ins Medikationsmanagement einzubinden. Am heutigen Donnerstag erklärte Schulz-Asche, dass sie insbesondere Impfungen in der Apotheke begrüßen würde, weil die Hürde zum Impfen heutzutage viel zu groß und „kompliziert“ sei.
BMG-Abteilungsleiter Müller: Apotheker soll kein Mini-Arzt werden
BMG-Abteilungsleiter Thomas Müller, der übrigens selbst auch Apotheker ist, blieb bei dem Thema vage, zeigte aber auch, dass man im BMG über solche Versorgungsmodelle bereits nachgedacht habe. Grundsätzlich sei es sinnvoll, in die „Kooperation zwischen Arzt und Apotheker“ zu investieren. Dass der Apotheker ein „Mini-Arzt“ wird, das sehe er aber skeptisch. Grundsätzlich sei er dafür, dass man OTC-Switches am Arzneimittel festmache, also einzelne Wirkstoffe in die Apotheke entlasse.
2 Kommentare
Tätigkeiten
von Dr.Diefenbach am 27.09.2018 um 18:02 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Um Eines klarzustellen,
von Christiane Patzelt am 27.09.2018 um 14:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.