Adalimumab

Humira-Patentablauf: Diese Biosimilars stehen in den Startlöchern

08.10.2018, 16:30 Uhr

Der Patentablauf von Humira hält den Biosimilarmarkt seit Jahren auf Trab. (s / Foto. imago)

Der Patentablauf von Humira hält den Biosimilarmarkt seit Jahren auf Trab. (s / Foto. imago)


Einzigartig in der Biosimilar-Geschichte

Wie viele Humira-Wettbewerber langfristig erfolgreich seien werden, beziehungsweise wann der Markt gesättigt ist, bleibt abzuwarten. Die Situation, dass mehrere Wettbewerber vor dem Stichtag marktreif sind, ist einmalig in der Geschichte der Biosimilars, sodass hierfür keine Erfahrungswerte vorliegen. In der Vergangenheit ging zwischen Patentablauf und Biosimilar-Zulassung in manchen Fällen einige Zeit ins Land: So dauerte es nach Patentablauf von MabThera® vier Jahre, bis Mundipharma mit einem Rituximab-Biosimilar auf den Markt kam.

Außerdem ist es bisher einzigartig, dass mit dem Patentablauf eines einzigen Medikaments so viel Umsatzpotenzial auf einmal frei wird. Zwar laufen auch in den kommenden Jahren weitere hochpreisige Biopharmazeutika aus dem Patent. Doch darunter ist kein Präparat, dessen Umsatz in der Größenordnung von Humira® liegt. Um sich einen Teil der Umsätze weiterhin zu sichern, hat AbbVie mit zahlreichen Kassen Rabattvereinbarungen getroffen 

Humira wurde in Europa 2003 zugelassen und stellte durch den gezielten Wirkmechanismus eine Innovation in der Rheumatherapie dar. Der monoklonale Antikörper Adalimumab richtet sich gegen den Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-α) und verfügt über ein großes Indikationsspektrum und wird unter anderem bei Rheumatoider Arthritis, Plaque-Psoriasis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt.

Ausgerechnet in 2018, das Jahr des Patentablaufs, erhielten die Forscher George Smith und Gregory Winter den Chemienobelpreis: Und zwar für ihre Forschungsarbeiten mit Phagen, welche die Grundlage für die Entwicklung des Antikörpers Adalimumab bildeten.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Weitere Anwendung

von Ratatosk am 08.10.2018 um 18:30 Uhr

Wird ganz sicher so kommen wie bei den Sartanen. Solange die patentgeschützt waren behaupteten die 'GKV, daß diese nicht breit anzuwenden seien, jetzt sind diese Standard. Zumindest können in D jetzt mehr Patienten auf optimale Versorgung hoffen.

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