Pille und Thromboserisiko

Der Yasminelle-Prozess geht weiter

Stuttgart - 18.10.2018, 17:15 Uhr

Es gibt eine vom BfArM herausgegebene Checkliste, die Ärzte bei der Verschreibung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva beachten sollten. ( j/ Foto: Antonioguillem / stock.adobe.com) 

Es gibt eine vom BfArM herausgegebene Checkliste, die Ärzte bei der Verschreibung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva beachten sollten. ( j/ Foto: Antonioguillem / stock.adobe.com) 


Bayer hält die Klage für unbegründet

Durch wissenschaftliche Daten sei bestätigt, dass von der Anti-Baby-Pille und dem Wirkstoff bei korrekter Einnahme nicht die Gefahr ausgehe, wie sie in der Klage genannt werde, meint Bayer. Der Pharmakonzern soll die in der Klage geltend gemachten Ansprüche für unbegründet halten. Die Pillen der Produktgruppe werden nach Darstellung von Bayer täglich millionenfach eingenommen, in mehr als 100 Ländern. Bereits in fünf Prozessen in Deutschland, in denen es um den umstrittenen Wirkstoff gegangen sei, habe Bayer „gesiegt“, betonte das Unternehmen, laut dpa. 

Im Januar 2014 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Rote-Hand-Brief zum Thema veröffentlicht: „Kombinierte hormonale Kontrazeptiva: Unterschiede hinsichtlich des Thromboembolie-Risikos unterschiedlicher Präparate“. Außerdem wurde eine Checkliste für die Verschreibung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva zur Verfügung gestellt. 

Im Juni 2017 hat das BfArM schließlich Bilanz gezogen, was die ergriffenen Maßnahmen gebracht haben: Laut BfArM werden weniger „Pillen“ mit dem höchsten Thromboserisiko verordnet als noch vor einigen Jahren. Bedenklich ist allerdings, dass im selben Zeitraum die Zahl der Verordnungen der kombinierten, hormonellen Kontrazeptiva, deren Risiko man noch nicht abschließend bewertet hat, stark zugenommen hat. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) kam bei einer Analyse der GKV-Verordnungsdaten zu oralen Kontrazeptiva zu ähnlichen Ergebnissen.

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Vertrieben wird Yasminelle® heute durch Jenapharm. Nach eigenen Angaben hat Jenapharm im Januar 2014 das „Woman’s Health-Portfolio“ von Bayer übernommen. 1996 übernahm die Schering AG, Berlin die Mehrheit der Geschäftsanteile an der Jenapharm mit dem Ziel der weltweiten Vermarktung. 2001 wurde Jenapharm 100-prozentige Tochter der Schering AG, Berlin. 2006 wurde die Schering AG in die Bayer AG integriert. So entstand die Bayer Schering Pharma AG und Jenapharm wurde ein Tochterunternehmen von Bayer.



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