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Initiative der Trump-Regierung
USA: Hersteller sollen Arzneimittelpreise in Werbung nennen
Die USA machen Druck auf Pharmahersteller, die Listenpreise für Arzneimittel in ihrer Fernsehwerbung zu nennen. Mit diesem für die USA einmaligen Schritt will die Regierung einerseits mehr Transparenz für die Kunden schaffen, andererseits erhofft sie sich davon, dass die Arzneimittelpreise sinken werden.
Es ist ein in der internationalen Pharmawelt ungewöhnlicher und beinahe einmaliger Schritt: Die US-Regierung in Gestalt von Präsident Donald Trump und Gesundheitsminister Alex Azar will die Pharmahersteller zwingen, in ihrer Fernsehwerbung künftig die Listenpreise für Arzneimittel zu nennen. Das Gesundheitsministerium HHS veröffentlichte am Montag dieser Woche einen entsprechenden Vorschlag. Demnach wären davon Medikamente betroffen, deren Listenpreis über 35 Dollar liegt und die von den staatlichen Gesundheitsprogrammen Medicare und Medicaid abgedeckt werden. Die Initiative basiert auf einem Plan von US-Präsident Trump vom Mai 2018, in dem er grundlegende Vorstellungen zur Umgestaltung des Gesundheitssystems und zur Senkung der Arzneimittelkosten präsentiert hatte.
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Azar bezeichnete die von Trump initiierten Maßnahmen als historisch. Sie würden für Patienten mehr Transparenz bringen und dazu beitragen, dass die Arzneimittelpreise in den USA, die zu den höchsten weltweit zählen, sinken. Wörtlich sagte er: „Wenn wir einen wirklichen Markt für Arzneimittel haben wollen, warum sollten die Hersteller dann nicht auch die Preise ihrer Produkte in der Werbung veröffentlichen? Die Verbraucher würden dadurch wesentlich umfassender informiert, während die Unternehmen Anreize hätten, ihre Preisgestaltung zu ändern.“
In seiner Mitteilung wies das HHS darauf hin, dass die Listenpreise der zehn am meisten beworbenen Arzneimittel in den USA zwischen 535 und 11.000 Dollar pro Monat beziehungsweise für eine gewöhnliche Therapie liegen.
Azar, der seit Januar dieses Jahres im Amt ist und zuvor unter anderem jahrelang Chef der US-Tochter des Pharmakonzerns Eli Lilly and Company gewesen war, ist zuletzt in die Kritik geraten. Ihm wurde vorgeworfen, die Pharmaunternehmen relativ unversehrt zu lassen und stattdessen andere Teile der pharmazeutischen Lieferkette zu belasten.
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