Pille und Thromboserisiko

Yasminelle-Prozess: Gericht rät zur Einigung, Bayer sieht keine Grundlage

Stuttgart - 19.10.2018, 15:00 Uhr

Der Streit um mögliche Risiken der Anti-Baby-Pille Yasminelle® dauert an. (s / picture alliance / dpa)

Der Streit um mögliche Risiken der Anti-Baby-Pille Yasminelle® dauert an. (s / picture alliance / dpa)


Klägerin könnte sich eine Einigung vorstellen 

Die Klägerin sowie ihr Anwalt sagten, sie könnten sich eine Einigung vorstellen. Wird der Prozess dennoch fortgeführt, dürfte die zeit- und arbeitsintensive Aufarbeitung grundsätzlicher Fragen auch für die Klägerin eine Belastung darstellen. 

Bayer sieht keine Grundlage für Einigung oder Vergleich

Der Pharmakonzern hält laut dpa die in der Klage geltend gemachten Ansprüche für unbegründet: Für den Rechtsanwalt des Unternehmens gebe es keine Beweise, dass die Anti-Baby-Pille für die gesundheitlichen Probleme der Klägerin verantwortlich sei. Durch wissenschaftliche Daten sei bestätigt, dass von der Pille und dem Wirkstoff bei korrekter Einnahme nicht die Gefahr ausgehe, wie sie in der Klage genannt werde. Für eine Einigung oder einen außergerichtlichen Vergleich gebe es derzeit keine Grundlage, so der Rechtsanwalt. 

Um die Verordnung der Pille für die Zukunft sicherer zu gestalten, hatte im Januar 2014 das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Rote-Hand-Brief zum Thema veröffentlicht: „Kombinierte hormonale Kontrazeptiva: Unterschiede hinsichtlich des Thromboembolie-Risikos unterschiedlicher Präparate“. Außerdem wurde eine Checkliste für die Verschreibung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva zur Verfügung gestellt.  

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Im Juni 2017 hat das BfArM schließlich Bilanz gezogen, was die ergriffenen Maßnahmen gebracht haben: Laut BfArM werden weniger „Pillen“ mit dem höchsten Thromboserisiko verordnet als noch vor einigen Jahren. Bedenklich ist allerdings, dass im selben Zeitraum die Zahl der Verordnungen der kombinierten, hormonellen Kontrazeptiva, deren Risiko noch nicht abschließend bewertet ist, stark zugenommen hat. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) kam bei einer Analyse der GKV-Verordnungsdaten zu oralen Kontrazeptiva zu ähnlichen Ergebnissen.

Vertrieben wird Yasminelle® heute durch die Bayer-Tochter Jenapharm. Diese hatte das „Woman’s Health-Portfolio“ im Januar 2014 von Bayer übernommen



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