Apropos Beruf: In den Werbeveranstaltungen, in denen wir den interessierten Schülerinnen und Schülern das Pharmaziestudium schmackhaft machen wollen, weisen wir immer auf die besonders vielfältigen Möglichkeiten der Berufswahl hin. Natürlich gehen 80 Prozent der Absolventinnen und Absolventen anschließend in die Apotheke, aber es wollen (und müssen!) eben auch etliche in die Industrie, zu Behörden, an die Hochschule oder vielleicht sogar in einen pharmazeutischen Verlag. Alle diese Arbeitgeber haben bestimmte Vorstellungen, wie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebildet werden und was sie bei Eintritt in das Berufsleben können sollen. Das Pharmaziestudium muss die naturwissenschaftliche Basis schaffen, die für alle Berufsgruppen gilt. Wir sind der Meinung, dass das derzeitige Studium – mit allen seinen fünf Fächern – ein gesunder Kompromiss und eine gute Grundlage für die spätere, weitere Qualifizierung ist. Und diese beginnt nicht erst mit dem ersten Job, sondern bereits im Praktischen Jahr: „Während der ganztägigen praktischen Ausbildung sollen die im vorhergehenden Studium erworbenen pharmazeutischen Kenntnisse vertieft, erweitert und praktisch angewendet werden.“ (§ 4 Abs. 2 AAppO). Um uns nicht misszuverstehen: Dies bedeutet keinesfalls, dass die Klinische Pharmazie nur im dritten Ausbildungsabschnitt stattfinden soll und ist auch keine Entschuldigung dafür, dass das Fach an zu wenigen Standorten durch eine W3-Professur/Lehrstuhl vertreten ist. Das Problem ist noch viel größer und älter: Nur an einer kleinen Zahl an Standorten gibt es eine eigene Pharmakologie innerhalb der Pharmazie!
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