Vorwürfe gegen Alice Weidel

Züricher Apotheker soll AfD-Spende für Geschäftsfreund getätigt haben

Karlsruhe - 12.11.2018, 20:40 Uhr

Was hat die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel mit den Parteispenden aus der Schweoz zu tun, die über einen Apotheker flossen? ( r / Foto: Imago)

Was hat die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel mit den Parteispenden aus der Schweoz zu tun, die über einen Apotheker flossen? ( r / Foto: Imago)


Eine womöglich illegale Parteispende über gut 132.000 Euro an den Kreisverband von AfD-Chefin Alice Weidel bringt dieser derzeit Rücktrittsforderungen ein. Das Geld kam offenbar von einem Schweizer Apotheker, der es jedoch nur für einen „Geschäftsfreund“ überwiesen haben soll.  

Am Sonntag deckte ein Rechercheverbund der „Süddeutschen Zeitung“ sowie von WDR und NDR auf, dass vor den Bundestagswahlen 2017 insgesamt gut 132.000 Euro auf dem Konto des AfD-Kreisverbands Bodensee landeten – gestückelt in 18 Tranchen zu meist je 9000 Schweizer Franken. Der Überweisungszweck verweist auf die Parteichefin: „Wahlkampfspende Alice Weidel Socialmedia“ heißt er beispielsweise – und bringt sie nun in Erklärungsnöte, da Parteispende aus dem Ausland im Allgemeinen illegal sind.

Absender ist eine „PWS Pharmawholesale International AG“, deren Geschäftsführer ein Züricher Apotheker ist. Ein Anruf von DAZ.online bei seiner Vor-Ort-Apotheke blieb unbeantwortet, auch gegenüber anderen Medien äußerte sich der Apotheker nicht. Er war früher auch Verwaltungsratspräsident der Pharmafirma PWS. Der derzeitige Verwaltungsrat erklärte gegenüber dem Rechercheverbund, der Apotheker habe das Geld „treuhänderisch für einen Geschäftsfreund“ überwiesen – ihm sei nicht einmal klar gewesen, dass es sich um ein Konto der AfD gehandelt hat. „Wir haben einfach die Kontonummer bekommen und den Text Wahlspende für Frau Weidel“, erklärte der Verwaltungsrat. Die Identität des „Geschäftsfreunds“ wollte er nicht offenlegen.

Die Firma PWS sei nur eine „kleine Kutsche“, erklärte er weiter. Man produziere nur ein Produkt, „so Säfte“. Laut Homepage handelt es sich um „konzentrierte Gesundheit in flüssiger Form“, auch listet sie ein Gerät zur „Lichttherapie“ auf, das PWS vertreibt.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

AfD Spende

von Nachdenker am 14.11.2018 um 7:20 Uhr

Haben wir nicht andere Probleme, als uns über eine Spende an die AfD aufzuregen? In der Pharmabranche geht es um ganz andere Summen, da wird unter der Hand ganz anderes abgewickelt... wann hört dieser Hype um die AfD auf? Sind wir nicht intelligent genug, um zu akzeptieren, dass diese Partei von Millionen Wählern gewählt wurde - dass die AfD zur Parteienlandschaft durch Wählerwillen dazu gehört? Die AfD besteht NICHT nur aus Parolen brüllenden Horden, sondern aus sehr viel mehr Feingeistern, intelligenten Menschen. Die Summe aus der Schweiz ist ein Peanut gegenüber den Bestechungsgeldern der letzten Jahrzehnte in allen Branchen VOR den Wahlen... Klar, dass sich die Medien drauf stürzen, bevor Justitia gesprochen hat. Aber das ist typisch für unsere Medienlandschaft. Der Geist reicht nicht aus, um Justitia ihre Arbeit tun zu lassen, BEVOR verurteilt, beurteilt und abgeurteilt wird. Unabhängige Medien??? Das ist DER Witz.

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