- DAZ.online
- News
- Spektrum
- 2017 wieder mehr Syphilis...
Aktuelle Zahlen des RKI
2017 wieder mehr Syphilis-Fälle
Auch international immer mehr Fälle
Die Syphilis-Zahlen steigen auch international an. In ihrem Bericht betonen die Fachleute, Maßnahmen zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie sollten weiter ausgebaut werden. Der Anstieg gehe aber in Teilen auch auf bessere Testangebote zurück. HIV-Infizierte etwa wurden häufig diagnostiziert - wohl auch deshalb, weil ihnen regelmäßig ein Screening angeboten wird. In der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, wurde für annähernd die Hälfte der Syphilis-Meldungen eine Koinfektion mit HIV gemeldet. Bei 72,5 Prozent der Meldungen lagen Informationen zum Vorhandensein bzw. Nicht-Vorhandensein von Koinfektionen vor. Seit dem Jahr 2016 werden zum ersten Mal auch systematisch Koinfektionen mit Chlamydien und Gonokokken (jeweils letzte 12 Monate), Hepatitis B und C (akut oder chronisch) sowie mit HIV erhoben. Grundlage dafür ist eine überarbeitete Version des Meldebogens.
Oftmals verläuft Syphilis ohne Symptome. In anderen Fällen tritt meist wenige Tage oder Wochen nach der Ansteckung ein Geschwür zum Beispiel am Penis auf, das keine Schmerzen verursacht. Unbehandelt können weitere Anzeichen folgen - von Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen und geschwollenen Lymphknoten bis hin zu Hautveränderungen. Jahre nach der Infektion sind etwa Schädigungen des Gehirns und der Blutgefäße möglich. Bislang wird Syphilis nur bei einem Bruchteil der Patienten frühzeitig erkannt.
Therapie der ersten Wahl ist in allen Stadien Penicillin. Resistenzen des Treponema pallidum sind bisher nicht bekannt. Da wegen des langsamen Reproduktionszyklus von Spirochäten zur erfolgreichen Therapie der Syphilis kontinuierliche Serumspiegel des Antibiotikums notwendig sind, kommen Depotpenicilline (Benzylpenicillin-Benzathin; Handelsnamen: Tardocillin® und Pendysin®) zum Einsatz.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.