Pharmaziestudium novellieren

Bundesapothekerkammer diskutiert ab 2019 neue Approbationsordnung

Stuttgart - 19.11.2018, 07:00 Uhr

Magdalene Linz forcierte bei der Sitzung der Bundesapothekerkammer in der vergangenen Woche das Thema einer neuen Approbationsordnung für Apotheker. ( r / Foto: Schelbert/DAT 2017)

Magdalene Linz forcierte bei der Sitzung der Bundesapothekerkammer in der vergangenen Woche das Thema einer neuen Approbationsordnung für Apotheker. ( r / Foto: Schelbert/DAT 2017)


„Die Klinische Pharmazie muss mehr werden“

„Wir haben über den TOP der neuen Approbationsordnung nicht weiter und groß diskutiert“, erklärt Magdalene Linz. Das klingt nun wiederum nicht sehr hoffnungsvoll – jedoch: „Die BAK greift das Thema im nächsten Jahr auf“. Genaueres stehe noch nicht fest, auch einen Zeitplan gibt es laut Magdalene Linz nicht. Doch die Zeit sei günstig, denn auch die Ärzte feilen an der Novellierung ihrer Approbationsordnung: „Umso wichtiger ist es für Apotheker, keine Zeit zu verlieren, sondern angesichts des Grundkonsenses in der erforderlichen Interprofessionalisierung, diese Gelegenheit zu nutzen und gleichermaßen die Arbeit an der Approbationsordnung aufzunehmen“.

Arzt und Apotheker bereits früh „verdrahten“

Auf Länderebene werde Interprofessionalität in vielen Projekten bereits erfolgreich umgesetzt. So bekommen Pharmaziestudenten der Universität Braunschweig die Möglichkeit durch „Bedsite-Teaching“ Klinische Pharmazie bereits im Studium direkt am Patienten zu leben. „Genau so stelle ich mir das vor“, sagt Linz, „dass so früh wie möglich ein enger Draht zwischen Arzt und angehendem Apotheker entsteht“.

„Die Klinische Pharmazie muss mehr werden“

Explizit lobt die Kammerpräsidentin auch die am Montag in Hamburg stattgefundene erste gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der ADKA (Bundesverband der Krankenhausapotheker) und AkdÄ (Arzneimittelkommission der Ärzteschaft), bei der unter anderem beispielhaft eine mustergültige Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker bei Stammzelltransplantationen am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf vorgestellt wurde. „Da hat man gesehen, was für tolle Partner Arzt und Apotheker sein können“, ist Linz begeistert. Und weiter: „Es geht nicht ohne Chemie, keine Frage, auch nicht ohne Technologie oder die Pharmazeutische Biologie“, konstatiert Linz. „Aber der Anteil der Klinischen Pharmazie muss größer werden, dieser reicht noch nicht“.

Niedersachsen führt Stationsapotheker verpflichtend ein

Dass Engagement und Kampfgeist fruchten, bewies die engagierte Kammerpräsidentin erst jüngst: Niedersachsen hat als erstes Bundesland am 24. Oktober 2018 Stationsapotheker gesetzlich verankert: Ab 2022 unterstützen Apotheker auf Station in Niedersachsens Kliniken die Ärzte – und zwar nicht fakultativ, sondern obligatorisch. Auch im Bereich der verpflichtenden Stationsapotheker hat Magdalene Linz Pläne, das müsse nun auf Bundesebene aufgegriffen und zum Beispiel als „Qualitätskriterium im Krankenhausgesetz festgeschrieben“ werden, denn: „Ganz klar: Ohne Apotheker geht es nicht“.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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