Versandhandel

Österreichs Apothekerkammer klagt gegen Shop Apotheke

Berlin - 14.12.2018, 09:00 Uhr

Die Österreichische Apothekerkammer klagt gegen die niederländische Shop Apotheke wegen unlauteren Wettbewerbs. (c / Foto: imago)

Die Österreichische Apothekerkammer klagt gegen die niederländische Shop Apotheke wegen unlauteren Wettbewerbs. (c / Foto: imago)


Auch in Frankreich und Italien aggressives Vorgehen

In Österreich dürfen Apotheken seit etwas mehr als drei Jahren rezeptfreie Medikamente über das Internet verkaufen. Für rezeptpflichtige Präparate bleibt dieser Vertriebsweg versperrt. Auf große Begeisterung war der Vertriebsweg für OTC-Arzneimittel schon von Beginn an nicht gestoßen. Derzeit haben knapp 60 Apotheken im Alpenland eine Versandhandelserlaubnis. Viel lebendiger als der inländische Versandhandel ist allerdings auch in Österreich der grenzüberschreitende Versand. Zur Rose, MyCare, Shop-Apotheke oder die tschechische Versandapotheke Vamida sind in Österreich aktiv und sehr bekannt.

Dass Shop Apotheke mit seiner Expansionspolitik in den einzelnen europäischen Ländern für Ärger sorgt, ist allerdings bestens bekannt. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der EU-Versender in Italien auf einer italienischsprachigen Seite italienische Arzneimittel anbietet. Im italienischen Gesetz ist der OTC-Versand strikt reguliert, der Rx-Versand gar nicht erlaubt. Zudem gibt es dort nicht-gesetzliche Vorschriften, die den grenzüberschreitenden Versand quasi unmöglich machen. 

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Und auch in Frankreich ist Shop Apotheke bereits angeeckt. In Frankreich gelten ähnlich strenge Einschränkungen für den Versandhandel wie in Italien. Dort hatte Shop Apotheke aber schon vor einigen Jahren eine Kooperation mit dem Versand-Konzern Zalando geschlossen: In den Paketen an Kunden in Frankreich wurden Flyer mitgeliefert, auf denen Rabatte auf Arzneimittel versprochen wurden, wenn diese auf der französischen Internetseite der niederländischen Versandapotheke bestellt wurden. Zwei Apotheker-Organisationen gingen gegen die Werbung gerichtlich vor – und gewannen: Im vergangenen Jahr verurteilte ein Gericht die Niederländer zu einer Geldstrafe wegen unlauteren Wettbewerbs.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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