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Forschungsrückblick Teil 1
Neue Arzneimittel 2018: Ein Drittel der Innovationen sind Onkologika
Neue orale personalisierte Krebsmedikamente
Die personalisierten Verfahren stehen etwas größeren, dennoch selektierten Patientengruppen zur Verfügung. Die personalisierte Medizin macht sich zunutze, dass die Wirksamkeit einer Substanz häufig von der genetischen Ausstattung des Patienten beeinflusst wird. Vor Behandlungsbeginn testet der Arzt auf spezifische Biomarker, um zu überprüfen, ob das Arzneimittel für den Patienten geeignet ist. Damit sollen den Betroffenen Therapien erspart werden, bei denen ein Misserfolg vorherzusehen ist.
Ein Beispiel ist die neue Hautkrebs-Kombination Braftovi® (Encorafenib) und Mektovii® (Binimetinib). Die beiden, oral anwendbaren Tyrosinkinasehemmer von Pierre Fabre werden zusammen beim nicht-resezierbaren oder metastasierten Melanomen eingesetzt. Das Vorliegen einer BRAF-V600-Mutation ist Voraussetzung für den Behandlungsbeginn. Dies erklärt sich wie folgt: Beide Wirkstoffe greifen an verschiedenen Stellen der MAPK/EPK-Kaskade an, die die Zelldifferenzierung und -teilung steuert und durch das BRAF-Gen reguliert wird. Bei einer BRAF-V600-Mutation ist der MAPK/EPK-Signalweg überreguliert, weshalb ein Angriff dann sinnvoll ist.
Ein weiteres personalisiertes Onkologikum ist das Brustkrebsmedikament Verzenios® (Abemaciclib). Der Kinaseinhibitor von Lilly ist für postmenopausale Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom zugelassen, das hormonrezeptorpositiv (HR+) beziehungsweise negativ bezüglich des epidermalen Wachstumsfaktors 2 (HER-2 -) ist.
Während es sich bei den Wirkstoffen von Verzenios®, Braftovi® und Mektovi® um kleine, chemisch definierte Moleküle handelt, sind die anderen, 2018 neu zugelassenen Onkologika überwiegend Biopharmazeutika zur parenteralen Anwendung.
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