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24. Januar 2019
Das ist doch mal ein richtig guter Vorstoß eines Gesundheitspolitikers: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roy Kühne ärgert sich darüber, dass Apotheken noch immer mit Retaxationen bestraft werden, weil Ärzte schlampige Verordnungen ausstellen. Kühnes Vorschlag: Die Krankenkassen sollten die Ärzte schulen, wie sie korrekte Rezepte ausstellen. Toll, oder? Nur leider, leider will er seinen Vorschlag nicht in eine Gesetzesinitiative münden lassen. Das ist aber schade, mein liebes Tagebuch, dann ist sein Vorstoß für die Katz. Denn die Kassen werden für die Ärzte-Schulung keinen Cent ausgeben und die Ärzte werden sich nicht freiwillig schulen lassen. Aber gut, dass wir drüber geredet haben.
Philipp Kircher, junger Apotheker aus Peißenberg mit viel Engagement (mein liebes Tagebuch, das hat er bestimmt von seinem Vater!) hat’s geschafft, mal direkt mit unserem Bundesgesundheitsminister zu reden – im Rahmen der Spahnschen Interview-Reihe auf Facebook. Es ging um den Arzneiversandhandel, um Arzneimittel aus dem Netz. Unser Apotheker brachte alle guten Argumente, die dafür sprechen, dass ein Patient besser in der Vor-Ort-Apotheke aufgehoben ist als seine Arzneien vom Postboten bringen zu lassen: In der Präsenzapo gibt’s die bessere Beratung von Mensch zu Mensch, den persönlichen Kontakt und vieles mehr. Aber egal, welches Argument auch immer, man merkt, Spahn will halt einfach nicht. Er will den Versandhandel: Den könne man nach 15 Jahren doch nicht mehr verbieten. Und die Apotheken seien angesichts der tollen Beratung, die sie bieten, doch unschlagbar und sollten keine Angst vor den Versendern haben. Und mit den Boni möchte er doch nur „das heutige Wildwest“ regeln. Kirchers Argument, dass er mit seinem Boni-Deckel die Boni erst richtig gesetzlich etabliert, lässt Spahn einfach nicht gelten. Man sollte das seinen Juristen schon zutrauen, so Spahn. Mein liebes Tagebuch, Kircher hat sich wacker geschlagen, aber Spahn will was anderes. Aber wir hoffen: Vielleicht klingt doch das eine oder andere Apotheker-Argument in ihm nach.
9 Kommentare
Das eigentliche Problem...
von Dr. Radman am 28.01.2019 um 10:44 Uhr
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honorierte Dienstleistungen
von Kleiner Apotheker am 28.01.2019 um 10:21 Uhr
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Eine Seefahrt, die ist lustig ...
von Reinhard Herzog am 27.01.2019 um 13:51 Uhr
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Schmidt
von Conny am 27.01.2019 um 13:15 Uhr
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Welchen Gegner hätten´s denn gern?
von Bernd Jas am 27.01.2019 um 12:46 Uhr
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Sündenfall
von Reinhard Rodiger am 27.01.2019 um 12:04 Uhr
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Es entsteht langsam das Bild einer „Apotheker-Marionette“ ...
von Christian Timme am 27.01.2019 um 10:12 Uhr
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Reicht „unschlagbar“ gut zu sein...?
von Gunnar Müller, Detmold am 27.01.2019 um 9:52 Uhr
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Diskussionen im Schnee
von Ulrich Ströh am 27.01.2019 um 8:58 Uhr
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