Pharmacon Schladming

Positiver Resveratrol-Effekt: Wie viel Rotwein muss man trinken?

Stuttgart - 29.01.2019, 12:45 Uhr

 Professor Martin Smollich stellte beim Pharmacon dar, wie eine herzgesunde Ernährung aussieht. (c / Foto: wes)

Professor Martin Smollich stellte beim Pharmacon dar, wie eine herzgesunde Ernährung aussieht. (c / Foto: wes)


Wenig Alkohol besser als keiner?

Die Datenlage zu Alkohol im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen sei sehr gut, wie der Apotheker erklärt. Er erläuterte auch, woher die Einschätzung rührt, dass niedriger Alkoholkonsum hinsichtlich des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen besser ist als völlige Abstinenz. Das komme daher, dass für Herzinfarkte tatsächlich ein positiver Effekt gesehen wird, auf das Risiko für Herzversagen und Schlaganfall wirke sich Alkohol klar negativ aus – und zwar auch schon in geringen Mengen. In Betrachtung über alle Ereignisse hinweg, ergebe sich tatsächlich ein positiver Netto-Effekt für geringe Mengen von Alkohol. Bei der Gesamtmortalität sehe man den aber nicht. So steige diese bereits ab 100 g Alkohol pro Woche. Die aktuelle Empfehlung der DGE bzw. der WHO lautet 140 bis 168 g/Woche für Männer und die Hälfte für Frauen. Hier könnte sich aber nach Smollichs Ansicht noch was tun.

Doch was ist mit möglichen positiven Effekten durch den sekundären Pflanzeninhaltsstoff Resveratrol? Dazu Smollich: Wirksam sei das Polyphenol in Dosen von 1 g und darüber. Um dies zu erreichen, müsse man 505 bis 2762 Liter Rotwein trinken oder über 3.400 Liter Rosé. Bei Weißwein wären es gar 25.464 bis 17.544 Liter.

Wir wirkt sich Alkohol auf das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse aus?

Die Zukunft: Personalisierte Ernährung nach Nutritypen?

Nach Smollichs Ansicht wird langfristig auch in der Ernährungsmedizin der Trend zur personalisierten Ernährung nach Nutritypen gehen, wie das in der Pharmakotherapie schon stellenweise der Fall ist. Das sei zum einen essenziell wegen der Therapieadhärenz, so könnten Geschmackspräferenzen und Tagesabläufe besser berücksichtigt werden. Zum anderen sei das aber auch aufgrund von individuellen Effekten unerlässlich – denn Genotyp, Epigenetik und Darm-Mikrobiom beeinflussten Erfolg oder Misserfolg von Ernährungsmaßnahmen.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Resveratrol

von Stephan Garrecht am 31.01.2019 um 16:57 Uhr

Als ambitionierter Pfälzer möchte ich wissen
505-2762Liter rotwein-Pro Woche?
Und welchen können Sie empfehlen

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Resveratrol

von Robert Pohli am 13.12.2019 um 17:13 Uhr

Die wirksame Menge Resveratrol von über 1 Gramm sind als Tagesdosis zu verstehen. Die Wochendosis bezog sich auf den Alkohol im Abschnitt davor. Ich würde also die 505-Liter Variante empfehlen.
Was unterschlagen wird: man kriegt solche Dosierungen ohne Probleme im Handel.

Aber auch wenn Hr. Prof. Smollich behauptet, dass geringe Mengen Alkohol gesund wären, so gilt das nicht für jeden - insbesondere nicht für mich.

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