Fälschungsschutz-System

Krisensitzung zum Securpharm-Start

Berlin - 30.01.2019, 15:00 Uhr

Probleme mit dem DataMatrix-Code: Am heutigen Mittwoch findet im Bundesgesundheitsministerium eine Sondersitzung zu Securpharm statt - der Start des Fälschungsschutz-Systems könnte sogar verschoben werden. (Foto: Securpharm)

Probleme mit dem DataMatrix-Code: Am heutigen Mittwoch findet im Bundesgesundheitsministerium eine Sondersitzung zu Securpharm statt - der Start des Fälschungsschutz-Systems könnte sogar verschoben werden. (Foto: Securpharm)


Probleme bei Herstellern und Sorgen der Apotheker

Bei der Diskussion soll es dem Vernehmen nach um zwei große Problembereiche gegangen sein: Erstens gibt es wohl nach wie vor Pharmaunternehmen, die noch nicht für den Securpharm-Start bereit sind. Diese Hersteller sollen noch nicht in der Lage dazu sein, die individuellen Erkennungsmerkmale hochzuladen. Woran das liegt, ist nicht ganz klar. Im Gespräch sind wohl Probleme mit der nötigen Software.

Zweitens ging es aber auch um die Apotheker: Während der Sitzung soll darüber gesprochen worden sein, dass viele Apotheker sich nach wie vor unsicher fühlen, was die Übergangszeit betrifft, in der sie auch Packungen abgeben dürfen, die keinen DataMatrix-Code haben. Offenbar ist die Befürchtung groß, dass der Apotheker, weil er den DataMatrix-Code bei manchen Arzneimitteln nicht sieht, die Abgabe lieber verweigert.

Ein späterer Start des Systems, also eine spätere Einführung ist nun aber offenbar vom Tisch. Auf welche Lösungen sich die Beteiligten geeinigt haben, blieb zunächst unklar.

DAZ.online hat bereits am gestrigen Dienstag beim BMG zu möglichen Startproblemen bei Securpharm nachgefragt. Aber das Ministerium hat sich bislang nicht dazu geäußert.

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*Update 30. Januar, 16:24 Uhr: Aktuellen Informationen zufolge ist ein späterer Start von Securpharm vorerst vom Tisch. Wir haben den Text dementsprechend ergänzt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

SecurPharm

von Unfug hoch 3 am 31.01.2019 um 17:02 Uhr

Typisch deutsche Gründlichkeit - kein marktwirtschaftlich denkender Fälscher fälscht Billgpräparate, da würde er genauso zugrunde gehen wie auf kurz oder lang die deutschen Apotheken - Fälschungsschutz ab bspw. 200 oder 300 € Packungspreis aufwärts ist machbar, vielleicht auch sinnvoll und (das Wichtigste) für alle Beteiligten auch einigermaßen praktikabel, alles andere ist MAXIMALER UNFUG !

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Krisentreffen

von Bauer am 31.01.2019 um 10:38 Uhr

Hallo liebe DAZ,

willkommen im Reich der Fakenewsproduzenten!

Probleme ja; Krisensitzung nein! Gab's nicht!

Schade, dass Ihr Euch auch auf die Reise dorthin begeben habt.

Euer Bauer

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Maximale Kosten, Bürokratie und Angreifbarkeit

von ratatosk am 30.01.2019 um 18:52 Uhr

Typisch deutscher Unsinn, die Möglichkeit die am meisten kostet, extrem anfällig ist und bei einem Hackerangriff maximalen Schaden anrichten wird, wird verwirklicht. Bei allem Brexit Chaos, genau auch vor solchem Irsinn sind die Briten verständlicherweise geflohen.
Alternative ? Natürlch hätte die EU oder Deutschland auch einfach auf Ebene der Hersteller und der seriösen Großhandlungen ein Sicherheitssytem einführen können, aber dann hätte auch nicht jeder zwielichtige, von Ulla bis Lauterbach als Heilsbringer gefördert, Zwischenfutzi ohne besondere Qualifikationen auch jeder Kanalinsel oder sonstwo, auf einmal mit Arzneimitteln handeln können. Die Medikamentenfälschermafia sagt - Danke - ohne euch wäre dieser Irrsinn nicht möglich geworden.
Wir brauchen noch nicht mal eine Brexit um uns ins Chaos zu stürzen.
Jeder Beteiligte, der jetzt Internetprobleme hat, steht ja auch in kurze Zeit vor dem Ruin. Nicht daß das unsere sog. Volksvertreter interessieren würde.

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Wundert das jemanden?

von Michael J. Müller am 30.01.2019 um 17:34 Uhr

Wir haben ebenfalls mit nicht scannbaren Packungen zu tun. Teilweise sind die Codes schlecht gedruckt, teilweise einfach fehlerhaft. Das Securpharm-System ist in dieser Form eine einfache Katastrophe. Gerade Apotheken mit Kommissionierautomaten werden durch das notwendige Ausbuchen der Packungen unnötig ausgebremst. Von den in vielen Fällen notwendigen fünfstelligen Investitionskosten für den Umbau von Prolog etc. mal ganz abgesehen. Aber macht ja nichts: wir zahlen gerne für jeden groben Unfug.

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