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Fälschungsschutz-System
Krisensitzung zum Securpharm-Start
Nicht einmal zwei Wochen vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Start des Fälschungsschutz-Systems Securpharm gibt es offenbar Umsetzungsprobleme. Nach Informationen von DAZ.online haben die an Securpharm beteiligten Verbände am heutigen Mittwoch mit Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums getagt. Konkret soll es Probleme bei den Herstellern aber auch bei den Apothekern geben. Im Gespräch war offenbar auch, dass der Start des Projektes verschoben werden könnte.
Die EU-Fälschungsschutzrichtlinie und die zugehörige delegierte Verordnung schreiben es vor: Am 9. Februar 2019 soll der Startschuss fallen. Dann muss jedes verifizierungspflichtige Arzneimittel (das ist grundsätzlich jedes verschreibungspflichtige – Ausnahmen bestätigen die Regel) in jeder Apotheke eines EU-Mitgliedstaates sowie den EWR-Staaten auf seine Echtheit überprüft werden, ehe es an den Patienten abgegeben wird. Konkret müssen bei der Abgabe zwei Sicherheitsmerkmale überprüft werden: das individuelle Erkennungsmerkmal in Form eines Data-Matrix-Codes und der Erstöffnungsschutz, der eine Vorrichtung gegen Manipulationen darstellt.
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Allerdings gibt es eine gesetzlich etablierte Ausnahme: Denn Arzneimittel, die vor dem 9. Februar 2019 in Verkehr gebracht wurden und deren Verfalldatum noch nicht abgelaufen sind, dürfen in der Apotheke trotzdem abgegeben werden – auch ohne Scannen. Heißt konkret: Weil die Hersteller erst zum 9. Februar anfangen müssen, neue Ware mit den DataMatrix-Codes zu bedrucken, wird die Zahl dieser verifizierungspflichtigen Packungen zum Stichtag noch überschaubar sein. Sie werden erst nach und nach auf den Markt kommen, alte Packungen dürfen daher noch bis zum Verfalldatum weiter verkauft werden, bei ihnen wird weiterhin der Code 39 gescannt.
Sondersitzung im BMG
Doch es scheint Probleme zu geben: Nach Informationen von DAZ.online saßen die an Securpharm beteiligten Verbände am heutigen Mittwoch mit BMG-Vertretern im Ministerium zusammen, um über Lösungen zu diskutieren. Zur Erinnerung: Beteiligt sind neben der ABDA und ihrer Tochter Avoxa der Verband forschender Arzneimittel-Hersteller (vfa), der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro), der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH), der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) und die Informationsstelle für Arzneimittelspezialitäten (IFA).
Probleme bei Herstellern und Sorgen der Apotheker
Bei der Diskussion soll es dem Vernehmen nach um zwei große Problembereiche gegangen sein: Erstens gibt es wohl nach wie vor Pharmaunternehmen, die noch nicht für den Securpharm-Start bereit sind. Diese Hersteller sollen noch nicht in der Lage dazu sein, die individuellen Erkennungsmerkmale hochzuladen. Woran das liegt, ist nicht ganz klar. Im Gespräch sind wohl Probleme mit der nötigen Software.
Zweitens ging es aber auch um die Apotheker: Während der Sitzung soll darüber gesprochen worden sein, dass viele Apotheker sich nach wie vor unsicher fühlen, was die Übergangszeit betrifft, in der sie auch Packungen abgeben dürfen, die keinen DataMatrix-Code haben. Offenbar ist die Befürchtung groß, dass der Apotheker, weil er den DataMatrix-Code bei manchen Arzneimitteln nicht sieht, die Abgabe lieber verweigert.
Ein späterer Start des Systems, also eine spätere Einführung ist nun aber offenbar vom Tisch. Auf welche Lösungen sich die Beteiligten geeinigt haben, blieb zunächst unklar.
DAZ.online hat bereits am gestrigen Dienstag beim BMG zu möglichen Startproblemen bei Securpharm nachgefragt. Aber das Ministerium hat sich bislang nicht dazu geäußert.
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*Update 30. Januar, 16:24 Uhr: Aktuellen Informationen zufolge ist ein späterer Start von Securpharm vorerst vom Tisch. Wir haben den Text dementsprechend ergänzt.
4 Kommentare
SecurPharm
von Unfug hoch 3 am 31.01.2019 um 17:02 Uhr
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von Bauer am 31.01.2019 um 10:38 Uhr
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von ratatosk am 30.01.2019 um 18:52 Uhr
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von Michael J. Müller am 30.01.2019 um 17:34 Uhr
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