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Rote-Hand-Brief
Sicher verhüten unter Carbimazol oder Thiamazol
Fehlbildungen unter Carbimazol und Thiamazol
Der Verdacht, dass es unter den Thyreostatika Carbimazol und Thiamazol zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes kommen kann, ist nicht neu. Allerdings hat laut BfArM eine neue Bewertung der verfügbaren Daten aus epidemiologischen Studien und Fallberichten nun die Evidenz gestärkt, „dass Carbimazol und Thiamazol im Verdacht stehen, angeborene Fehlbildungen zu verursachen, wenn sie während der Schwangerschaft und insbesondere im ersten Trimester der Schwangerschaft und in hoher Dosierung verabreicht wurden“, heißt es im Rote-Hand-Brief.
Zuverlässig verhüten unter Carbimazol und Thiamazol
Somit müssen Frauen im gebärfähigen Alter müssen während einer Behandlung mit einem der beiden thyreostatischen Arzneimittel sicher verhüten. Gleichzeitig weisen die pharmazeutischen Hersteller und Behörden auch darauf hin: „Ein Hyperthyreoidismus bei schwangeren Frauen sollte adäquat behandelt werden, um dem Auftreten schwerwiegender mütterlicher und fetaler Komplikationen vorzubeugen.“ Meist wird eine Hyperthyreose durch die Schwangerscahft positiv beeinflusst. Doch, so heißt es warnend in der Fachinformation carbimazol- oder thiamazolhaltiger Arzneimittel: „Unbehandelte Hyperthyreosen in der Schwangerschaft können zu schwerwiegenden Komplikationen wie Frühgeburten und Missbildungen führen“.
Hyperthyreose auch vermeiden während Schwangerschaft
Was vonnöten ist, ist eine strenge individuelle Nutzen-Risiko-Bewertung. Eine thyreostatische Therapie sollte lediglich mit der niedrigsten wirksamen Dosis erfolgen und ohne zusätzliche Verabreichung von Schilddrüsenhormonen. Teilweise wird aufgrund der Blockade durch Carbimazol oder Thiamazol eine Substitution mit Schilddrüsenhormonen praktiziert. Es wird ein engmaschiges Monitoring von Mutter, Fetus und Neugeborenem empfohlen, falls Carbimazol oder Thiamazol während der Schwangerschaft angewendet werden.
Carbimazol ist ein Prodrug, die eigentliche Wirkform ist Thiamazol. Dieses ist ein Iodisationshemmstoff und blockiert die Thyreoperoxidase kompetitiv und verhindert in der Folge den Einbau von Iod in die Schilddrüsenhormone.
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