Handelsblatt-Tagung

Stamm-Fibich (SPD): Apothekenberatung wertschätzen lernen

Berlin - 14.02.2019, 09:00 Uhr

Für die SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich sollte es in künftigen Schulungen zur Gesundheitskompetenz auch um den Nutzen der Apothekenberatung gehen. (c / Foto: Dietmar Gust für Euroforum)

Für die SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich sollte es in künftigen Schulungen zur Gesundheitskompetenz auch um den Nutzen der Apothekenberatung gehen. (c / Foto: Dietmar Gust für Euroforum)


Stamm-Fibich: „Beratung wird häufig abgelehnt“

Auch für Stamm-Fibich spielt die Beratung eine große Rolle. Diese werde ihrer Wahrnehmung nach allerdings häufig von Patienten abgelehnt – nicht selten zu deren Nachteil. In künftigen Schulungen zur Gesundheitskompetenz, die aus ihrer Sicht schon im Vorschul- oder Schulalter stattfinden sollten, solle es auch um die Bedeutung der Apotheke gehen. „So eine Schulung soll zum Beispiel vermitteln, dass der hinter dem Tresen mir nichts Böses will.“

Die SPD-Gesundheitspolitikerin sieht außerdem große Chancen durch die elektronische Patientenakte und dem elektronischen Medikationsplan, in den konsequent auch die Selbstmedikationsprodukte eingetragen werden sollten, um das Interaktionspotenzial zu minimieren: „Wenn wir wissen, was jeder nimmt, sind wir auch bei der Behandlung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einen Schritt weiter.“

TK: Kritik am ABDA-Eckpunktepapier

Steimle sieht qualitative Defizite in der Apothekenberatung und vor allem bei der Auswahl der Produkte: „Ein Großteil der OTC-Präparate wollte ich nicht in der Versorgung sehen.“ Im weiteren Verlauf der Diskussion kritisierte Steimle auch das Eckpunktepapier der ABDA zu dem Apothekenpaket von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Aus seiner Sicht ist es nicht richtig, wenn die Apothekerschaft alleine darüber entscheiden wolle, welche pharmazeutischen Dienstleistungen honoriert werden sollen. Und wenn pharmazeutische Beratung vergütet werden solle, müsse diese evidenzbasiert sein. Als Literaturvorschlag dazu empfahl der Pharmazeut das Buch „Medikamente im Test“ von Stiftung Warentest.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Ach die Experten

von Stefan Haydn am 14.02.2019 um 19:35 Uhr

Herr Steimle scheint mal wieder ein typisch deutscher (selbsternannter) Experte zu sein.
Es ist unklar, woher er sein "Expertenwissen" bezieht und was ihn zum Experten macht.
Sollte er tatsächlich Stiftung Wartentest gegenüber einem Apotheker anpreisen, kann ich der TK nur raten sich zügist einen echten Experten zuzulegen.
Vielleicht findet sich ja eine wirkliche Expertise sogar für weniger Geld (Ein Warentest Magazin ist auf jeden Fall billiger)
Es muss doch schließlich überall gespart werden!

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Literaturvorschlag

von Pharmi am 14.02.2019 um 11:43 Uhr

Spannend, dass den Apotheken von einem "Experten" eine Publikation eines fachfremden Magazins als Literaturvorschlag empfohlen wird... Man könnte fast meinen die Zulassung und Entwicklung von Medikamenten sei willkürlich. Wäre es nicht eher sinnvoll die Zulassungsvoraussetzungen zu überdenken? Aber die Meinung von Leuten wie Herrn Glaeske und den "Experten" von Stiftung Warentest scheint für den "Experten" der TK da schwerer zu wiegen, als die der Zulassungsbehörden... Gleichzeitig werden von den Krankenkassen dann aber wieder Versandapotheken gehyped die mit Boni oder Versandkostenfreiheit ab einem bestimmten Warenwert oder mit "andere Kunden kauften auch" zum erhöhten Einkauf und somit erhöhtem "Konsum" anregen...

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AW: Literaturvorschlag

von H. Köhler am 14.02.2019 um 19:00 Uhr

Dieser "Experte" ist selbst Pharmazeut! Da frage ich mich schon, wie man mit so viel "Wissensvorsprung" nicht selbst hinter der Theke, sondern bei der TK gelandet ist und gebetsmühlenartig, sowie pauschal die üblichen Phrasen über uns ergießt. Der Experte kommt mit einem Buch aus!

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